Von: Ivd
Bozen – Das Südtiroler Qualitätsrindfleisch steht im Mittelpunkt einer aktuellen Analyse des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen. Der Kurzbericht beleuchtet die Möglichkeiten und Hindernisse für die Qualitätsfleischproduktion. Die Ergebnisse zeigen, dass die Qualitätsfleischmast eine vielversprechende Nische für die Landwirtschaft darstellen könnte, allerdings wird das Potenzial in Südtirol derzeit kaum ausgeschöpft.
Die Zahl der milcherzeugenden Betriebe in Südtirol ist laut der Handelskammer Bozen in den letzten zwei Jahrzehnten stark gesunken. Angesichts der jährlich steigenden Zahl von Betriebsschließungen könnte die Fleischrinderhaltung laut Handelskammer eine interessante Alternative zur Milchproduktion darstellen, da die Mast wesentlich arbeitsextensiver ist als die Milchproduktion und sich daher vor allem für den Nebenerwerb eignet. Interessant könnte die Qualitätsfleischmast auch für jene rinderhaltenden Betriebe sein, die keine Milch produzieren, sich aber mit der Aufzucht beschäftigen.
Im Jahr 2022 wurden in Südtirol insgesamt 11.644 Rinder geschlachtet, wovon schätzungsweise rund 80 Prozent bzw. 9.300 Tiere in Südtirol aufgezogen werden. Von diesen Rindern kann nur ein Teil einer der Qualitätsfleischinitiativen (Qualität Südtirol, Roter Hahn, Graues Geisler Rind und Sarner Fleisch) zugeordnet werden.
In der Studie wurden 20 Experten zu diesem Thema befragt und aus ihrer Sicht stehen die Akteure der Fleischrinderhaltung vor zahlreichen Herausforderungen: Auf der einen Seite haben die Bauern nur dann einen Anreiz für die Fleischmast, wenn auch wirtschaftlich attraktive Preise erzielt werden könnten und die Konsumenten bereit sind, deutlich mehr als bisher zu bezahlen. Die höheren Preise müssen für alle Teile des Tieres erzielt werden, nicht nur für die Edelteile, sonst ist die Produktion und Vermarktung insgesamt nicht rentabel“, so ein Experte. „Auf der anderen Seite gibt es selbst innerhalb der Kategorie Qualitätsfleisch Qualitätsunterschiede, so dass strengere Kriterien und gezieltere Kontrollen notwendig sind, um die Einhaltung dieser Richtlinien zu gewährleisten. Die Vielzahl der Gütesiegel führt außerdem zu Unsicherheit und Misstrauen bei den Konsumenten und Konsumentinnen.“
Die Experten empfehlen deshalb, die Ausbildung und Beratung der Landwirte zu verbessern, die Vermarktung zu vereinheitlichen und die Konsumenten und Konsumentinnen für den Verzehr aller Fleischteile zu sensibilisieren. Dazu bedarf es einer besseren Zusammenarbeit und Abstimmung der Akteure aus allen Bereichen: Landwirtschaft, Gastronomie, Erzeuger- und Vermarktungsgenossenschaften, Metzger, Groß- und Einzelhandel, Wirtschaftsverbände sowie die Aus- und Weiterbildung.
„Die Ergebnisse zeigen, dass die Produktion von Qualitätsrindfleisch in Südtirol als nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Nische etabliert werden kann. Dafür muss die Kooperation aller Akteure in der Wertschöpfungskette verstärkt werden“, betont Handelskammerpräsident Michl Ebner.
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21 Kommentare auf "Südtiroler Rindfleisch als Nische für die Landwirtschaft?"
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aaahhh haaa ….de nächste nische nebn den südtiroler speck ….
@ Staenkerer
Ganz genau und zudem musst betteln dass sie das Vieh kaufen und dabei den Preis noch tüchtig runterdrücken , die Verarschung der Viehalter dreht ne neue Runde.
Na ja, selbst ich als derjenige der dauernd sagt, weniger Fleisch wäre gut, weiß, daß Rindfleisch ganz besondere Vorzüge hätte, jenachdem wie man sie hält und wie ALT die Tiere werden dürfen.
Noa werts gleich gina wie mitn Speck. Ibrol hin vokafn, richtig teure mochn und selbo nimma ginui Kiah hom 😂
Wenn’s möglich ist, kaufe ich stets Rindfleisch aus Südtirol, aber manchmal kommt mir schon auch ein mulmiges Gefühl auf, dass in Metzgerein getrickst wird, wenn aus dem Fleisch einfach zuviel “Wasser” austritt…
Och, Schweizer haben da was ganz Besonderes zz bieten. Da wird eun Rund auch mal alt, so wie es sin sollte.
@N. G.
Klar doch, wenn du bereit bist, den dreifachen Preis für das Kilo zu zahlen, kann man die Rinder auch dreimal so lange auf der Weide lassen.
maggi Du warst niemals bei einem Metzger und machst bei der Zubereitung grobe Fehler.
glaub nicht, dass das eine gute Idee ist. Immer mehr Menschen schränken ihren Fleischkonsum ein und ob sie dann – bei den niedrigen Löhnen hier – gewillt sind, sehr viel tiefer in die Geldtasche zu greifen, um Südtiroler Qualitätsfleisch zu kaufen? Also, ich weiß nicht…
…und um nor drauf zu kemmen das man eigendlich den aufpreiß fürs ” heimisches” rindfleisch lei fürs wort aufn schildl zohlt und des “heimische rind” in südtirol höchstns amoll ubernochtet hot wie de hollendischn speckfacklen …..
Aber für Hunefutter und den vegetarischen veganen käse da gehts dann genug Zuviel zu zahlen, die habns mindestens geschafft für teures Geld den Leuten dies anzudrehen, Kompliment 😄👍
Im Tourismus ließe sich einiges bewegen. Viele Hotels setzen bereits auf einheimische Produkte und werben damit aktiv. Ob die Übernachtung mit Halbpension € 150 oder € 155 kostet, fällt für den Gast kaum ins Gewicht.
Gäste wünschen sich das sogar, nur wirds nicht angeboten. Gründe dafür kennt man.
Es mag Ausnahmen geben, aber der Hotelier will günstig Lebensmittel. Außer der Wein, der soll sogar teuer sein.
@N.G.
Es wird angeboten. Nur in zu wenigen Hotels und Restaurants.
Milch btauchts kune nehr, kimp eh die meischte von Auslond nor prduziermer holt tuirs Rindfleisch…konn des die Zukunft von an Vichbauer sein?
I kaf es Rindfleisch schon long ban Bauer meines Vertrauens – die Leber und die Milz schenkt er mir drzua, nor gibts lecker Leberknödel und Milzschnitten… 😋
Versuch mal: https://ricette.giallozafferano.it/Fegato-alla-veneziana.html
“Produktion von Rindfleisch belastet Umwelt stark
”
https://www.welt.de/wissenschaft/article130445467/Produktion-von-Rindfleisch-belastet-Umwelt-stark.html
Hängt schon von der Produktionsart ab. Natürlich, die intensive Mast belastet die Umwelt. Die Mutterkuhhaltung auf der Weide würde der Umwelt sogar zugute kommen.
jawollll
nor kemmor ins gach a rinds schnitzl a niamer leistn !!!