Von: luk
Bozen – In Rom wurden diese Woche die Eni Awards 2024 verliehen. Sie zählen zu den bedeutendsten industriellen Wissenschaftspreisen in Europa und ehren Forschende, die mit ihrer Arbeit die effiziente Nutzung von Energiequellen und den Fortschritt im Umweltschutz vorantreiben. In der Sonderkategorie „Eni Joule for Entrepreneurship“ werden seit 2021 zudem innovative und nachhaltige Geschäftsideen ausgezeichnet. Erstmals ging dieser Preis an ein Südtiroler Unternehmen, nämlich an HBI, das im NOI Techpark eine bahnbrechende und patentierte Technologie entwickelt hat, die Klärschlamm von einem Abfallprodukt in eine wertvolle Ressource verwandelt.
Die Preisverleihung fand am Dienstag im Quirinalspalast in Anwesenheit von Staatspräsident Sergio Mattarella, Eni-Verwaltungsratspräsident Giuseppe Zafarana und Eni-CEO Claudio Descalzi statt. „Dieser Award ist für uns die höchste Anerkennung unserer bisherigen Arbeit und gleichzeitig der Beginn einer neuen Phase“, sagte Daniele Basso, CEO von HBI. „Dank der Unterstützung durch das Land, den NOI Techpark und die Freie Universität Bozen konnten wir unsere Technologie in den letzten Jahren ausfeilen und marktreif machen. Nun geht es darum, uns am Markt zu etablieren. Der Award bestärkt uns in unserem Engagement für ökologische Innovation im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.“
Italien produziert jährlich 3,2 Millionen Tonnen Klärschlamm und liegt damit europaweit an dritter Stelle. Etwa die Hälfte dieses Klärschlamms wird auf Deponien entsorgt oder verbrannt, während der Rest in der Landwirtschaft Verwendung findet – allerdings ohne dass potenziell schädliche Stoffe herausgefiltert oder wertvolle Rohstoffe wie Phosphor und Magnesium zurückgewonnen werden. HBI hat ein polygeneratives Verfahren entwickelt, das es ermöglicht, mehr als 90 Prozent des Klärschlamms in Form von Wasser, erneuerbarer Energie und Sekundärrohstoffen wiederzuverwerten. Dadurch wird die Deponierung und Verbrennung drastisch reduziert. Das jährliche Einsparpotenzial liegt dabei zwischen 120 und 150 Millionen Euro. Zudem verringert die Rückgewinnung von Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium die Abhängigkeit der EU von Düngemittelimporten aus Drittstaaten.
„Wir gratulieren Daniele Basso und dem gesamten HBI-Team zu dieser prestigeträchtigen Auszeichnung. Ihre Technologie ist nicht nur hochinnovativ, sondern bietet auch großes Potenzial zur Skalierung. Wir sind stolz darauf, HBI von den ersten Prototypentests bis zur Marktreife begleitet zu haben und freuen uns darauf, das Unternehmen auch weiterhin mit unserem Know-how, unserem Netzwerk und der Infrastruktur im NOI Techpark zu unterstützen“, so Stefano Dal Savio, Head of Tech Transfer Green im NOI.
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