Von: mk
Bozen – Die abhängig Beschäftigten in Südtirol steigen weiter, allerdings nicht mehr so stark wie bisher und mit Unterschieden zwischen den Wirtschaftssektoren und Beschäftigtengruppen. Dies zeigt der Arbeitsmarktbericht des Sommerhalbjahres Mai bis Oktober 2024, der am 16. Dezember von Arbeitslandesrätin Magdalena Amhof und dem Direktor des Arbeitsmarktservice (AMS) Stefan Luther vorgestellt wurde.
Landesrätin Amhof betonte die Relevanz des Arbeitsmarktes für die Volkswirtschaft: “Die Beobachtung der Arbeitsmarktdaten hilft uns dabei, bestimmte Entwicklungen zu verstehen und auch vorherzusagen und damit einhergehend wirkungsvolle Strategien zu entwickeln.”
Rekordanzahl an abhängig Beschäftigten – trotzdem Luft nach oben
Zeitweise über 245.000 Personen: Noch nie war die Anzahl der abhängig Beschäftigten in Südtirol so hoch. Immer öfter sind diese mit unbefristeten Verträgen eingestellt. Die Beschäftigungszunahme ist mit 1,6 Prozent allerdings mäßiger als in den Vorjahren und insbesondere dem Gastgewerbe zuzuschreiben (+3,5 Prozent).
Erwerbsbevölkerung wird älter, inländische Arbeitskräfte stagnieren
Besonders hervor sticht die Abnahme der in Südtirol ansässigen (inländischen) Arbeitskräfte. Werden die Einbürgerungen berücksichtigt, so nimmt diese Gruppe sogar um 0,1 Prozent ab (-157 Personen). Auch ausländische Arbeitskräfte – bisher immer ein Garant für die Abmilderung der Alterung der Erwerbstätigen – tragen mittlerweile ihrerseits zur Alterung bei. Insgesamt sind die Arbeitnehmer im Alter über 50 Jahren in den vergangenen zehn Jahren von 24,5 auf 34,1 Prozent angestiegen. Mit einer Erwerbstätigenquote der hier wohnhafte Bevölkerung von 79,6 Prozent gebe es aber noch Luft nach oben, zeigte Stefan Luther auf: in vielen Regionen Zentraleuropas liege diese deutlich über 85 Prozent, diese schöpften ihr Arbeitskräftepotential optimal aus.
Starker Rückgang der Registerarbeitslosigkeit
Einen substanziellen Rückgang von -36,9 Prozent gab es bei den Langzeitarbeitslosen (Menschen, die länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet sind): “Dies ist in erster Linie auf die Tätigkeit der Arbeitsvermittlungszentren zurückzuführen. Durch deren gestärkte personelle Ausstattung können diese Personen nun systematisch und lückenloser als früher betreut und unterstützt werden”, erläuterte Luther.
Automotive-Sektor spürt internationalen Produktionsrückgang
In der Automobilbranche zeigt die Beschäftigungskurve im Unterschied zum Gastgewebe tendentiell nach unten; die Anzahl der Arbeitsplätze hat im Zeitraum Mai bis Oktober 2024 um etwa 150 abgenommen. “Bedenkt man, dass in einigen Gemeinden nördlich von Bruneck bis zu 25 Prozent der männlichen Arbeiter im Automotive-Sektor tätig sind, kann dies große Auswirkungen vor Ort haben, die nicht durch Arbeitskräftenachfrage in anderen Sektoren ausgeglichen werden können”, betonte Luther.
Der Arbeitsmarktbericht Mai – Oktober 2024 ist, ebenso wie andere Publikationen des Arbeitsmarktservice, online unter https://arbeit.provinz.bz.it/de/publikationen abrufbar.
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