Von: luk
Bozen – Fitnesszentren hat der Covid-19-Notstand besonders hart getroffen. „Nach acht Monaten Lockdown haben wir jetzt gerade mal vier Wochen offen. Und die erste Bilanz ist ernüchternd: Während alle stark betroffenen Branchen nun ihre wirtschaftliche Erholung starten können, schauen wir durch die Röhre“, zeigt sich Armin Bonamico, Sprecher der Fitnessstudio-Betreiber im hds, enttäuscht.
Für Ärger sorgt vor allem die Tatsache, dass die Zugangsregeln für Fitnessstudios in Südtirol strenger sind als im restlichen Italien. So etwa die Testpflicht für den Besuch eines Fitnesszentrum. „Allein durch diese Pflicht haben wir bisher rund 20 Prozent unserer Kunden verloren, die es bevorzugen, unsere Zentren zu meiden, als dieser Pflicht nachzugehen“, betont Bonamico. Hinzu komme noch, dass mit der aktuellen Anlage A sogar die Abstandsregeln verschärft worden seien. „Wir nehmen diese nicht nachvollziehbare Ungleichbehandlung mit großem Unverständnis zu Kenntnis“, fügt hds-Präsident Philipp Moser hinzu.
„Im Sommer bricht das Geschäft der Fitness- und Gesundheitszentren saisonbedingt bereits um 50 Prozent ein, sodass ein wirtschaftlicher Betrieb in dieser Zeit sowieso unter dem break even point läuft. Unsere Betriebe sind derzeit so gut wie leer! Während Berufskollegen in den anderen Regionen Italiens – wo es keine Pass-Pflicht gibt – von gutem Aufschwung berichten vor allem durch die Zunahme von jüngeren Kunden“, berichtet Bonamico.
„Wir haben das Projekt Green Pass von Anfang an unterstützt, solange es für die gesamte Wirtschaft ein Modell war. Nun, wenn es allein für uns gültig sein soll, dann verzichten die Menschen gerne auf das Fitnessstudio. Für die allermeisten Bereiche ist die wirtschaftliche Erholung im Gange, für Fitness- und Gesundheitsstudios sieht es düster aus, vor allem in Richtung Herbst. Hier muss sich etwas ändern!“, fordert Bonamico.
„Die Situation in unserem Bereich ist nach wie vor dramatisch“, schildert der Sprecher der Fitnessstudio-Betreiber im hds, Armin Bonamico. „Es braucht endlich auch konkrete Perspektiven für diesen wichtigen Bereich der Dienstleister“, ergänzt abschließend hds-Präsident Philipp Moser.