Von: luk
Bozen – Wie soll die Zukunft des Tourismus in Südtirol aussehen? Welche Projekte sollen im Tourismusprogramm 2025 bis 2027 umgesetzt werden? An der Beantwortung dieser Fragen arbeiten die touristischen Partner im Land unter der Koordination von IDM Südtirol bereits seit einiger Zeit. Nun wurde auch rund 11.000 Tourismustreibenden in Südtirol die Möglichkeit gegeben, ihre Projektvorschläge abzugeben und das Tourismusprogramm somit mitzugestalten. Das Interesse war rege. Rund 160 konkrete Projektvorschläge von Unternehmern und Mitarbeitenden aus Unterkunftsbetrieben, Tourismusorganisationen und Verbänden wurden ausgewählt und werden nun genauer bewertet. Geplant ist künftig, auch die Südtiroler Bevölkerung mehr in die Gestaltung des Tourismus miteinzubinden.
„Der Tourismus ist eine Branche, die wie keine andere zahlreiche andere Sektoren um sich versammelt. Auch die Berührungspunkte mit der lokalen Bevölkerung sind vielfältiger und intensiver als jene der anderen Sektoren. Deshalb ist ein Tourismusprogramm für Südtirol eine sehr komplexe Angelegenheit. Es muss viele Aspekte und Themen berücksichtigen, mutig und innovativ sein. Dafür das Wissen und Know-how der Tourismusorganisationen und Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Tourismus zu nutzen, ist sicher ein wichtiger erster Schritt“, sagt IDM-Marketingdirektor Wolfgang Töchterle.
Beschlossen wurde dieser Schritt im Rahmen einer Tourismusklausur im April letzten Jahres mit IDM und Vertretenden des Landesverbandes der Tourismusorganisationen Südtirols (LTS), des Hotelier- und Gastwirteverbandes (HGV), des Verbandes der Privatvermieter Südtirols (VPS), des Südtiroler Bauernbundes (SBB), der Vereinigung der Campingplatzbetreiber Südtirols (VCS) sowie mit Vertretern der Politik und ausgewählter Tourismusorganisationen.
In einer Ausschreibung wurden im Mai konkrete und umsetzbare Projektideen zu den sechs strategischen Fokusfeldern abgefragt, die im Landestourismusentwicklungskonzept verankert sind, nämlich Tourismus & Landwirtschaft, Lebensraumgemeinschaft – also Tourismusgesinnung, Fachkräftemangel und verwandte Themen – Alpine Gesundheit, Alpine Landschaft, Bergmobilität und Ganzjahresdestination Südtirol. Darüber hinaus konnte man auch Themen einbringen aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Strukturwandel im Tourismus im weiteren Sinne. Die Projektideen sollten dabei immer für ganz Südtirol gedacht sein, nicht nur für eine Region oder einen einzelnen Tourismusbetrieb.
Von der regen Rückmeldung war man bei IDM positiv angetan. Besonders häufig wurden Ideen zu den Themen Nachhaltigkeit, zur grünen Mobilität, zur Tourismusgesinnung sowie zum Fachkräftemangel eingereicht. Die Palette der Projekte war groß: Sie reichte von Ideen, wie man die nachhaltige Anreise der Gäste noch mehr fördern kann, über Vorschläge, wie man die Wahrnehmung des Tourismus positiver gestalten kann, bis zu Überlegungen, wie man Abnehmer aus dem Tourismus mit Agrarproduzenten noch besser vernetzen kann.
Nun werden alle eingelangten Projektvorschläge genau bewertet. Ein wichtiges Kriterium dabei ist, ob sie mit den Werten der Südtirol Marke und den strategischen Fokusfeldern des Landestourismusentwicklungskonzepts 2030+ (LTEK) übereinstimmen. Beurteilt wird auch, ob das Projekt für Südtirol langfristig relevant ist und ob es konkret umsetzbar ist – auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Die Projekte, die auf der finalen Liste stehen, sollen dann in das Tätigkeitsprogramm von IDM aufgenommen werden.
„Die Einbindung der touristischen Partnerinnen und Partner im Land war der erste Schritt in Richtung mehr Partizipation im Tourismus“, sagt Töchterle. „Geplant ist, künftig auch der Stimme der Südtiroler Bevölkerung mehr Gehör zu schenken. Bevor es soweit ist, möchten wir das System in einem überschaubaren Rahmen testen.“