Von: luk
Bozen – Der Beipackzettel wäre ein äußerst wichtiges Dokument für die Verbraucher, aufgrund der oft fehlenden Zweisprachigkeit verfehlt dieser bei uns in Südtirol aber leider oft den eigentlichen den Sinn. Das schreibt die Seniorenbewegung der SVP.
“Die zweisprachigen Beipackzettel, die Südtirols Patienten eigentlich vom Gesetz her seit dem Jahr 2002 garantiert sind, gibt es derzeit bei fast allen Medikamenten. Deutschsprachige Beipackzettel werden bei Anfrage sehr wohl ausgehändigt, allerdings muss der Konsument selbst aktiv anfragen und das Dokument anfordern. Das stellt gerade für ältere Leute eine Hemmschwelle dar und sie verzichten auf dieses Recht. In anderen Ländern ist Mehrsprachigkeit eine Selbstverständlichkeit, das muss auch in Südtirol möglich sein“, fordert der Vorsitzende der SVP-Seniorenbewegung Otto von Dellemann.
Aber nicht nur die fehlende Zweisprachigkeit bringe Probleme mit sich auch die auf den Beipackzettel verwendete Fachsprache führt zu Unsicherheit und Missverständnissen. Indikation, Kontraindikationen, Nebenwirkungen, etc. Beipackzettel seien so kompliziert verfasst, dass sie auch Angst und Sorge auslösen können. “Zwar lesen viele Menschen die Informationen über ihr Medikament, doch verstehen können sie nur die wenigsten. Benachteiligt sind besonders die Senioren. Auch was die Schriftgröße betrifft, gibt es Handlungsbedarf. Die Schrift muss groß genug und leserlich sein”, so von Dellemann.
“Naturgemäß sind es unsere älteren Mitmenschen, die am meisten Medikamente einnehmen müssen.” Deshalb appelliert die Seniorenbewegung der Südtiroler Volkspartei an die Südtiroler Landesregierung und die Apothekerkammer aktiv zu werden und diesbezügliche Maßnahmen zu treffen. „Bis nicht grundlegende Änderungen stattgefunden haben, kann ich nur raten, Hilfe bei Ihrem verschreibenden Arzt oder bei Ihrem Apotheker zu holen. Lassen Sie sich die Packungsbeilage erklären“, rät Otto von Dellemann.