Von: mk
Bozen/Vintl – Der Südtiroler Waffel- und Schokoladenhersteller A. Loacker AG beginnt im kommenden März in Kooperation mit Brimi – Milchhof Brixen in Niedervintl mit dem Bau des ersten Südtiroler Milchtrocknungswerks. Die gemeinsame Zielsetzung von Loacker und Brimi ist die nachhaltige Herstellung von Süßmolkenpulver und Magermilchpulver aus Rohstoffen heimischer Produktion. Dass dieses neue Werk auf den Flächen der A. Rieper AG, dem Marktführer für Milchviehfutter in der Region, entstehen kann, stellt eine zusätzliche Synergie dar.
Heute ist Landeshauptmann und Wirtschaftslandesrat Arno Kompatscher mit den Unternehmern zusammengetroffen, um im Detail Einblick in das Projekt zu nehmen, das den Wirtschaftsstandort Südtirol stärkt, indem es auf lokale Kooperationen baut und auf lokale Erzeugnisse setzt. Das Land und die Gemeinde Vintl waren es, die im Sommer dieses Jahres die raumordnerischen und umwelttechnischen Voraussetzungen für das Projekt geschaffen haben: Die zuständigen Dienststellen des Landes und der Gemeinde Vintl haben in enger Zusammenarbeit mit den drei Unternehmen den Weg für die Ausweisung eines Gewerbegebiets in Vintl geebnet.
“Dank des Einsatzes der Gemeinde Vintl und des Landes Südtirols konnte die notwendige Änderung des Bauleitplanes, nämlich die Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets südlich des Rieper Werkes in Niedervintl, in Rekordzeit ermöglicht werden”, erklärte heute Andreas Loacker, Mitglied der Unternehmerfamilie Loacker. Der Gemeinderat von Vintl hat den entsprechenden Beschluss am gestrigen Montag (18. Dezember) getroffen: Landeshauptmann Kompatscher kündigte die Entscheidung der Landesregierung für Jänner 2018 an.
Landeshauptmann Kompatscher hat die Weiterentwicklung der drei Betriebe von Anfang an unterstützt und gemeinsam mit den Landesräten Arnold Schuler, Florian Mussner und Richard Theiner vorangetrieben. Heute hob er die Bedeutung des Erweiterungsvorhabens in Vintl für den Wirtschaftsstandort Südtirol hervor: “Südtiroler Leitbetriebe investieren kräftig in Südtirol. Dieses Bekenntnis zum Standort Südtirol hat Signalwirkung und gibt dem Land und seinen Bewohnerinnen und Bewohnern Sicherheit. Die Entwicklung ist gleichzeitig Antrieb und Motivation, den eingeschlagenen Weg in der Standortpolitik weiterzugehen.”
Der Bürgermeister von Vintl Walter Huber erklärte, dass die geplante Investition die Gemeinde stärke: “Seit jeher baut die Gemeinde insbesondere auf das produzierende Gewerbe. Ich freue mich deshalb, dass die Unternehmen diese Standortentscheidung getroffen haben”. Für Andreas Loacker war die Lage ein mitentschiedener Faktor: “Die günstige Positionierung des neuen Standortes zwischen den Loacker Werken Unterinn am Ritten und Heinfels in Osttirol, sowie dem Brimi-Werk in Brixen leistet einen Beitrag zur Nachhaltigkeitspolitik beider Unternehmen.” Das neue Werk sichere die Versorgung mit hochwertigen gentechnikfreien Rohstoffen für die eigenen Cremen und Schokoladen. “Die Verwendung heimischer Molke und Milch aus Südtirol ist für Loacker ein großer Mehrwert und führt sicherlich zu einem noch größeren Genusserlebnis für unsere Konsumenten”, sagte Loacker.
Für Brimi bedeutet dieses Projekt vor allem eine Steigerung der Wertschöpfungstiefe durch die Verarbeitung der Molke, die in der Käseproduktion anfällt. “Dieses neue Werk bietet eine große Chance nicht nur für Brimi sondern für die gesamte Südtiroler Milchwirtschaft, da zukünftig die im Land anfallende Molke direkt vor Ort weiterveredelt werden kann”, erklärte Brimi-Geschäftsführer Martin Mair.
“Das bestehende Gewerbegebiet war ursprünglich nur für Betriebserweiterungen der A. Rieper AG gedacht. Durch die Ausweitung des Areals wird nun nicht nur der Wirtschaftsstandort Vintl insgesamt gestärkt, sondern auch der Standort Südtirol gesichert”, betonte beim heutigen Treffen Alexander Rieper, Mitglied der Unternehmerfamilie Rieper.
Baubeginn für das neue Milchtrocknungswerk ist im März 2018. Die Inbetriebnahme soll Anfang 2020, knapp zwei Jahre später, erfolgen. Im hochmodernen Werk werden ca. 20 Mitarbeiter beschäftigt. Insgesamt werden über 30 Millionen Euro investiert.