Von: mk
Bozen – 441.057 Euro investiert das Land in 19 Bewusstseinsprojekte zur Entwicklungszusammenarbeit. Dabei geht es um Syrien und Iran ebenso wie um Handel und Klima.
Eines haben alle Projekte für Bewusstseinsbildung und globales Lernen, die das Land heuer finanziell unterstützt, gemeinsam: Sie sollen den Menschen in Südtirol das Leben in fernen Ländern näher bringen. Dabei ist die Themenpalette breit gefächert: Nachhaltige Entwicklung, Klimaveränderungen, solidarische Wirtschaftsformen, Gemeinwohl und kritischer Konsum kommen ebenso zur Sprache wie friedliche Konfliktlösung und Frieden, Einsatz für weniger Armut sowie weniger soziale Ungerechtigkeit, Menschenrechte, Minderheitenschutz, interkultureller Dialog, Respekt vor Andersartigkeit und Inklusion.
Insgesamt 26 Projekte wurden von Non-Profit-Organisationen für das Jahr 2017 eingereicht. Nach einer Überprüfung hat die zuständige Kommission heuer im Jänner 19 Projekte für förderwürdig befunden. Für diese ist nun von Seiten des Landes eine Investition von 441.057 Euro vorgesehen.
„Anders reisen“ nennt sich beispielsweise eines der unterstützen Projekte der Genossenschaft „Le Fomiche“ im Theater Cristallo in Bozen. Dabei wird anhand von Geschichten, Filmen und Fotos die internationale Entwicklungszusammenarbeit in verschiedenen Gebieten im Iran, in Syrien, in Guatemala und auf den Philippinen gezeigt. Thematisiert wird dabei die Rolle des Einzelnen als Konsument und als verantwortungsbewusster Bürger sowie der Einsatz für weniger Ungleichheit.
Interessierte können sich an der Initiative „Conflict kitchen” der Sozialgenossenschaft „Blufink“ beteiligen und sich bei World Cafés mit den Themen Klimawandel, Wirtschaft und Fischhandel auseinandersetzen.
Ein Tag Freiwilligenarbeit für Südtiroler Studenten wird über das Projekt der Studentenorganisation „Operation Daywork“ organisiert. Die entsprechende Sensibilisierungskampagne zu Aktivismus, sozialer Bildung und neuen Perspektiven für Jugendliche auf den Kapverden läuft bereits und wurde 2016 prämiert.
Nachhaltiger und fairer Handel stehen im Mittelpunkt des Programms der Genossenschaft „Weltläden“. Dazu werden der Wettbewerb „Fair Trend Contest”, ein „Fashion Revolution Day” zum Reparieren statt Kaufen, Feste in den Weltläden und die Veranstaltungen „Fair Trade School Day“ und „Fair & Local Cooking Night“ organisiert. Zudem wird eine Broschüre zum fairen Handel für Kinder und Jugendliche herausgegeben.
Eine ganze Reihe von Initiativen werden von der „Organisation für eine solidarische Welt OEW“ auf die Beine gestellt, und zwar Projekte und Filmveranstaltungen für Schulen, freiwillige Praktika im Ausland, eine öffentliche Diskussion über Begriffe in der Entwicklungszusammenarbeit, die Zeitschrift Zebra sowie andere Projekte für lokales Handeln und friedliches Miteinander.
Die Migration stellt die Organisation „Cedocs“ ins Zentrum des Interesses, und zwar mit Film- und Buchvorstellungen sowie Diskussionsrunden zum Thema „Exodus und Grenzen“.