Von: luk
Bozen – Jährlich wird am 12. Mai, am Geburtstag der Pionierin der modernen Krankenpflege, Florence Nightingale, der Tag der Krankenpflege begangen. Auch in Südtirol soll an diesem Tag diese Berufsgruppe besonders ins Rampenlicht gerückt werden. Mit einer klaren Botschaft von Pflegedirektorin Marianne Siller: „Lassen wir uns nicht spalten!“
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege im Südtiroler Sanitätsbetrieb stehen seit rund einem Jahr besonders im Fokus: Plötzlich wurde es auch Menschen, die sich guter Gesundheit erfreuen, bewusst, welch wichtiger Dienst in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen angeboten wird. „Von Sachspenden bis hin zu ‚Klatschaktionen‘ von den Balkonen war auf einmal jedem klar, dass ohne Pflege gerade in einer Pandemie gar nichts geht. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass es Krankenpflege immer gab und braucht – bei schwerkranken Menschen zuhause, in Altersheimen, Notaufnahmen oder in Operationssälen. Diese stellt seit jeher den Patienten in den Mittelpunkt, sehr oft, ohne auf die Uhr zu schauen. Diese Berufsgruppe ist es, die nicht nur fachlich da ist für die Menschen, sondern auch beratend, tröstend oder aufmunternd eingreift“, so die Pflegedirektorin des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Marianne Siller. “Gerade weil das Klatschen verhallt ist, die Pandemie weiterhin ihren Tribut fordert und es im Moment wenig zu feiern gibt, bietet der Internationale Tag der Krankenpflege eine wertvolle Gelegenheit zum Innehalten, zur Anerkennung des unschätzbaren Wertes dieses Berufes.”
Florence Nightingale nutzte vor rund 200 Jahren ihre Lampe, um jene Orte zu beleuchten, an denen kranke und bedürftige Menschen gepflegt werden. Die Pflegedirektorin erinnert: „Das waren nie sorgenfreie, unbeschwerliche und leichte Orte. Trotzdem haben es die Angehörigen des Krankenpflegeberufes immer auf’s Neue geschafft, sich einzubringen und weiterzuentwickeln.“
„Ich wünsche mir, dass das Jahr 2021 zu einem Jahr der Wende wird, in dem nicht nur Corona zurückgedrängt wird, sondern auch eine neue Vision entsteht, was systemrelevant und besonders Frauenarbeit bedeutet und wie die Gesundheitsversorgung und die Pflege der Zukunft aussehen können. Eine Vision, in der wir uns nicht darüber streiten müssen, ob z.B. eine Impfung nun wichtig ist oder nicht“, so Siller. Man müsse gemeinsam über die Erfordernisse der Gesundheitsversorgung sprechen und sich darüber austauschen.
Landesrat Thomas Widmann kann dem nur zustimmen: „Unsere Pflegekräfte setzen sich tagtäglich und unermüdlich für Menschen ein, die Hilfe benötigen. Pflegerinnen und Pfleger sind eine der Säulen unserer Gesundheitsversorgung. Dafür Anerkennung und Dank.”
Diese Wertschätzung ist auch das Motto auf internationaler Ebene: „Nurse: A voice to lead“, „Krankenpflege: eine Stimme, die führt“, so benennt der „International Council of Nurses“ sein heuriges Leitmotiv. Ob laut oder leise – ohne diese Stimme würde es in unseren Gesundheits- und Sozialeinrichtungen ziemlich still werden.