Von: mk
Bozen/Pfatten – Am Donnerstag, den 22. August findet in der Kellerei Bozen der traditionelle „Tag des Weines und der Rebe“ statt. Die beiden Fachbereiche „Weinbau“ und „Önologie“ des Versuchszentrums Laimburg stellen aktuelle Ergebnisse ihrer Forschung vor und geben neue Erkenntnisse an die Praxis weiter.
Beim traditionellen „Tag des Weines und der Rebe“ am 22. August präsentieren die beiden Fachbereiche „Weinbau“ und „Önologie“ des Versuchszentrums Laimburg aktuelle Forschungsergebnisse. Das Programm der diesjährigen Ausgabe zeigt sich besonders mannigfaltig und interdisziplinär, denn es umfasst nicht nur Themen aus Weinbau und Önologie, sondern auch damit eng in Verbindung stehende Fragestellungen aus Lebensmittelchemie, Pflanzenschutz und Molekularbiologie.
Zum Auftakt referiert Thomas Letschka, Leiter des Fachbereichs „Angewandte Genomik und Molekularbiologie“, über neue Methoden der Rebzüchtung, geht auf künftige Trends in der Sortenzüchtung ein und zeigt auf, welche Möglichkeiten dem Südtiroler Weinbau prinzipiell zur Verfügung stehen.
Danach berichten Florian Haas und Ulrich Pedri, die Leiter der Arbeitsgruppe „Physiologie und Anbautechnik“ bzw. des Fachbereichs „Önologie“, über den aktuellen Stand des vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderten Projekts PinotBlanc. Ziel des Projekts ist es zu ergründen, wie man angesichts der Klimaerwärmung die Qualität des Weißburgunders steigern und diese Sorte im alpinen Weinbau fördern könnte.
Im Vortrag von Josef Terleth und Christoph Patauner, Leiter der Arbeitsgruppen „Rebsorten und Pflanzgut“ bzw. „Weinbereitung in Anbaufragen“, geht es um die Anbaueignung von Spätburgunderklonen. Im laufenden Projekt „Prüfung von neuen deutschen Spätburgunderklonen“ sind verschiedene Klone in Prüfung, die nun aus weinbaulicher und önologischer Sicht vorgestellt werden.
Danach geht es in die Lebensmittelchemie: Im Labor für Rückstände und Kontaminanten des Versuchszentrums Laimburg werden landwirtschaftliche Lebensmittel auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln hin untersucht. Laborleiter Andrea Lentola gibt einen Überblick über die Tätigkeiten des Labors und erläutert die Dienstleistungen, die im Hinblick auf die Analyse von Rückständen auf Trauben und im Wein angeboten werden.
Den Abschluss des Tagungsprogramms bildet ein bedeutendes Thema aus dem Pflanzenschutz: Die aus Südostasien stammende invasive Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) verursacht seit 2011 erhebliche Schäden in der Landwirtschaft. Besonders betroffen sind das Beeren- und Steinobst sowie Trauben der lokalen Rebsorte Vernatsch. Das Versuchszentrum Laimburg arbeitet an der Entwicklung möglicher Strategien zur Bekämpfung des Schädlings. Silvia Schmidt, Expertin für „Invasive Schädlinge“ der Arbeitsgruppe „Entomologie“ gibt einen Überblick über die verschiedenen Forschungsansätze und berichtet über den Stand der Arbeiten.
In der Pause findet eine Weinverkostung statt, bei der alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung die Gelegenheit haben verschiedene Versuchsweine zu verkosten, die im direkten Zusammenhang mit den Vorträgen stehen.
Wann: Donnerstag, 22. August 2019, 8.15–12.15 Uhr
Wo: Kellerei Bozen, Moritzingerweg 36, 39100 Bozen
Die Vorträge finden in der Sprache des Referenten statt. Eine Simultanübersetzung ist nicht vorgesehen.