Von: bba
Meran – Wer sich intensiv mit Zukunftsthemen beschäftigt, kommt um das Bedingungslose Grundeinkommen nicht herum. Seit Jahrzehnten in der wissenschaftlichen Diskussion, dringt die Idee, allen Bürgerinnen und Bürgern bedingungslos ein existenzsicherndes Einkommen zu garantieren, immer stärker auch in die Öffentlichkeit. Nun findet eine Tagung zu diesem Thema in Meran statt.
Durch die Gesetzesinitiative in der Schweiz, über die im Sommer 2016 eine Volksabstimmung stattfand, hat die Debatte vor allem in Europa neuen Schwung bekommen. Der Vorschlag wurde zwar bei 23,1 Prozent Zustimmung mehrheitlich abgelehnt, im Zuge des Gesetzgebungsverfahrens wurden aber konkrete Modelle durchdiskutiert und die prinzipielle Machbarkeit nachgewiesen. In absehbarer Zeit könnte es in der Schweiz zu einer neuen Gesetzesinitiative in dieser Sache kommen.
In Südtirol ist die Debatte über das Grundeinkommen durch die Vorarbeit engagierter Menschen und die Berichterstattung aus der Schweiz relativ weit fortgeschritten. Durch die Abhaltung einer Tagung zu diesem Thema soll nun das Bewusstsein für eine innovative Sozialpolitik gefördert und der Wissensstand verbreitert werden.
Eine Arbeitsgruppe rund um Sepp Kusstatscher, Marlene Messner und Markus Lobis hat die erste Auflage vorbereitet und wird sie durchführen.
Namhafte Referenten aus dem In- und Ausland konnten für eine Teilnahme gewonnen werden. So erwarten die Veranstalter Sandro Gobetti und Andrea Fumagalli von BIN Italia, den Soziologieprofessor Sascha Liebermann, Attac-Aktivist Werner Raetz und das Pastorenpaar Claudia und Dirk Haarmann, dass das Grundeinkommensprojekt Bignam in Namibia begleitet hat. Abgerundet wird das Programm durch die Beiträge von Sepp Kusstatscher und Stefan Lausch von der Initiative für mehr Demokratie in Südtirol.
Zu den Trägern der Tagung zählen die Schule des Wandels, die urania meran, Zigori Mediaund das Netzwerk für ein Bedingungsloses Grundeinkommen bge@cusanus. Sie ist gleichzeitig die Auftaktveranstaltung für die Aktionstage der politischen Bildung 2019 der Autonomen Provinz Bozen.