Von: Ivd
Bozen – “Die Neuregelung des Berufsbildes der Zahnarztassistentinnen und -assistenten, die seit Oktober 2021 in Kraft ist, bringt Zahnärztinnen und -ärzte in enorme Schwierigkeiten und behindert den zahnärztlichen Dienst beträchtlich. Viele bereits tätige Zahnarztassistentinnen und -assistenten, die nicht das geforderte Diplom haben, müssen um ihren Beruf bangen und sehen mit Ängsten in die Zukunft”, sagt der Team-K-Landtagsabgeordnete Franz Ploner. In seinem Beschlussantrag, den er in der kommenden Woche dem Landtag vorlegt, fordert Ploner eine grundlegende Revision der Ausbildung: Ausbildungssprache Deutsch für deutsche Anwärter und Rechtssicherheit für Assistenzpersonal mit über 10 Jahren Berufspraxis.
Was ist geschehen: “Im Oktober 2021 fasste die Staaten/Regionenkonferenz den Beschluss zur Neuregelung des Berufsbildes der Zahnarztassistentinnen und -assistenten und definierte drei Ausbildungswege, alle an der italienischen Berufsbildung mit italienischer Unterrichtssprache angesiedelt. Demnach können Berufsanwärter zwischen 15 und 24 Jahren die dreijährige theoretische Ausbildung an der italienischen Landesberufsschule “Levinas” absolvieren. Für Interessierte über 25 Jahren mit zwei Jahren Berufserfahrung im zahnmedizinischen Bereich wird ein 700 Stunden umfassender theoretisch-praktischer Ausbildungskurs angeboten. Kandidatinnen und Kandidaten zwischen dem 25. und 30. Lebensjahr haben die Möglichkeit, nach dreijährigem Berufspraktikum eine Eignungsprüfung abzulegen – an der italienischen Berufsschule”, erläutert Franz Ploner. „Zudem sind die in Deutschland und Österreich erworbenen Diplome wegen der kürzeren Ausbildungszeit seit dem Jahr 2016 in Südtirol nicht mehr anerkannt.“
“Die Rechnung dieser Regelung tragen wieder einmal die Betroffenen: einmal die angehenden deutschsprachigen Zahnarztassistentinnen und -assistenten, die trotz anderslautender Ankündigung auf der Homepage der Schule den theoretischen Unterricht nur in italienischer Sprache geboten bekamen und zum Großteil das Handtuch warfen; andererseits die rund 286 Zaharztpraxen im Lande, die aufgrund einer hohen Pensionierungswelle ihres Assistenzpersonals in den vergangenen Jahren nun beinahe ohne dastehen. Die Zahnarztassistentin/der Zahnarztassistent unterstützt Zahnarzt und Zahnärztin nämlich in allen zahnärztlichen Aufgabenbereichen maßgeblich und trägt zu einem unschätzbaren Qualitätsstandard in der Ordination bei: vom Empfang der Patientinnen und Patienten, über die Assistenz bei der Behandlung bis zur Vor- und Nachbereitung der zahnmedizinischen Leistung und Aufbereitung des Materials”, so der Team-K-Abgeordnete. “Hier muss die Landesregierung nachbessern, sonst geht auch in Südtirols Zahnarztpraxen früher oder später das Licht aus”, warnt Franz Ploner.