„Ungerecht“

Team K zerreißt die Gästekarte in der Luft

Freitag, 07. Juni 2024 | 18:26 Uhr

Von: mk

Bozen – Die Gästekarte ist ungerecht und stößt den Einheimischen mehr als sauer auf. Das sagt zumindest das Team K. Gerade diese Karte trage zur gesunkenen Tourismusgesinnung in Südtirol entscheidend bei, heißt es in einer Aussendung.

Diese Gästekarte sei deshalb ungerecht, denn die Fahrten der Gäste werden zu 75 Prozent von den Steuerzahlern bezahlt. Außerdem sei sie den Gästen selbst gegenüber nicht transparent, denn sie (wenn auch zu wenig) über den Zimmerpreis für einen Dienst zahlen, den sie häufig gar nicht wollen. „Nach mehrmaligem Nachhaken vom Team K im Landtag musste der zuständige Landesrat zähneknirschend zugeben, dass die Kostendeckung durch die von der Guestcard anteilsmäßig verursachten Kosten bei weitem nicht gegeben sei“, erklärt die Bewegung in einer Aussendung.

Kostendeckende Tarife, oder noch besser eine Zeitkarte, in Form eines “Klimatickets” fordert das Team K anstelle der Gästekarte, mit der Touristen um ganze 60 Cent pro Tag durch „unser größtes Kapital, die einzigartig schöne Landschaft mit unzähligen kostbaren Kulturgütern, fahren dürfen, und für ein paar Cent mehr auch die Besuche in 80 Museen inbegriffen haben“.

Die einheimische Bevölkerung hingegen zahle für einzelne Fahrten im öffentlichen Personennahverkehr und die Besuche in den Museen ein Mehrfaches davon. Die Folge sei: Der Unmut in der Bevölkerung wachse. „Die Menschen haben genug von dieser Form der Übervorteilung des Gastes in unserem Land. Es gilt, hier neue Wege zu gehen“, fordert das Team K.

Grundsätzlich müssten alle Südtirolerinnen und Südtiroler vom Tourismus profitieren, da Natur und Berge Allgemeingut seien. Eine zusätzliche Ortstaxe für die Gäste hierzulande könnte der Weg dazu sein. Damit könnte man, so das Team K, unter anderem die öffentliche Mobilität für alle kostenlos anbieten, „anstatt 422.000 Euro pro Monat für ein Ticketsystem zu verschleudern, das solche Kosten verursacht, dass am Ende von den Einnahmen nichts mehr übrig bleibt“.

Stattdessen wäre dieses Geld besser in anständige Gehälter der Fahrer investiert, sodass wieder einheimische, der Sprache mächtige und ortskundige Fahrerinnen und Fahrer die Busse fahren würden, meint das Team K.

Dass die Landesregierung, das Mobilitätskonsortium, der Landesverband Tourismus (LTS), die IDM und die Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) die jetzt digitalisierte, flächendeckende Guest Card heute bei einer Pressekonferenz als den großen Wurf in puncto Nachhaltigkeit zur Umsetzung des Südtiroler Klimaplans deklariert und die Reinvestition der 20-Millionen-Euro-Einkünfte aus der Guest Card in Südtirols öffentliche Mobilität als großen Gewinn feiert, sei eine Augenauswischerei und trage zur Abnahme der Tourismusgesinnung bei.

„Während aus den Einnahmen durch die Gästekarten 20 Millionen in den öffentlichen Verkehr zurückfließen und dies die Rechtfertigung für ein All-Inklusiv-60 Cent-Ticket sein soll, dürfen die Südtiroler und Südtirolerinnen die 230 Millionen Euro finanzieren die der ÖPNV jährlich kostet“, so das Team K.

Bezirk: Bozen