Von: APA/dpa-AFX
Software mit künstlicher Intelligenz breitet sich in immer mehr Alltagsgeräten aus. Auf der Technikmesse CES in Las Vegas sind unter anderem Kühlschränke, Fernseher sowie ein motorisierter Kinderwagen und ein Roboter-Spielgefährte für Hunde zu sehen, die mit KI verbessert wurden. Die Messehallen sind von Dienstag bis Freitag geöffnet.
Kameras im Kühlschrank, dank denen man sich den Inhalt anschauen kann, ohne die Tür aufzumachen und warme Luft reinzulassen, gibt es schon seit einigen Jahren. Samsung geht einen Schritt weiter: Das zur CES angekündigte Kühlgerät kann mehr als 30 Lebensmittel erkennen und Rezepte damit vorschlagen, die zudem an Geschmack und gesundheitliche Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer zugeschnitten sind. Eine Alarmfunktion fürs Verfallsdatum kann man auch aktivieren.
Bei TV-Geräten spielt Software zur Bildbearbeitung eine immer größere Rolle. Zur CES angekündigte Modelle analysieren mit Hilfe von KI den Videoinhalt und passen die Wiedergabe an. So lässt LG verschwommene Objekte im Hintergrund schärfer aussehen und will die Farbpalette an “Stimmung und emotionale Elemente” anpassen. Bei Samsung soll KI dafür sorgen, dass ein Tennisball oder der Puck beim Eishockey deutlicher zu sehen sind.
Wenn der Hund allein zuhause bleiben muss, warum sollte ein Roboter ihn nicht unterhalten? Die Maschine der US-Firma Ogmen mit dem Namen ORo hat ein Display, dessen Farbeinstellungen speziell an die Wahrnehmung von Hunden angepasst sein sollen. Der Roboter kann auch einen Tennisball rausschießen. Kameras und KI-Chip sollen dafür sorgen, dass er nicht in Richtung zerbrechlicher Objekte fliegt. Zum Weiterspielen muss der Hund ihn zurückbringen – anders als die Besitzer sammelt der Roboter den Ball nicht selbst ein. Die Maschine kann aber auch einen verknüpften Futterautomaten auslösen.
Den Kinderwagen leicht vor und zurück zu schieben ist für viele Eltern ein probates Mittel, damit die Kinder schlafen. Der motorisierte Kinderwagen des kanadischen Start-ups Glüxkind macht das automatisch. Zudem soll er dank Kameras vor Gefahren in der Umgebung warnen und auf abschüssigen Wegen zusätzlich bremsen.
Auf Bilderkennung setzt auch Swarovski Optik mit dem auf der CES vorgestellten smarten Fernglas, das gleich mitteilen kann, welche Vogelart man gerade sieht. Das Gerät kann auch Fotos und Videos aufnehmen. Mit einem Preis von 4.600 Euro ist es allerdings deutlich teurer als herkömmliche Ferngläser in dieser Liga.
Nicht zuletzt dank des KI-Hypes erholt sich die weltweit wichtigste Technikmesse in Las Vegas immer weiter von der Corona-Delle. Die amerikanische Branchenvereinigung CTA als Veranstalter erwartet rund 130.000 Fachbesucherinnen und Fachbesucher sowie Journalistinnen und Journalisten. Vor einem Jahr kamen 115.000 – und 2022 nur 45.000 Menschen.
Die CES wurde in den vergangenen Jahren auch immer mehr zu einer Automesse. Unter anderem Mercedes und der Zulieferer Continental sind in Las Vegas dabei, während sich die amerikanischen Branchenriesen nach dem teuren Streik der US-Gewerkschaft UAW zurückhalten.