Von: ka
Bozen/Rom – Wenig bewegt Italien so sehr wie der Pizzapreis. Um der Frage auf den Grund zu gehen, wie viel eine Pizza samt Getränk in verschiedenen italienischen Städten kostet und wie stark die Preise innerhalb derselben Stadt variieren, hat die italienische Verbraucherschutzorganisation Altroconsumo eine italienische „Pizzapreis-Landkarte“ erstellt.
Besorgniserregend ist, dass der Genuss einer Pizza in einer klassischen Pizzeria ein immer teureres Vergnügen wird. In einigen Städten ist der Klassiker Pizza und Getränk innerhalb von nur drei Jahren sogar um mehr als 30 Prozent teurer geworden. Die Städte, in denen die Durchschnittskosten für einen Pizzaabend unter der magischen Grenze von zehn Euro bleiben, werden hingegen immer weniger. Wenig überraschend belegt die Südtiroler Landeshauptstadt in der Wertung der teuersten Durchschnittspizza mit fast 14 Euro den wenig beneidenswerten zweiten Platz.
„Die Pizza ist nicht nur ein Lebensmittel, sondern eine Kunst, eine Kultur, ein Stück Italien auf jedem Tisch“, schrieb der britische Historiker John Dickie in seinem Werk Con Gusto. Die Pizza hat die Zeiten überdauert und sich jeder Epoche angepasst, aber die Frage ist, wie viel es uns heute kostet, dieses zeitlose Tischvergnügen zu genießen?
Eine von der Verbraucherschutzorganisation Altroconsumo durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass die Kosten für einen Abend in der Pizzeria im Vergleich zum letzten Jahr durchschnittlich um acht Prozent angestiegen sind, wobei die Preise von Stadt zu Stadt stark variieren können.
Die Untersuchung von Altroconsumo fußt auf die Angaben der Preis- und Tarifbeobachtungsstelle, die die Daten verarbeitet, die das italienische Statistikamt Istat dem Ministerium für Wirtschaft und Made in Italy übermittelt. Die Angaben beziehen sich auf ein komplettes Abendessen in einer Pizzeria, das die Pizza, ein Getränk und die Bedienung beinhaltet. Da sich die Kosten von Stadt zu Stadt und selbst innerhalb der Städte stark unterscheiden, besitzt der gesamtstaatliche Durchschnittspreis wenig Aussagekraft.
Die Stadt, in der ein Pizzaessen in einer Pizzeria im Durchschnitt am teuersten ist, ist mit einem Durchschnittspreis für die Pizza, das Getränk, das Gedeck und die Tischbedienung von 14,11 Euro überraschenderweise Sassari auf Sardinien. Mit 13,90 Euro für denselben Pizzaabend ist Bozen der sardischen Stadt jedoch dicht auf den Fersen, wobei die Südtiroler Landeshauptstadt selbst teure Städte wie Mailand und Venedig hinter sich lässt. Wohlgemerkt handelt es sich bei den genannten Preisen um Durchschnittswerte, die selbst innerhalb derselben Stadt stark variieren können. In Venedig kann man je nach gewähltem Lokal zwischen 10,50 und 24 Euro ausgeben, in Mailand zwischen acht und 19,50 Euro.
Die günstigste „Pizzastadt“ ist hingegen Livorno, wo ein Pizzaabend durchschnittlich nur 8,67 Euro kostet. In anderen Städten Mittel- und Süditaliens liegen die Durchschnittspreise ebenfalls unter der magischen Schallmauer von zehn Euro. Auch Neapel, die Heimat der Pizza, ist nach wie vor in der Lage, ihr kultiges Gericht zu einem erschwinglichen Erlebnis zu machen. Im Süden sind auch die Unterschiede zwischen dem günstigsten und teuersten Pizzalokal am geringsten.
Die Verbraucherschützer von Altroconsumo stellen jedoch allgemein fest, dass der Pizzagenuss immer teurer wird. Galt früher die Pizza noch als die ideale Wahl, preiswert zu einem vollwertigen Abendessen zu kommen, müssen die Pizzaliebhaber heute tief in die Tasche greifen. Im Vergleich zu vor zwei Jahren stiegen die Ausgaben in den betrachteten Städten um durchschnittlich neun und im Vergleich zu September 2021 sogar um 16 Prozent. Einige Städte verzeichnen jedoch Anstiege von mehr als 30 Prozent.
Dass die Preise weit auseinanderreichen, ist nicht ungewöhnlich. Der Preis einer Pizza hängt von der Wahl der Zutaten, der Art des Lokals und dem Ort ab. Pizzerien, die ein „Gourmet“-Konzept verfolgen oder in Städten wie Venedig angesiedelt sind, haben mit hohen Betriebskosten zu kämpfen. Dabei schlagen sich die gestiegenen Energiepreise zusammen mit den hohen Lokalmieten und den erhöhten Kosten für den Einkauf von Qualitätszutaten unweigerlich auf den Endpreis nieder.
Zudem rechtfertigen aus speziellen Mehlen gefertigte Pizzen, die mit erlesenen Zutaten wie etwa Burrata belegt sind, einen höheren Preis. Dadurch ergibt sich ein besonderer Effekt, der oftmals übersehen wird. Wenn heute mehr Kunden als vor einem Jahr eine Pizza mit teuren Zutaten statt einer normalen Margherita bestellen, ist es selbstverständlich, dass auch die durchschnittlichen Kosten für einen Abend in einer Pizzeria höher sind als im letzten Jahr.
Dennoch wollen weder Italiener noch Südtiroler auf ihre Pizza verzichten. Denn der wahre Genuss einer in einer Pizzeria genossenen Pizza liegt nicht etwa im Preis, sondern in der Freude, sie mit seinen Lieben oder Freunden zu teilen.
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31 Kommentare auf "Teure Pizza in Bozen"
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Jedesmal die selbe Diskussion!
Wem es zu teuer ist der soll zu Hause bleiben! Es ist KEIN RECHT Essen gehen zu dürfen! Das wars übrigens noch NIE!
@ N.G. Dann bleib Zuhause
Natürlich besteht kein RECHT darauf, auswärts essen zu gehen.
Wenn es aber mehr und mehr Menschen zum Luxus oder gar unleistbar wird, eine Pizza essen zu gehen, dann hemmt das ihre Möglichkeit zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und ist damit nicht nur Zeichen, sondern auch Treiber einer immer weiter auseinanderklaffenden Gesellschaft.
@ N. G. ….müssen Sie überall ihren Senf dazugeben ???
N.G.
Deine Kommentare sind wahrlich das letzte….
Naja, lebensnotwendig ist eine Pizza nicht, aber man geht ja nicht Pizza essen, weil man sonst verhungert, sondern um die Geselligkeit zu genießen.
Und der Mensch durstet ja nach Geselligkeit, da der Mensch Zweisamkeit braucht, dass liegt ja in unserer Natur als Primat.
@Andreas K. Mir wars noch nie zu teuer. Grins
Oder hab ich hier jemals lamentiert?
@N.G. es geht um weitaus mehr
@info so ein schmortn!
Rechte und Pflichten? Du bist verpflichtet zu schweigen.
@So sehe ich das Ja, ich darf! Genau wie du! Grins
@So sehe ich das
habe ich oft schon geschrieben dass man bei diesen Herrn MIT ALLGEMEINWISSEN ÜBER ALLES; keine chance, bei dem kommt man nicht vorbei,
Nur nicht aufgeben wir schaffen noch den 1.Platz….
I moch mir die Pizza selber und brauch net viel geld ausgeben mocht an unterschied zwischen Speisekarte anschauen und derhuam selber mochn wo isch man billiger i glaub sem geat niament mehr aus essen soll so sein vielleicht geat der preis nor zrug mein Kaffee derhuam Kimp mir net amol 1 euro
in viele geats ums Ambiente oder uanfoch lei bediant werden.. ober sig i genauso, i moch mir es meiste dorhuam selber weil i oft von dor Qualität gewisser Produkte und a vom preis enttäuscht wor
Eine Pizza sollte nicht mehr als 10€ kosten, mehr ist sie nicht wert! Einmal ist mir passiert, daß ich für extra Zwiebel auf der Pizza 2,00€ Aufpreis bezahlt habe, dann hört der Spaß auf…
Es geht nicht nur darum was der der Wareneinsatz ist, sondern um den Gesamtaufwand.
Bei 3 Angestellten, Pacht, Wirtschaftsberater, Strom, Müll usw bin ich in Bozen schnell 1000 Euro Kosten pro Öffnungstag. Dann muss man einige Pizza verkaufen und das täglich, nicht nur am Wochenende.
Das Problem sehe ich eher beim Lohn der Angestellten, der viel zu niedrig ist für Südtiroler Verhältnisse
leider wahr… zudem sind die lebensmittel die darauf kommen auch nur billige Industrie massenware… wie du eben sagst für nichtmal eine viertel zwiebel 2€, wenn ein ganzer Kilo davon kaum 2€ kostet…
sie haben keine Ahnung!
Bist du nicht dafür, dass Arbeitnehmer mehr verdienen? Da schreist du doch am meisten! Du aks Kunde bezahlst dsnn deren Lohn. Wer hat dann die Pizza teuer gemacht? DU!
wenn man sie selber macht dann kostet die Pizza 3 Euro und ist nocht mehr drauf
3 Euro? Schon etwas mehr….
Soll sie in Südtirol, wo die Lebenshaltungskosten viel höher sind als in Italien, etwa weniger als andernorts kosten? Wenn das so wäre, wäre es eine Nachricht wert. So hingegen ist es der klassische Reissack, der in China umgefallen ist…
Zum Glück sind auch unsere Löhne und Renten um 20 bis 30% gestiegen.
…die anderen schlagen halt 2 Euro “Coperto” drauf ….dann ist die Pizza auch wieder teuerer
@so sehe…
Wo Coperto drauf kommt, gehe ich nicht hin, es gibt genug Pizzerias, gute natürlich, die normal bleiben
Jaja Südtirol und seine übertriebenen Preise und meistens nur eine billige Stangenmozzarella drauf, anstatt einer richtigen Fior di Latte.
seit covid essen mehr menschen ihre pizza zuhause als in einer pizzeria. leider.
daß gastronomische dienstleistungen (dazu gehört auch pizza) in bozen teuerer sind als als woanders hängt damit zusammen das
die mieten höher sind,
das personal mehr kostet, weil es wiederum mehr geld brauch zum (über)leben,
mehr nebenkosten weil vorschriften genauer eingehalten werden,
weniger schwarz gemacht wird,
unterm strich bleibt den südtiroler gastronom meist weniger als in ancona, bari oder livorno
naja man konn a guate Pizza a selbst dorhuam mochen ohne großen zauber…
Mir olm number one haha