Von: mk
Bozen – Die Anzahl tödlicher Arbeitsunfälle in Südtirol und im Trentino ist bedrückend hoch. Dies geht aus einem Vergleich der Beobachtungsstelle für Arbeitssicherheit und Umwelt Vega aus Mestre hervor. Beide Provinzen gehören demnach zu den gefährlichsten Arbeitsorten Italiens.
In Südtirol liegt die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle bei 45,7 pro Million Beschäftigter (zwölf Todesfälle auf 262.350 Beschäftigte). Damit reiht sich unser Land auf den 23. Platz dieser traurigen Statistik. Im Trentino beträgt die Zahl 44,8 (11 Todesfälle auf 245.358 Beschäftigte), was den 26. Rang bedeutet.
Die Daten beziehen sich auf die ersten elf Monate des Jahres 2024 und platzieren das Trentino-Südtirol unter die gefährlichsten Regionen für Arbeitnehmer – gemeinsam mit der Basilicata, dem Aostatal, Umbrien, Kampanien, Sardinien und Sizilien. Diese Regionen sind Ende November als „rote Zone“ aufgrund ihrer hohen Anzahl an tödlichen Arbeitsunfällen eingestuft worden. Ihre Unfallrate liegt um mehr als 25 Prozent über dem nationalen Durchschnitt.
Sowohl Südtirol als auch das Trentino gelten im gesamtitalienischen Vergleich zwar als reiche Provinzen, das Berufsleben birgt dort allerdings auch Gefahren. Die Daten zeigen, dass ausgerechnet autonomen Regionen und Provinzen in Italien in Bezug auf Arbeitssicherheit Defizite aufweisen.
Mehr tödliche Arbeitsunfälle in ganz Italien
Auf nationaler Ebene wurden in Italien von Januar bis November 2024 968 tödliche Arbeitsunfälle registriert. Das sind 23 mehr als im Jahr 2023, was einem Plus von 3,3 Prozent entspricht. Tödliche Unfälle „auf dem Weg zur Arbeit“ sind hingegen um 46 gestiegen.
Das Risiko für ausländische Arbeitnehmer sei doppelt so hoch wie für italienische, erklärt der Präsident der Beobachtungsstelle Mauro Rossato.
Die Gesamtzahl der gemeldeten Unfälle blieb im Vergleich zum November 2023 in etwa stabil, schreibt die Nachrichtenangentur Ansa: Ende November 2023 waren es 542.568, im Jahr 2024 stieg die Zahl auf 543.039.
Wie aus den Meldungen im November hervorgeht, gab es die höchste Anzahl von Arbeitsunfällen in Italien im verarbeitenden Gewerbe mit 65.777 Fällen, gefolgt vom Baugewerbe (34.414), dem Gesundheitswesen (33.660), dem Transport und der Lagerhaltung (31.958) sowie dem Handel (30.385).
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