Von: mk
Bozen – Die heimische Tourismusbranche blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Erstmals buchen im Tourismusjahr 2022/23 mehr als 8,4 Millionen Gäste mindestens eine Übernachtung in Südtirol, die Übernachtungszahlen übersteigen zum ersten Mal 36,0 Millionen.
Die 11.747 Beherbergungsbetriebe stellen 241.624 Betten zur Verfügung. Während die Zahl der Übernachtungen von inländischen Gästen unverändert bei 10,6 Millionen bleibt, steigt jene der Gäste aus Deutschland auf 17,4 Millionen.
Dies geht aus den Daten des Landesstatistikinstituts ASTAT zum Tourismusjahr 2022/23 hervor.
Es werden 9.438 Betten mehr gemeldet
Im Tourismusjahr 2022/23 stehen den Gästen in Südtirol rund 241.624 Betten in 11.747 gastgewerblichen und nicht gastgewerblichen Betrieben zur Verfügung. Gegenüber dem vorherigen Tourismusjahr wird der größte Zuwachs an Betten in der Kategorie der Privatquartiere (+3.227 Betten) verzeichnet.
Die insgesamt zur Verfügung stehenden Betten entfallen zu 64 Prozent auf die gastgewerblichen und zu 36 Prozent auf die nicht gastgewerblichen Betriebe. Der stärkste Bettenbestand findet sich, trotz kontinuierlicher Abnahme, bei den Betrieben mit drei Sternen (61.327 Betten).
Im Tourismusjahr 2022/23 verfügt ein gastgewerblicher Betrieb in Südtirol durchschnittlich über 39,5 Betten. Die Tendenz ist seit Jahren steigend. Ein fünf-Sterne-Betrieb verfügt durchschnittlich über rund 117,5 Betten. Demgegenüber werden in Südtirol 3.285 Betriebe gezählt, die sechs oder weniger Betten anbieten.
Von den angebotenen 45.506 Betten in den Vier- und Fünf- Sterne-Betrieben befinden sich die meisten in den Bezirksgemeinschaften Burggrafenamt (11.217 Betten), Pustertal (10.854 Betten) und Salten-Schlern (9.424 Betten). Im Vergleich zu 2021/22 werden die stärksten Bettenzunahmen in der gehobenen Kategorie in den Bezirksgemeinschaften Pustertal (+669 Betten), Salten-Schlern (+647 Betten) und Burggrafenamt (+585 Betten) beobachtet.
Die höchste Beherbergungsdichte nach Gemeinde verzeichnet Meran mit 303,3 Betten je Quadratkilometer, gefolgt von Tirol (216,6), St. Ulrich (211,2) und Corvara (181,9). Das größte Bettenangebot nach Gemeinde findet sich allerdings in Kastelruth mit 9.487, gefolgt von Abtei mit 9.151und Wolkenstein in Gröden mit 8.908 Betten.
Qualität steigt
Der Qualitätsindex steigt kontinuierlich. Er spiegelt das Verhältnis zwischen der Bettenanzahl aus der gehobenen Kategorie und jener der Betriebe mit drei und weniger Sternen wider. Im abgelaufenen Tourismusjahr 2022/23 beträgt der Durchschnitt für Südtirol 4,3. Qualitätssteigerungen werden vor allem in der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt beobachtet: Vom bereits überdurchschnittlichen Wert 6,3 im Vorjahr steigt er 2022/23 auf 6,8.
Trendwende
Im abgelaufenen Tourismusjahr zeigt sich eine Trendwende: Während die Übernachtungszahlen im Sommer abnehmen (-1,1 Prozent), legen die Winterzahlen zu (+19,2 Prozent). Der Anteil der Übernachtungen im Winter beträgt somit nun 37,7 Prozent (Winter 2021/22: 33,4 Prozent) und jener im Sommer 62,3 Prozent.
Im Winterhalbjahr 2022/23 werden erstmals insgesamt 13,6 Millionen Nächtigungen registriert. Maßgeblich dafür sind die starken Zunahmen in den Monaten Jänner und Februar 2023. Auf das Sommerhalbjahr 2023 hingegen entfallen 22,5 Millionen Übernachtungen. Das sind 1,1 Prozent bzw. 251 Tausend weniger als im Sommer 2022. Während der Mai noch starke Zunahmen bei den Übernachtungen aufweist, verbuchen die anderen Sommermonate eine Stagnation oder Rückgänge.
11,2 Millionen Übernachtungen im Pustertal
Im Tourismusjahr 2022/23 steigen die Zahlen der Ankünfte und Übernachtungen in allen Bezirksgemeinschaften. Das Pustertal registriert zwar leichte Einbußen in den Sommermonaten 2023, verbucht dafür aber im Winter 22,1 Prozent mehr Nächtigungen als im vorangegangenen Winterhalbjahr und erreicht somit im Tourismusjahr 2022/23 ein Plus von 8,9 Prozent
Die Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern verzeichnet die zweithöchsten Zunahmen der Übernachtungszahlen im Winter 2022/23 (+418 Tausend). Neben dem leichten Rückgang im Sommer 2023 erreicht es insgesamt ein Plus von 6,8 Prozent. Bedeutende prozentuelle Zunahmen registriert Bozen: +34,6 Prozent im Winter und +4,9 Prozent im Sommer.
Hauptanteil der Gäste kommt aus Deutschland
Aus dem Kernmarkt Deutschland werden mit einem Zuwachs von 4,4 Prozent über 17,4 Millionen Übernachtungen erfasst. Die Gäste aus Deutschland halten mit 48,3 Prozent wiederum den größten Anteil an den gesamten Übernachtungen.
Erwähnenswert sind im Tourismusjahr 2022/23 die starken prozentuellen Zunahmen der Gäste aus Sonstigen Länder Asiens (78,5 Prozent), aus den Vereinigten Staaten (36,2 Prozent), Slowenien (32,2 Prozent), Polen (30,2 Prozent), der Tschechischen Republik (28,2 Prozent) und aus dem Vereinigten Königreich (22,3 Prozent). Am längsten halten sich die Gäste aus Afrika (6,6 Tage), Luxemburg (5,8), Polen (5,2), Belgien (4,9 Tage), Deutschland (4,8) und Slowakei (4,7) in einem Südtiroler Beherbergungsbetrieb auf.