Von: mk
Bozen – Auch heuer hat die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) eine Stichprobenerhebung der Postzustellzeiten durchgeführt. Dazu wurde an Südtirols Gemeinden sowie die Bürgerzentren in Bozen jeweils ein Erhebungsbrief geschickt, mit der Bitte, diesen im Ein- und Ausgang zu datieren und zurückzuschicken.
Erhoben wurden die Zeiten, die ein Brief von Bozen und nach Bozen brauchte. Die letzte Erhebung dieser Art wurde 2021 durchgeführt; die mittlere Zustellzeit betrug damals 3,53 Tage, in leichter Zunahme im Vergleich zur Erhebung vorher. Heuer sind die Zeiten etwas geringer.
Die Zustellzeit ist im Zweiahreszeitraum von 3,83 Tagen auf 2,7 Tage gesunken. Besonders lange brauchten heuer die Briefe, die von Bozen nach Bozen und von Bozen ins Wipptal geschickt wurden, nämlcih 4,8 Tage und 5,0 Tage jeweils.
Welches sind die Zustellzeiten laut Qualitätszielen?
1. Qualitätsziel Posta 4: Zustellung innerhalb Aufgabetag plus vier Arbeitstage für 90 Prozent der Sendungen
2. Qualitätsziel Posta 4: Zustellung innerhalb Aufgabetag plus sechs Arbeitstage für 98 Prozent der Sendungen
In der Stichprobe der VZS haben lediglich 159 von 206 Sendungen das erste Qualitätsziel erreicht; das sind 77 Prozent – ein Wert, der doch deutlich unter den 90 Prozent liegt, welche die Post festgelegt hat. Auch was das zweite Qualitätsziel betrifft (welches ohnehin schon eher ein „Alibi“ als ein echter Qualitätsfaktor ist), lagen die Werte der Stichprobe darunter: Statt der vorgesehenen 98 Prozent erreichten gerade mal 92 Prozent die Marke.
Das Ganze ging einher mit einer Steigerung der Tarife. Zahlte man 2014 für einen Normalbrief noch 70 Cent, muss man 2023 hierfür stolze 1,25 Euro hinblättern. Gegenüber einer Preissteigerung von fast 80Prozent hat die Erreichung der Qualitätsziele um 15 Prozent abgenommen.
Eine Anekdote am Rande: Am Dienstag, 18. Dezember wurde der VZS ein Brief, der Teil der Erhebung war, zugestellt. Er war in Wengen aufgeben worden, und zwar am 29. August.