Von: bba
Bozen – Im Juni 2020 hat AGO eine Umfrage zum Thema Smartworking bei den rund 1000 Mitgliedern gemacht, die in den verschiedenen Arbeitsbereichen der Gemeinden, Altersheimen und Bezirksgemeinschaften tätig sind.
Das Interesse von AGO war es, zu erfahren, wie die Kollegen beziehungsweise AGO-Mitglieder in den letzten Monaten das Smartworking erlebt haben, welche Vor-und Nachteile diese neue Arbeitsform für sie hatte und welche Impulse wir als Gewerkschaft für die Zukunft mitnehmen.
Folgende Antworten auf diese Fragen wurden gegeben:
Das Smartworking war während der Covid Pandemie meist eine Verpflichtung für die Kollegen der verschiedenen Bereiche. Auch wenn für einige Kollegen diese Arbeitsform nicht gewünscht war, gab es in dieser Zeit keine andere Möglichkeit. Andere Kollegen wiederum hätten gerne Smartworking gemacht, mussten aufgrund fehlender technischer Ausrüstung oder weil der Arbeitsbereich beziehungsweise der Vorgesetzte dies nicht erlaubte, ihre Arbeit in der herkömmlichen Art und Weise erbringen. Was die meisten als positiv empfunden haben, war das Wegfallen des Pendelns, dadurch konnte viel Zeit gewonnen werden und Spesen eingespart werden. Ebenso als positiv wurden die höhere Leistungsfähigkeit und die bessere Konzentration hervorgehoben, da sie nicht durch Parteienverkehr oder Telefonate bei der Arbeit unterbrochen wurden.
Folgende Schwierigkeiten wurden genannt:
fehlende ergonomische Arbeitsplätze, langsames Internet, fehlende Ausstattung, fehlender Informationsaustausch und fehlender Kontakt mit den Kollegen. 95 Prozent sprechen sich grundsätzlich für das Smartworking aus. 53 Prozent befürworten für einige Tage in der Woche diese Arbeitsform.
Die Ergebnisse der Umfrage erfordert ein Überdenken von Rollen und der Organisation in der öffentlichen Verwaltung. Alles muss neu und im Lichte der stattfindenden Veränderungen überdacht werden: es benötigt einen verstärkten Dialog zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, es braucht ein vermehrtes Klima des Vertrauens am Arbeitsplatz und moderne Arbeitsweisen und gute Beziehungen zu den Gewerkschaften.
Abschließend ist zu bemerken, dass es während der Covid Pandemie keine Zeit der Vorbereitung auf das Smartworking gab und aus diesem Grund, die bei der Umfrage genannten Schwierigkeiten aufgetreten sind. Die Ergebnisse der Umfrage rufen uns als Gewerkschaft auf den Plan, sobald als möglich an einem Vertrag zu arbeiten, der die Rahmenbedingungen für das Smartworking absteckt. Der Arbeitgeber sollte sich gleichzeitig bemühen, die Organisationsmodelle zu überdenken und Investitionen in Ausbildung und Technologie zu machen, sowie sich um die Verbesserung des Arbeitsklimas zu bemühen.