Von: APA/dpa
Die Vereinten Nationen (UN) wollen ein Wettlauf um kritische Rohstoffe verhindern, die für die Energiewende benötigt sind. Der Bedarf werde sich bis 2030 vermutlich fast verdreifachen, schätzt ein Team aus Fachleuten, das UN-Generalsekretär António Guterres einberufen hat. Es schlägt vor, wie ein nachhaltiger und umweltschonender Abbau dieser Rohstoffe und fairen Zugang für alle Länder gewährleistet werden kann.
Es geht um Mineralien, die für saubere Energie benötigt werden, sei es in Windturbinen, Solarzellen, Elektrofahrzeugen oder Batteriespeichern. Gemeint sind etwa Seltene Erden, Lithium, Kupfer, Nickel und Kobalt. Das Expertenteam zeigt auf, wie beim Abbau und entlang der ganzen Wertschöpfungskette – also unter anderem bei der Raffinierung, dem Transport und dem Recycling – Fairness, Transparenz, Nachhaltigkeit und Menschenrechte gewahrt werden können.
Bei der Weltklimakonferenz COP28 haben die Länder sich 2023 darauf geeinigt, die Kapazität durch erneuerbare Energien bis 2030 zu verdreifachen und die Energieeffizienz zu verdoppeln – also den Energiebedarf zu senken. Das soll den Einsatz klimaschädlicher fossiler Brennstoffe reduzieren. Ziel ist es, die Erwärmung möglichst auf 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, um die Klimawandel-Folgen möglichst gering zu halten.
Viele kritische Rohstoffe kommen in ärmeren Ländern vor. Für sie soll die Energiewende eine Chance sein, ihre Bodenschätze weiterzuverarbeiten, damit Arbeitsplätze zu schaffen und ihre Wirtschaft anzukurbeln, statt die Materialien nur als Rohstoffe zu exportieren, so das Expertenteam.
Es empfiehlt unter anderem ein Gremium innerhalb der Vereinten Nationen, das den Dialog zwischen allen Interessengruppen koordiniert. Es sollen auch globale Standards entwickelt werden, um Herkunft und Verarbeitung der Mineralien zurückverfolgen zu können. Ein Fonds soll Geld für den fachgerechten Rückbau verlassener Bergwerke zur Verfügung stellen. Kleinunternehmer sollen befähigt werden, in dem Wirtschaftszweig zu arbeiten.