Von: luk
Brixen – Windeln, Fahrräder, Hundekotsäckchen: Der Müll, der sich in einem Jahr am Ufer der Brixner Flüsse ansammelt, wird nicht weniger. Er landet dort, weil Menschen Plastikflaschen achtlos liegen lassen, Hausmüll bewusst illegal entsorgen oder Verkehrsschilder mutwillig ins Bachbett stoßen.
Ein Mal im Jahr wird der Abfall im Bereich der stadtnahen Flüsse beseitigt. Es ist eine mühsame Arbeit per Hand, die in diesem Jahr wieder der Fischereiverein Eisacktal übernommen hat, technisch unterstützt von der Stadtwerke Brixen AG. Vor wenigen Tagen beteiligten sich 21 freiwillige Helfer an der Aktion, bei der sie das Ufer des Eisacks von der Mündung des Schalderer Bachs in Vahrn bis zum Zusammenfluss mit der Rienz unterhalb der Rappanlagen sowie abschnittsweise weiter bis zum Sportplatz Albeins vom Unrat reinigten. Auch die Ufer der Rienz von der Gärtnerei Auer bis zum Zusammenfluss mit dem Eisack wurden gesäubert.
Der gesammelte Müll füllte schließlich fünfzig große Säcke, das Gesamtgewicht betrug 870 Kilogramm. Die fachgerechte Entsorgung übernahm die Stadtwerke Brixen AG.
„Wir stellen fest, dass alles Mögliche weggeworfen wird, Glasflaschen und Bierdosen genau so wie auffallend viele Rubbellose“, sagt Markus Heiss, der Präsident des Fischereivereins Eisacktal. „Außerdem lag sehr viel Grünschnitt in Ufernähe. Vielleicht ist es vielen nicht bewusst, aber die illegale Entsorgung von Grünschnitt ist problematisch, da sich dadurch unter Umständen nicht heimische Pflanzen ausbreiten können und im Extremfall mit der Zeit heimische Pflanzen in Gewässernähe verdrängen.“
Ein großes Problem stellen nach wie vor die mit Hundekot gefüllten, roten Säckchen dar. „Ein unhygienisches und respektloses Handeln und zudem eine Vermüllung des Wassers mit Plastikpartikeln. Die Hundekotsäckchen gehören in die ausreichend vorhandenen Abfalleimer!“, ruft Michele Bellucco, der Leiter der Umweltdienste der Stadtwerke Brixen AG, zu mehr Achtsamkeit der Hundehalter auf.
„Die Fischerei sieht sich als Hüter der Gewässerökosysteme. Wir wollen einen konkreten Beitrag zur sauberen Umwelt leisten und die Menschen für einen korrekten Umgang mit der Natur sensibilisieren“, sagt Markus Heiss. „Teilweise ist dies bereits geglückt: In diesem Jahr haben sich etliche Passanten spontan bei uns bedankt und nachgefragt, ob sie sich in Zukunft an der Säuberungsaktion beteiligen können.“
Der Brixner Umweltstadtrat Josef Unterrainer greift den Gedanken auf: „Eine saubere Umwelt ist die Basis für unser aller Wohl und ein sauberes Stadtbild die Voraussetzung, dass sich Einheimische und Gäste wohl fühlen. Gemeinsam mit der Stadtwerke Brixen AG und dem Fischereiverein Eisacktal, denen mein Dank im Namen der Brixner Gemeindeverwaltung für ihren Einsatz gilt, wollen wir im kommenden Jahr eine breitere Kampagne mit Einbindung der Bevölkerung auf die Beine stellen.“ Das Umweltamt der Gemeinde Brixen hat die diesjährige Aktion mit einem Beitrag von 700 Euro unterstützt.