"Internationale Wettbewerbsfähigkeit muss garantiert werden"

Unternehmerverband: “Export ist kein Selbstläufer”

Dienstag, 12. September 2023 | 15:42 Uhr

Von: luk

Bozen – Deutschlands Wirtschaftskrise sowie die geopolitische Unsicherheit in Europa wirkt sich auch auf Südtirols Export aus. Die Ausfuhren im zweiten Quartal 2023 bleiben zwar auf hohem Niveau, sind aber im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres um 0,7 Prozent auf 1,67 Mrd. gesunken.

„Europa schafft mit knapp sieben Prozent der Weltbevölkerung 40 Prozent der globalen Sozialleistungen: dies ist vor allem auf ihre starke Industrie und die globale Wettbewerbsfähigkeit der exportierenden Unternehmen zurückzuführen“, sagt der für Internationalisierung zuständige Vizepräsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Harald Oberrauch. „Export ist aber kein Selbstläufer. Unsere international tätigen Unternehmen haben uns zwar in diesen Jahren dank ihrer Innovationskraft und der Produktivität ihrer Mitarbeiter:innen an immer neue Export-Rekordmarken gewöhnt, aber um auf den globalen Märkten erfolgreich zu bleiben, brauchen sie auch entsprechende Rahmenbedingungen, auch weil die Exportmärkte immer weiter entfernt sind und sich vermehrt außerhalb Europas befinden.“

“In Südtirol sind weniger als 2.000 Unternehmen im Ausland tätig, wobei die Industrie rund 85 Prozent der gesamten Ausfuhren erwirtschaftet. Durch ihre internationale Tätigkeit schaffen diese Unternehmen Wertschöpfung, Investitionen und Arbeitsplätze vor Ort. Sie zählen auch zu den größten Steuerzahlern im Land und tragen damit beträchtlich zur Finanzierung der öffentlichen Dienstleistungen, der Sanität und des Bildungswesens bei. China oder die USA haben riesige Investitionsprogramme aufgezogen, um ihre exportorientierte Industrie zu unterstützen. Auch in Europa und in Südtirol brauchen wir Rahmenbedingungen, die globale Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen: es braucht eine Entlastung des Faktors Arbeit, der unseren Mitarbeiter:innen mehr Netto vom Brutto sichert, leistbare Energie, Erreichbarkeit auf allen Ebenen und schlankere Abläufe, die private und öffentliche Investitionen ermöglichen, um auf schnelle Veränderungen zu reagieren“, so Oberrauch.

Bezirk: Bozen