Im September wurde in Seefeld ein ÖBB-Zug von einer Mure erfasst

Unwetterfolgekosten für ÖBB in Tirol/Vorarlberg verdoppelt

Donnerstag, 12. Oktober 2023 | 16:15 Uhr

Von: apa

Unwetter und deren Folgen kosten die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) in Tirol und Vorarlberg doppelt so viel wie noch vor 3 Jahren. In den Jahren 2021, 2022 und 2023 wurden jeweils rund 10 bis 11 Mio. Euro in die Hand genommen, 2020 war es noch die Hälfte davon gewesen, bestätigte ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair der APA einen Bericht des ORF Tirol. Es handle sich dabei um Kosten der unmittelbaren Beseitigung von Unwetterschäden, aber auch von Maßnahmen zur Prävention.

Der Großteil der Kosten in der Vorarlberg und Tirol umfassenden Westregion entfalle dabei auf Tirol, informierte Gasser-Mair. “Interessant ist, dass die Kosten für ganz Österreich nicht besonders nach oben gegangen sind”, sagte der Bundesbahnen-Sprecher. In ganz Österreich waren in den Jahren 2016 bis 2022 durchschnittlich rund 25 Mio. Euro in die Hand genommen worden. In den Jahren 2013 bis 2015 waren es noch 40 Mio. gewesen, allerdings seien diese Kosten auf das Rekord-Hochwasser von 2013 zurückzuführen gewesen. Für das aktuelle Jahr lagen noch keine österreichweiten Zahlen vor.

“Ob das ein Trend ist der sich fortsetzt, ist noch unklar”, sagte Gasser-Mair mit Blick auf die in den vergangenen Jahren gestiegenen Kosten in Westösterreich. Man sei in den vergangenen Jahren mit einer unterschiedlichen Anzahl an Schäden schwankenden Ausmaßes konfrontiert gewesen. Während es keinen klaren Trend bei der Anzahl gebe, sei zuletzt jedoch die Schwere der Schäden klar gestiegen, bestätigte Gasser-Mair.

Im Sommer war es in Tirol zu mehreren Unwetter-Ereignissen gekommen. Besonders schwer fielen diese im Juli aus. Insgesamt waren damals durch Stürme Schäden von rund 30 Mio. Euro auf 2.000 Hektar Wald verursacht worden, hatte es seitens der schwarz-roten Landesregierung geheißen. Im August herrschte kurzzeitig Hochwasser, im September war etwa ein Zug von einer Mure erfasst worden. Während einzelne Unwetterereignisse nicht auf die Klimaerwärmung zurückgeführt werden können, ist eine Zunahme von Anzahl und Schwere von Extremwetterereignissen in Folge der Klimakrise laut einhelliger Meinung von Klimaforschern belegt.