Von: luk
Bozen – Sich Bauer rühmen, ohne es zu sein. Immer wieder profitieren sogenannte „Pseudobauern“ von Förderungen und finanziellen Anreizen, womit diese aber die gesamte Landwirtschaft in ein schräges Licht rücken. Dabei wird von solchen Betrieben immer häufiger auch Urlaub am Bauernhof angeboten. “Das Team Köllensperger stellt sich bewusst an die Seite jener aktiven Bauern und Bäuerinnen, für die der Zuerwerb durch die Vermietung von Wohnungen auf dem eigenen Bauernhof lebenswichtig, manchmal sogar überlebenswichtig ist. Solche Betriebe sollen weiterhin gefördert und unterstützt werden”, heißt es in einer Aussendung.
„Mit der Vermietung durch sogenannte ‘Papierbauern’ muss endlich Schluss sein. Einige Betriebe, die Urlaub auf dem Bauernhof anbieten, sind in dieser Hinsicht manchmal besonders dreist. Aktuell erfüllt z.B. ein Landwirtschaftsbetrieb mit der Haltung von vier Eseln bereits die Zugangskriterien als Grünlandbetrieb für die ordnungsgemäße Tätigkeit Urlaub auf dem Bauernhof. Dies, ohne ein einziges eigenes hochwertiges landwirtschaftliches Produkt herzustellen“, sagt der Bauer und Landtagsabgeordnete des Team Köllensperger Peter Faistnauer.
Die aktuelle Gesetzeslage habe dazu geführt, dass viele dieser schwarzen Schafe auf den erfolgreichen Zug von Urlaub auf dem Bauernhof aufgesprungen sind und allerlei urbanistische, steuerliche und arbeitsrechtliche Vorteile genießen. Das Team Köllensperger hat auf diesen Missstand im Juli im 3. Gesetzgebungsausschuss hingewiesen und eine entsprechende Gesetzesänderung eingebracht. Diese wurde jedoch abgelehnt.
“Diese Ablehnung vonseiten der Mehrheit ist umso unverständlicher, da jetzt sogar der Landesbauernrat im Südtiroler Bauernbund genau in die gleich Kerbe schlägt und gegen diesen Missbrauch vorgeht. Entsprechende Forderungen werden nun an die Landesregierung gestellt. Dazu gehört auch, dass das Land wieder die Kontrollfunktion übernehmen soll. Unsere Forderung nach Verlagerung der Kontrollbefugnis weg von der Ebene der Gemeinde, in der ein Urlaub auf dem Bauernhof angesiedelt ist, hin zum Land wäre ein erster wichtiger Schritt gewesen, um persönliche Naheverhältnisse zwischen Kontrolleur und Kontrolliertem weitestgehend auszuschließen. Viel wichtiger aber ist die Signalwirkung. Wenn den schwarzen Schafen so schnell als möglich das Handwerk gelegt wird, schaffen wir die Voraussetzungen, unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft zielgerichteter zu unterstützen“, so der Fraktionssprecher des Team Köllensperger Paul Köllensperger.
“Dass beim Urlaub auf dem Bauernhof bisher so viel geschummelt werden konnte, haben der Südtiroler Bauernbund gemeinsam mit der Landesregierung der letzten Jahre mit zu verantworten. Eine Korrektur ist deshalb mehr als überfällig.” Peter Faistnauer will die Landwirtschaft insgesamt aufgewertet wissen und stellt abschließend fest: „Wir müssen um jeden Bauern und jede Bäuerin froh sein, die unsere landwirtschaftlichen Flächen bewirtschaften. Die hochwertigen und qualitativ ausgezeichneten regionalen Produkte schätzen Einheimische wie Gäste. Vor allem mit unserer einzigartigen Landschaft punktet ganz Südtirol bei den Gästen aus aller Welt. Darum gehören die ehrlichen, aktiven Bauern unterstützt.“