Von: luk
Bozen – Beeindruckende Zahlen hat der Südtiroler Bauernbund zum 20-jährigen Bestehen der Qualitätsmarke „Roter Hahn“ heute auf der Fachtagung für den Urlaub auf dem Bauernhof in der Messe Bozen präsentiert. Über 1.650 „Roter Hahn“-UaB-Betriebe gibt es, davon bieten mittlerweile knapp die Hälfte ein Frühstück an. Auch die Zahl der Hofläden und Produktecken ist gestiegen. Den Weg der Qualität will der Südtiroler Bauernbund weitergehen.
1998 ist der Südtiroler Bauernbund mit der Marke „Roter Hahn“ für den Urlaub auf dem Bauernhof im kleinen Rahmen gestartet. Fünf Jahre später wurde aus der UaB-Marke eine Dachmarke, die auch bäuerliche Schankbetriebe, Direktvermarkter und bäuerliche Handwerker kennzeichnet.
Besonders die Geschichte des Urlaubs auf dem Bauernhof ist eine Erfolgsgeschichte: Mittlerweile kommen alle UaB-Betriebe zusammen auf 2,5 Millionen Nächtigungen, was einem Anteil an den gesamten Nächtigungen im Land von über acht Prozent entspricht. Auch die hofeigenen Produkte rücken immer mehr in den Mittelpunkt. „Die Zahl der Produktecken und Hofläden ist auf 307 bzw. 76 gestiegen“, freute sich Hans J. Kienzl, Leiter der Abteilung Marketing im SBB und seit 18 Jahren für den „Roten Hahn“ verantwortlich.
Den Erfolg führte er auf das große Engagement und die Leidenschaft der Bäuerinnen und Bauern zurück. „Wir haben ihnen in den letzten Jahren viel abverlangt, um die Qualität des Bauernhof-Urlaubs zu steigern – sei es bei der Ausstattung, dem bäuerlichen Angebot oder den hofeigenen Produkten. Die Bemühungen tragen nun Früchte.“ Trotz des großen Erfolgs vom Urlaub auf dem Bauernhof will Kienzl weiter verstärkt auf Qualität setzen. Dazu gehören u. a. Beratung sowie Aus- und Weiterbildung. „Für Ein- und Zwei-Blumenbetriebe gibt es ein spezielles Beratungsangebot vor Ort, um die Qualität zu verbessern und die Auslastung zu steigern.“ Auch für SBB-Obmann Leo Tiefenthaler steht die Weiterentwicklung des Angebots nach wie vor an erster Stelle. Er unterstrich die große Bedeutung, die der Urlaub auf dem Bauernhof mittlerweile erreicht hat. „Der UaB ist zur vierten wichtigen Säule geworden.“ Für Landesrat Schuler ist der Urlaub auf dem Bauernhof „ein zusätzliches touristisches Angebot, das eine ganz bestimmte Zielgruppe anspricht, und daher keine Konkurrenz zu anderen Betrieben.“ Auch die Landesverwaltung unterstützt die Qualitätsbemühungen, etwa durch gezielte Förderungen für Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität. Die gemeinsamen Anstrengungen von SBB und Land tragen Früchte: „Die Zahl der Fünf- bzw. Vier-Blumen-Betriebe steigt“, verkündete Schuler.
Drei Neuheiten präsentiert
Drei Neuheiten hat Kienzl den über 800 Besuchern auf der Fachtagung in der Messe Bozen auch noch präsentiert. So gibt es in Kürze ein neues Gästeverwaltungsprogramm, das maßgeschneidert für die UaB-Betriebe erstellt wurde, und die entsprechende Einschulung dazu. Dadurch soll die gesamte Gästeverwaltung, die verpflichtenden Meldungen und einiges mehr erleichtert werden.
„Zwischen 7. und 9. November findet der erste Weltkongress für den Urlaub auf dem Bauernhof in der EURAC statt, zu dem Experten aus der ganzen Welt erwartet werden.“ Und nicht zuletzt hat Kienzl das weltweit erste Buch über die „Apotheke Bauernhof“ vorgestellt, das Christian Thuile geschrieben hat. Thuile hat auf der Fachtagung erklärt, wieso das Leben auf einem Bauernhof so gesund ist – und das nicht nur wegen der Stallluft, die das Immunsystem stärkt. Außerdem hat er darauf hingewiesen, dass es auch in Südtirol sogenannte „Superlebensmittel“ gibt, wie etwa Honig, Milch oder Äpfel.
Wie mit kleinen Schritten große Verbesserungen erreicht werden können, war das Thema der Tourismusmarketing-Expertin Barbara Theiner. Die Natur und die Menschen auf den Höfen seien die zentralen Erfolgsfaktoren beim Urlaub auf dem Bauernhof.
Cornelia und Reinhard Heinisch vom Inner-Glieshof in Matsch sowie Jutta und Hubert Ebner vom Bacherhof in Nals haben Einblick in ihre UaB-Betriebe gegeben.
Zum Abschluss der Tagung hat Unternehmer und Referent Florian Astor appelliert, Mut zu Veränderung zu haben und die Komfortzone auch mal zu verlassen. Dadurch würden sich ganz neue Perspektiven eröffnen.