Von: Ivd
Bozen – Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, ab 2. April Zölle von 25 Prozent für die Einfuhr von Fahrzeugen und einer Reihe von Komponenten für die Automobilindustrie aus Europa einzuheben, ist für den europäischen Automotive-Sektor, der bereits heute mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, ein weiterer schwerer Schlag. Diese Maßnahme wird die europäische Autoindustrie hart treffen, bedenkt man, dass die USA der wichtigste Exportmarkt des Sektors sind, da dorthin fast ein Viertel der Gesamtexporte der Branche gehen. 2024 wurden Fahrzeuge im Wert von 38,4 Mrd. Euro in die USA geliefert.
Eine Maßnahme, die auch Auswirkungen auf Südtirol haben wird, wie der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Heiner Oberrauch, unterstreicht: „Bereits jetzt haben unsere Automotive-Unternehmen aufgrund des schleppenden Absatzmarktes mit Problemen zu kämpfen. Die US-Zölle werden sowohl direkte Auswirkungen haben – auf jene Komponenten, die direkt in die USA geliefert werden, aber auch indirekte – auf Komponenten, die an europäische Autohersteller gehen.“
Eines ist sicher, so Heiner Oberrauch, dieser Weg wird für alle nur Nachteile bringen: „Am Ende wird es bei diesem Handelskrieg, so wie bei jedem anderen Krieg, keine Sieger geben. Die weltpolitische Lage wird noch angespannter, als sie es bereits ist. Die Konsumenten werden auf beiden Seiten des Ozeans mit höheren Preisen und steigender Inflation zu kämpfen haben, die Wettbewerbsfähigkeit wird gegenüber China geschwächt. Die Börsen haben bereits durchwegs negativ auf die Nachricht reagiert.“
Es brauche nun mehr denn je ein starkes Europa, so Oberrauch weiter: „Wir müssen unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken. So dramatisch auch die amerikanischen Zölle sind, so hat Europa auch mit „internen Zöllen“ zu kämpfen: unnötige bürokratische Auflagen und Schwerfälligkeit. Diese gilt es abzuschaffen bzw. zu vereinfachen, und dies rasch. Nur ein geeintes, wettbewerbsfähiges Europa mit einer starken Industrie kann in der derzeitigen Lage für eine positive Entwicklung sorgen. Statt zu jammern, gilt es zu handeln.“
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