Donald Tumps Zollpaket hat die Börsen am Montag auf Talfahrt geschickt

US-Zollkonflikt löst weltweite Börsen-Talfahrt aus

Montag, 07. April 2025 | 16:59 Uhr

Von: APA/dpa/Reuters

Im Zollkonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union zeichnet sich keine Entspannung ab. Am Montag ließ der handelspolitische Rundumschlag von US-Präsident Donald Trump die Börsenkurse weltweit noch weiter abstürzen. Nach heftigen Kursverlusten in Asien und dem tiefrotem Wochenstart in Europa sackten auch die wichtigsten US-Indizes ab. Trump rief die Menschen in den USA zum Durchhalten auf: “Seid nicht schwach! Seid nicht dumm! Seid keine Paniker”, appellierte er.

EU bot gegenseitige Aufhebung der Zölle auf Industriegüter an

Die Anleger fürchten, dass der sich anbahnende Handelskrieg die Inflation nach oben treibt und eine globale Rezession auslöst. Zwar signalisierte der auf hohe Importzölle setzende US-Präsident Gesprächsbereitschaft unter bestimmten Bedingungen. Sein Handelsminister Howard Lutnick hatte zuvor aber angekündigt, dass die US-Regierung ihren harten Kurs mit hohen Einfuhrgebühren auf Waren aus fast allen Staaten der Erde durchziehen wolle. Nach einem Treffen der EU-Handelsminister in Luxemburg hat die EU den USA eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter angeboten. US-Präsident Donald Trump zeigte hingegen keine Bereitschaft, von seiner aggressiven Zollpolitik abzurücken.

Die “seit langem geschundenen USA” nähmen bereits jetzt “wöchentlich Milliarden von Dollar” durch bestehende Zölle gegen Länder ein, die Amerika “ausnutzen”, schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social. Als “größten Übeltäter” nannte Trump China.

Trumps Kurs sorgt weltweit für Verunsicherung. Die Märkte sind unter Druck. Für viele Privatanleger begann die Woche mit einem Schock: Die Börsen in Asien verbuchten am Montagmorgen massive Verluste. Nach den negativen Vorgaben der Wall Street stürzte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index an der Leitbörse in Tokio zwischenzeitlich um mehr als acht Prozent ab. Er schloss mit einem Minus von 7,83 Prozent und dem niedrigsten Stand seit dem 21. Oktober 2023. Auch die Börsen in China, Hongkong und Australien zeigten im frühen Handel deutliche Verluste. So verlor beispielsweise der Hongkonger Hang Seng Index satte 13,22 Prozent. Am Ölmarkt fielen die Preise auf den tiefsten Stand seit April 2021.

Talfahrt geht weiter

Trumps Zollpaket hatte die Börsen bereits in der vergangenen Woche weltweit auf Talfahrt geschickt. Eine Erholung ist nicht aktuell in Sicht. Marktbeobachter rechnen weiter mit größeren Kursschwankungen, bis sich die Auswirkungen des Zollkonflikts klarer herauskristallisieren, mehr über Gegenzölle bekannt wird oder mit den Kontrahenten über erste Deals gesprochen wird.

Das Börsenbeben radierte auch Vermögen von Privatanlegern in Milliardenhöhe aus – gerade in den USA haben viele Menschen an der Börse investiert, entsprechend groß fiel nun der Unmut aus. Doch trotz der Kritik hielt die US-Regierung zunächst an ihrem globalen Zollpaket fest – US-Finanzminister Scott Bessent etwa sagte dem Sender NBC, die Zölle seien nichts, was sich binnen Tagen oder Wochen wegverhandeln lasse.

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