Für chinesische E-Autos galten in den USA bereits Zölle von 25 Prozent

USA erhöhen Zölle für Elektroautos aus China deutlich

Dienstag, 14. Mai 2024 | 20:42 Uhr

Von: APA/dpa/AFP

US-Präsident Joe Biden versperrt Elektroautos aus China den Weg in die USA mit Sonderzöllen von 100 Prozent. Zudem verhängt die US-Regierung neue oder stark erhöhte Zölle unter anderem für Solarzellen, Halbleiter, Hafenkräne und Medizinartikel wie Schutzmasken. China flute die globalen Märkte mit künstlich verbilligten Exporten, hieß es bei der Ankündigung der US-Regierung am Dienstag. Die Maßnahmen seien zugleich auf einige strategisch wichtige Bereiche beschränkt.

“Wir werden nicht zulassen, dass China unseren Markt überschwemmt und es den amerikanischen Autoherstellern unmöglich macht, fair zu konkurrieren”, sagte Biden am Dienstag in einer Rede in Washington. “Wir werden es nie zulassen, dass China den Markt für diese Autos auf unfaire Weise kontrolliert”, sagte Biden.

Biden strebe ein stabiles Verhältnis zu China an, versicherte die Direktorin des Nationalen Wirtschaftsrats des Weißen Hauses, Lael Brainard, vor Journalisten. Sie wollte nicht über mögliche Vergeltungsmaßnahmen aus Peking spekulieren. Der US-Regierung zufolge sind Einfuhren aus China im Volumen von 18 Mrd. Dollar (rund 17 Mrd. Euro) von den neuen Maßnahmen betroffen.

Für chinesische Elektroautos galten in den USA bereits Zölle von 25 Prozent, die sie – anders als in Europa – von dem Markt fernhielten. Chinesische Hersteller bekämen unfaire Subventionen und könnten dadurch mit billigen Fahrzeugen den Wettbewerb verzerren, sagte Bidens Wirtschaftsberaterin Brainard. Die chinesischen Elektroauto-Exporte seien 2023 um 70 Prozent gestiegen – und das gefährde die Investitionen in anderen Ländern, argumentiert die US-Regierung. “Der Präsident wird das hier nicht zulassen”, sagte Brainard. Unter anderem Tesla-Chef Elon Musk warnte bereits Anfang des Jahres vor der Übermacht chinesischer Hersteller: “Wenn es keine Handelsschranken gibt, werden sie die meisten anderen Autofirmen in der Welt so ziemlich zerstören.”

Biden habe in seiner Heimatstadt Scranton im Bundesstaat Pennsylvania gesehen, was passiere, wenn die Produktion in andere Länder abwandere, sagte die Handelsbeauftragte. Deshalb wolle er für fairen Wettbewerb sorgen. Biden, der sich im November zur Wiederwahl stellen will, machte in seiner Amtszeit Dutzende Milliarden für Investitionen unter anderem in die Chipbranche, Infrastruktur und Fertigung locker. Schon Bidens Vorgänger Donald Trump hatte Importe aus China mit Zöllen belegt.

China beschwert sich immer wieder über die wirtschaftlichen Zwangsmaßnahmen der USA. Anstatt die von der WTO als Verstoß gewerteten Zölle unter Ex-Präsident Donald Trump zu korrigieren, politisierten die USA weiter in Wirtschafts- und Handelsfragen, sagte kürzlich der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lin Jian. Peking werde alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um seine Interessen zu verteidigen.

China bestreitet, durch seine Wirtschaftspolitik Überschuss zu fördern. “Das sogenannte Problem chinesischer Überkapazität gibt es nicht, weder aus Sicht eines komparativen Vorteils noch im Lichte der weltweiten Nachfrage”, betonte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping jüngst in Frankreich bei seinem Europa-Besuch. Stattdessen argumentiert die Volksrepublik, ihre Industrie für “grüne Energie” habe den globalen Inflationsdruck gemindert und zum Kampf gegen den Klimawandel beigetragen. US-Minister hatten schon bei zurückliegenden China-Besuchen die wirtschaftlichen Praktiken der Chinesen kritisiert.

Kommentare
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N. G.
N. G.
Kinig
2 Monate 14 Tage

Bedeutet, dass eun US Amerikaner ein im Land teuer ptiduziertes Auto da kaufen muss. Zum. Profit der eigenen Industrie. Es ist genau so teuer!
Wirtschaftskrieg anstatt Konkurrenz dir Produkte billiger machen würde!

nikname
nikname
Universalgelehrter
2 Monate 14 Tage

Konkurrenz gut und Recht, aber nicht subventionierte und verzerrte Konkurrenz wie es China treibt.

N. G.
N. G.
Kinig
2 Monate 14 Tage

@nikname Das hast du nicht verstanden! Unsere Leute bekimmen es nicht hin billiger zu produzieren. Auserdem, es ist nicht lang her, dass in Europa E-Autos auch subventioniert wurden. Also stehen jetzt die Autobauer unter Druck günstiger zu werden. Was ist daran falsch? Du verstehst Wirtschaft definiv nicht!

nikname
nikname
Universalgelehrter
2 Monate 14 Tage

@N. G.
das du Wirtschaft verstehst ist eh klar, du bist definitiv der Übersuperdrüberexperte in alles das wissen wir mittlerweile. Was du aber aussnamerweise übersehen hast (das kann auch ein Genie wie ihr passieren), China überschwemmt den Mark mit Billigware, das ist mehr als nur ein bisschen Subvention und hat nichts mit ausgeglichenem Handel zu tun!

pingoballino1955
pingoballino1955
Universalgelehrter
2 Monate 13 Tage

N.G. erklär doch mal warum plötzlich VW den e- up um 6000 Euro billiger verkauft?? Wer vorher einen gekauft hat,muss sich vollkommen verarscht fühlen,spreche vom italienischen Autohandel!

Look_at_Yourself
Look_at_Yourself
Universalgelehrter
2 Monate 14 Tage

Wir in Europa können das leider nicht, da wir uns von allen und jedem abhängig gemacht haben.
Die Gier der Manager fällt auf uns zurück.
Ich war 25 Jahre in der Automobilindustrie tätig und und weiß wovon ich spreche.

pingoballino1955
pingoballino1955
Universalgelehrter
2 Monate 13 Tage

Die europäischen Autohersteller haben die Elektromobilität total verschlafen: Fahrzeuge überzeuert ,Batterien zu schwach,Stromnetz zu schwach und Co.

Oracle
Oracle
Kinig
2 Monate 14 Tage

… zum Schluss wird es für die Käufer teurer, wenn Konkurrenz erschwert wird…

pingoballino1955
pingoballino1955
Universalgelehrter
2 Monate 13 Tage

Scholz wehrt sich wehement gegen Zusatzzölle für chinesische Fahrzeuge in Deutschland,denn schliesslich und endlich exportiert Deutschland Mercedes,Audi,BMW,VW auch nach China enorme Massen von Fahrzeugen zu viel teureren Preisen wie sie dort die heimische chinesische Autoindustrie mit ihren Marken anbietet.

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