Von: mk
Bozen – Prof. Federico Boffa organisiert an drei Terminen Debatten zu Wirtschaftsjournalismus in der Zeit von Fake News. Am Podium diskutieren Wirtschaftsfachleute mit Journalisten aus dem lokalen, nationalen und internationalen Umfeld. Zwei Treffen werden als Weiterbildung für Journalisten angeboten. Der erste Diskussionsnachmittag findet am Mittwoch, 30. Mai statt.
„Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist es, dass Wirtschaftsprofessoren und Informationsprofis Diskussionen zu genau den Themen führen, die vielen Bürgern unter den Nägeln brennen“, erläutert Federico Boffa, Professor an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Organisator der Veranstaltungsreihe. „Eines der Themen wird beispielsweise die Präzision von Wirtschaftsinformationen beleuchten, handelt es sich doch um ein Instrument für die tägliche Entscheidungsfindung und Berichterstattung.”
Der erste Veranstaltungsnachmittag findet am Mittwoch, den 30. Mai um 16.00 Uhr im Hörsaal D0.03 statt. Thema ist „Wirtschaftsjournalismus. Ein Verteidigungs- und Wissensinstrument für die Bürger?“
Fundierte Wirtschaftsinformationen helfen den Bürgern sowohl bei ihren individuellen finanziellen Entscheidungen, aber auch, um wirtschaftspolitische Maßnahmen der Regierungen verstehen zu können. Der Wirtschaftsjournalismus spielt dabei eine zentrale Rolle, um die eigene Finanzkompetenz zu erhöhen. Vor diesem Hintergrund soll die Rolle diskutiert werden, die die Wirtschaftsberichterstattung in den Medien einnimmt. Fünf Journalisten aus dem nationalen und lokalen Wirtschaftsjournalismus treten dabei ins Gespräch: Ferdinando Giugliano (Bloomberg), Giovanni Legorano (Wall Street Journal), Barbara Ganz (Sole24Ore) und Christian Pfeifer (SWZ). Es moderiert Enrico Franco, Direktor des Corriere dell’Alto Adige und des Corriere del Trentino.
Ferruccio De Bortoli, Direktor von Longanesi und ehemaliger Direktor des Corriere della Sera und des Sole 24 Ore, ist Hauptredner des Treffens am 8. Juni (17.30 Uhr, Hörsaal D1.02) zum Thema Politik und Wirtschaft im Zeitalter der Fake News. Durch die Social Media und eine schnelle Online-Kommunikation hat die Informationsmenge deutlich zugenommen. Weniger klar hingegen ist, ob sich die Qualität derselben verbessert hat. Insbesondere das Thema gefälschter Nachrichten, die aufgrund politischer oder wirtschaftlicher Interessen in die Welt gesetzt werden, stellt ein äußerst aktuelles Thema dar.
Haben sich in diesem Zusammenhang die Instrumente und Maßnahmen der Journalisten tatsächlich geändert? Wie können Journalisten vermeiden, ihren hohen Qualitätsstandard aufrechtzuerhalten und nicht in die Falle von Fake News zu tappen? Riccardo Puglisi, Ökonom an der Universität von Pavia und Experte für Medienökonomie, wird mit De Bortoli darüber diskutieren. Es moderiert Alberto Faustini, Herausgeber des Alto Adige und des Trentino.
Das dritte Treffen findet nach der Sommerpause am 2. Oktober (10.00 Uhr, Hörsaal D1.01) statt. Gäste sind internationale Journalisten, weswegen die Debatte in englischer Sprache geführt wird. Welche Zukunft sehen sie für den Journalistenberuf? Es geht um Erfahrungsaustausch und darum, welche neuen Wege Journalisten und Zeitungen einschlagen können, um Informationen zu produzieren und zu verkaufen, die einerseits auch die Digital Natives anziehen und gleichzeitig wirtschaftlich nachhaltig und qualitativ hochwertig sind.
Gäste sind Marc Cooper, erfahrener amerikanischer Reporter und ehemaliger Universitätsdozent, der mit großer Aufmerksamkeit den Übergang zwischen altem und neuem Journalismus gelebt und beobachtet hat; Gabriel Kahn, ehemaliger Korrespondent aus Italien des Wall Street Journals und derzeit Dozent an der University of Southern California, an der er das Studienprogramm für Medien, Wirtschaft und Unternehmertum eingerichtet hat. Matteo Moretti, unibz-Forscher und preisgekrönter Designer für visuelle Journalismusprojekte undMark Milstein, englischer Experte für visuelle und digitale Medien. Es moderiert der Bozner Journalist Stefano Gelmini, der seit Jahren in der Pressestelle von Greenpeace London arbeitet.