Von: mk
Bozen – Wie das ZDF kürzlich berichtete, haben Verbraucher nach dem Vorbild Kanadas eine Bewegung gestartet, die den Konsum von Produkten aus Europa fördern soll, wobei bewusst Produkte aus den USA gemieden werden. Die Initiative ist auch bei uns auf Interesse gestoßen, wie die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) erklärt
Die aktuelle US-amerikanische Politik eckt an; in Europa taucht die Frage auf, wie sich Konsumentinnen und Konsumenten dagegen wehren können. Ein Antwortversuch kommt von der Bewegung „Kaufe von Europa“ (BuyFromEU), eine aus einem Reddit-Forum entstandene Website (https://www.goeuropean.org/): Diese listet lokale, europäische Alternativen zu Produkten und Marken aus den USA.
Das Projekt wird laut eigenen Angaben von rund 30 Freiwilligen betrieben. Sie verstehen unter Europa nicht nur die Europäische Union, sondern alle 46 Staaten des Europarats. Das junge Projekt finanziert sich aus privaten Spenden.
Die Idee für die Initiative komme aus Kanada. Als Antwort auf die US-Politik nehmen kanadische Supermärkte immer mehr US-Produkte aus dem Sortiment. In Europa gibt es bislang kaum ähnliche Initiativen: Allein eine dänische Supermarktkette, Salling, kündigte an, europäische Produkte besonders kennzeichnen zu wollen. Dies kann aber auch daran liegen, dass die USA bei den einfachen Alltagsprodukten eine sehr geringe Rolle spielen.
„Beim Durchforsten der Webseite sieht man, wie vielfältig Europas Produkte eigentlich sind“ fasst VZS-Geschäftsführerin Gunde Bauhofer zusammen. „Allein deshalb lohnt sich ein Klick“. Ein kleiner Wermutstropfen: Die Seite ist bislang nur in Englisch geführt.
Sollten die USA ihre Zoll-Drohungen umsetzen und europäische Produkte mit Zöllen belegen, was in Europa Zölle auf amerikanische Produkte nach sich ziehen würde, käme zum politischen Aspekt auch der wirtschaftliche hinzu, und europäische Alternativen würden auch finanziell attraktiver.
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