Von: mk
Sterzing – Die Firma Leitner kann im Umfeld ihres Firmensitzes in Sterzing weiter wachsen. An den Kosten für die Erweiterung der Gewerbezone beteiligt sich auch das Land.
Die Erweiterung der Gewerbezone in Unterackern nimmt weiter Form an: Landeshauptmann Arno Kompatscher hat vor seiner Abreise nach China eine Zusatzvereinbarung mit dem Unternehmen Leitner AG unterzeichnet. Dazu hatte ihn die Landesregierung mit Beschluss vom 8. August ermächtigt. Die Vereinbarung hält fest, wie die Kosten für die Erweiterung in Höhe von 4,6 Millionen Euro zwischen Land und dem privaten Unternehmen aufgeteilt werden. „Die Unternehmensgruppe Leitner will an ihrem Heimatstandort wachsen und hatte dringenden Flächenbedarf angemeldet, um bereits 2017 Neuinvestitionen zu tätigen und hundert neue Arbeitsplätze zu schaffen“, erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Nun haben wir eine schnelle und unbürokratische Lösung gefunden, damit sich eines der Südtiroler Vorzeigeunternehmen weiterentwickeln kann.“
Demnach kommt die Unternehmensgruppe mit etwas mehr als zwei Millionen Euro für die Baureifmachung des Geländes auf und beteiligt sich mit 176.000 Euro an den primären Erschließungskosten, für die das Land seinerseits 1,74 Millionen Euro bereitstellt. Die Landesabteilung Tiefbau finanziert zudem die Verlegung der Brennerstraße (SS 44) in diesem Bereich. Dabei werden auch ein neuer Kreisverkehr und eine neue Zufahrtsstraße samt Radweg verwirklicht und alle notwendigen Leitungen neu verlegt. „Es handelt sich dabei um Straßenbau- und Infrastrukturarbeiten, von denen das gesamte Sterzinger Gewerbegebiet Unterackern profitiert“, betonte Landeshauptmann Kompatscher.
Aktuelles Abkommen definiert Kostenaufteilung
Die heute unterzeichnete Vereinbarung ergänzt ein erstes Abkommen, das Landeshauptmann Kompatscher und der Vorstandsvorsitzende der Leitner-Gruppe, Anton Seeber, im Februar dieses Jahres als Voraussetzung für die Betriebserweiterung unterzeichnet hatten. In dieser Vereinbarung sind die Übertragung der Projektierung und Realisierung der Erschließungsarbeiten im Gewerbegebiet von Landesinteresse ‘Leitner-Prinoth’ sowie die Übereignung von Gewerbegrundstücken an die Firma Leitner AG im Detail geregelt. In der Vereinbarung ist zudem festgelegt, dass nach Abschluss der Planungsarbeiten und vor Baubeginn eine integrierende Vereinbarung zwischen den beiden Parteien abgeschlossen wird, in der die definitive Aufteilung der Kosten im Zusammenhang mit den anzuwendenden Förderprozentsätzen festgelegt werden.
Das Unternehmen Leitner hatte zum Teil selbst Flächen für das neue Areal erworben oder getauscht. Das Einreichprojekt für die Erweiterung der Gewerbezone liegt bereits in der Gemeinde Sterzing zur Genehmigung, das Ausführungsprojekt wird derzeit in den Landesämtern für Infrastrukturen sowie Straßenbau Nord-Ost geprüft. Das Unternehmen dürfte demnach wie geplant im September mit den Bauarbeiten beginnen, die dann bis Jahresende abgeschlossen sein sollen. Derzeit läuft auch das von der Gemeinde Sterzing eingeleitete Enteignungsverfahren für die notwendigen Flächen zur Verwirklichung zweier neuer Bushaltestellen.
Auch Anton Seeber hat im Anschluss an die Unterzeichung des Abkommens seine Genugtuung darüber geäußert, wie alles gelaufen ist: „Ich finde es wichtig hervozuheben, wie schnell und konkret unsere Initiative vorangebracht wurde, gerade was die Verfügbarkeit der Grundstücke und den gesamten Autorisierungsablauf anbelangt. Dies ermöglicht es uns, auch an unserem Südtiroler Standort wettbewerbsfähig zu bleiben. An anderen Standorten im Ausland haben wir ähnlich gute Erfahrungen gemacht”, sagte Seeber. Zudem sei zu bedenken, dass die Arbeiten an den Zufahrtstraßen des Gewerbegebietes positive Auswirkungen auf den Verkehr und seine Sicherheit haben werden. “Dies betrifft sowohl die Zu- und Abfahrt als auch stark befahrene Staatstraße.”
Nach der Errichtung des neuen Standorts Gilli in Frankreich, der Vergrößerung des Standorts Telfs in Tirol kann die Unternehmensgruppe Leitner nun dank des Abkommen mit dem Land Südtirol auch den Heimatstandort in Sterzing ausbauen.