Von: luk
Laimburg – Angesichts sich wandelnder klimatischer Verhältnisse und der Bedrohung der Ernte durch Krankheiten und neue Schädlinge sind Weinbauern mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Am Mittwoch, den 7. August 2019 haben Experten des Versuchszentrums Laimburg am Ölleitenhof in Kaltern aktuelle Versuche im Weinbau vorgestellt, um neue Erkenntnisse aus der Forschung direkt an die Praxis weiterzugeben.
Technik im Weinbau und Bekämpfung von Krankheiten – das waren die beiden Hauptthemen der alljährlichen Vorstellung aktueller Versuche im Weinbau, die das Versuchszentrum Laimburg am 07.08.2019 am Ölleitenhof in der Nähe des Kalterer Sees organisiert hat. Die Initiative zu dieser neuen Veranstaltungsreihe war 2018 geboren, als die Fachbereiche „Weinbau“ und „Pflanzenschutz“ des Versuchszentrums Laimburg erstmals eine eigene Besichtigung aktueller Weinbauversuche am Betrieb Piglon (Pfatten) durchgeführt hatten. Infolge der großen Resonanz an der Erstausgabe wurde die Veranstaltung dieses Jahr am Ölleitenhof in Kaltern wiederholt. Auch dieses Jahr haben wieder Weinbauern und Berater an der Versuchsbesichtigung teilgenommen, um sich auf den neusten Stand zu bringen. „Unsere Weinbauern sind mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert“, berichtete die Leiterin des Fachbereichs „Weinbau“ am Versuchszentrum Laimburg, Barbara Raifer. „Im Mai war es besonders kalt und regnerisch, was einen starken Pilzbefall nach sich gezogen hat, und in den Monaten Juni und Juli ist es zu ungewöhnlichen Hitzespitzen gekommen. Das Wetter wird immer unberechenbarer und es ist Aufgabe des Versuchszentrums Laimburg die Weinbauern mit neuen Erkenntnissen aus der Praxis zu unterstützen, damit sie diesen neuen Herausforderungen gut gerüstet begegnen können.“
Neue Sensoren zur Optimierung der Bewässerung
Sowohl eine übermäßige als auch eine unzureichende Bewässerung wirken sich negativ auf die Qualität der Trauben und der daraus produzierten Weine aus. Vor diesem Hintergrund stellen Experten der Arbeitsgruppe „Physiologie und Anbautechnik“ unter der Leitung von Florian Haas einen Versuch vor, dessen Ziel es ist verschiedene physikalische Messprinzipien mittels unterschiedlicher Bodensensoren zu testen. Die gemessenen und verglichenen Parameter sind beispielsweise die Bodenfeuchte, die elektrische Leitfähigkeit des Wassers im Boden im Wurzelbereich der Pflanzen und das Wasservolumen im Boden. Der Referenzwert, um den Wasserhaushalt der Rebe zu bewerten, ist das Stammwasserpotenzial. Alle diese Parameter zielen darauf ab, die Wirksamkeit des Wasseraustausches zwischen Boden und Pflanze zu bewerten und in Echtzeit den Wasserstress und somit die Notwendigkeit der Bewässerung zu bestimmen. „Für diesen Versuch werden wir nun mindestens drei Jahre lang Daten erheben. Ich rechne damit, dass wir am Ende des Versuchs dann in der Lage sein werden, das für die landwirtschaftliche Praxis relevanteste und effizienteste Messprinzip empfehlen zu können“, sagte Florian Hass.