Von: mk
Pfatten – Um Forschung und Praxis noch besser zu verknüpfen, nimmt das Versuchszentrum Laimburg mit dem Sortenerneuerungskonsortium Südtirol am EU-Projekt EUFRUIT teil.
Das Versuchszentrum Laimburg und das Sortenerneuerungskonsortium Südtirol sind unter den 21 Partnerinstitutionen aus 12 europäischen Ländern, die am thematischen Netzwerk EUFRUIT teilnehmen. Ziel dieses EU-Projekts ist es, Forschung und Praxis besser zu vernetzen und damit die Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und Effizienz des Obstbaus in Europa zu steigern.
Das Versuchszentrum Laimburg ist mit mehreren Sachbereichen an EUFRUIT beteiligt, die ihre Ergebnisse über die Wissensplattform teilen. Dabei wird sich die Laimburg in folgenden drei Themenbereichen besonders stark einbringen: Sortenentwicklung und Sortenprüfung, Reduktion der Rückstandsbelastung am Obst und in der Umwelt, Optimierung von Lagerung und Qualität des Obstes. Zu diesem Zweck wurden bereits entsprechende internationale Expertengruppen gegründet, in denen der Sortenfachmann Walter Guerra, der Experte für ökologischen Anbau Markus Kelderer und der Experte für Obstlagerung Angelo Zanella die Laimburg vertreten. Die bisher gewonnenen Informationen wurden bereits zusammengefasst und den anderen Teilnehmern zugänglich gemacht. In den kommenden Jahren wird die Plattform mit Zwischen- und Endergebnissen laufender Forschungsarbeiten aktualisiert. Gleichzeitig kann das Versuchszentrum Laimburg die von den anderen Mitgliedsstaaten eingespeisten Informationen beziehen. Die neuen Informationen und das durch eigene Forschung oder durch externe Beiträge neu angesammelte Wissen werden in einer Reihe von Informationsveranstaltungen an die regionalen Vertreter aus Industrie, Obstbau, Politik sowie an die Bevölkerung weitergegeben. Dabei soll das Projekt nicht nur das gesammelte Wissen teilen, sondern auch Aufschluss darüber geben, welche Forschungsrichtungen bislang noch zu wenig Beachtung gefunden haben und daher in Zukunft noch intensiver bearbeitet werden sollten.
Forschungsergebnisse und Innovationen effizient in die Praxis überführen und Forschungsbedarf aufzeigen: Diese Ziele verfolgt EUFRUIT, ein EU-weites thematisches Netzwerk im Obstsektor. Durch den verstärkten Austausch zwischen Forschungsinstituten, landwirtschaftlichen Organisationen und der Obstwirtschaft soll der Obstbau in Europa wettbewerbsfähiger und innovativer gemacht werden. Südtirol als eines der größten Apfelanbaugebiete Europas ist mit dem Versuchszentrum Laimburg und dem Sortenerneuerungskonsortium Südtirol gleich doppelt in dem Netzwerk vertreten. Finanziert wird das Projekt EUFRUIT vom europäischen Forschungsförderungsprogramm Horizon 2020, das von 2014 bis 2020 läuft.
Mit einer Dauer von drei Jahren und einem Gesamtbudget von 1,8 Millionen Euro ist das Projekt EUFRUIT offiziell im März dieses Jahres gestartet. Die insgesamt 21 Projektpartner kommen aus 12 verschiedenen EU-Ländern und setzen sich sowohl aus führenden europäischen Forschungsinstituten als auch aus wichtigen Obstwirtschaftsvertretern zusammen. Im Rahmen des Projekts wollen die Partner untereinander neue Forschungsergebnisse, Wissen und Erfolgsmodelle (“best practices”) austauschen, um die landwirtschaftliche Praxis innerhalb Europas innovativer und effizienter zu gestalten.
Zur Verbreitung dieses einzigartigen Know-hows werden regionale bzw. nationale Netzwerke gebildet, um den Austausch und Dialog mit lokalen Interessensvertretern zu fördern. Außerdem wird das gesamte aktuelle Wissen in einer öffentlich zugänglichen, virtuellen Informations- und Wissensplattform gesammelt und Forschern, Vertretern der Industrie, Politik und angewandten Landwirtschaft in ganz Europa zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise sollen das Forschungspotential der EU voll ausgeschöpft und vorhandene Forschungsergebnisse, Erfolgsmodelle und innovative Technologien europaweit optimal genutzt werden.
Eine nachhaltige und langfristige Wirkung wird über einen anhaltenden Dialog mit bestehenden Einrichtungen wie dem EUFRIN-Netzwerk, der Innovationspartnerschaft für Landwirtschaft (EIP-AGRI) sowie der Europäischen Kommission erzielt.