Von: luk
Bozen – Bei der Allianz für Familie herrscht Verwunderung über die Schließung der Landesbüros am Freitagnachmittag: “Dass dann nicht mehr gearbeitet werden darf, kann berufstätige Eltern in Bedrängnis bringen, da die Möglichkeit eingeschränkt wird, die Arbeitszeit flexibel einzuteilen.”
Eine Mutter berichtet gegenüber der Allianz für Familie, dass die Schließung der Büros am Freitagnachmittag sie vor große Vereinbarkeitsprobleme stelle. “Bisher war es möglich, auch freitags den ganzen Tag zu arbeiten. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf konnte so besser gestaltet werden, da der Partner die Betreuungsarbeit während dieser Zeit übernehmen konnte. Nun soll das nicht mehr möglich sein. Das Arbeitspensum von 38 Stunden muss nun in viereinhalb Tagen geleistet werden. Für manche Eltern ist das allerdings nur erschwert möglich. Vor allem am Freitagnachmittag kann man in unserem Amt gut arbeiten, weil da kein Parteienverkehr stattfindet. Wenn diese Arbeitszeit wegfällt, heißt das im schlimmsten Fall für mich, dass ich Wochenstunden reduzieren und auf einen Teil meines Gehalts verzichten muss, da ich die straƯ organisierte Kinderbetreuung zuhause nicht einfach so flexibel abändern kann,” so die betroffene Mutter.
Christa Ladurner von der Allianz für Familie befürchtet, dass nun Berufstätige, die es nicht schaffen, während der Woche mehr Stunden zu arbeiten, und damit den Freitagnachmittag dringend bräuchten, in unfreiwillige Teilzeitmodelle abdriften. Wirkliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedeutet, Möglichkeiten zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung zu gewährleisten. „Es kann für Eltern durchwegs interessant sein, am Freitagnachmittag im Büro zu arbeiten, während der andere Elternteil zuhause ist. Wenn jemand möchte, dann sollte er arbeiten können“, so die Soziologin Ladurner.
Diese Entscheidung des Landes basiert auf den Ergebnissen einer Umfrage, die unter Landesangestellten durchgeführt wurde. Das Ergebnis ist wenig überraschend. Christa Ladurner erklärt, dass berufstätige Menschen mit Kindern im Allgemeinen bei Umfragen fast immer unterrepräsentiert sind und daher ihre Bedürfnisse nicht sichtbar werden. Doris Albenberger, Sprecherin der Allianz für Familie, plädiert für mehr Flexibilität in der Arbeitswelt, sei es in der Privatwirtschaft als auch im auch im öffentlichen Dienst: „Starre und zeitlich eingeschränkte Modelle helfen niemandem weiter, der Beruf und Pflege- und Erziehungsarbeit unter einen Hut bringen muss“.
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10 Kommentare auf "Verwunderung über die Schließung der Landesbüros am Freitagnachmittag"
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Einfach einen Termin ausmachen. Geht locker.
@FC: Artikel ganz lesen, nicht nur die Schlagzeile, dann klappt es auch mit den Fakten…
Na dann, viel Erfolg.
Guat gangs nia…
Daidai, Freitog nochmittog in Gemeinden und ah Privatbetriebe longschunn zue!
sagen wirs einfach wie es ist: die Politik wollte es so.
Also ich muss freitags arbeiten. Das man freitag frei hat, da kann es sich nur um landesstellen handeln. Ja dann muss sich Mann die arbeit halt anders einteilen so wie jemand in der Privatwirtschaft, aber ich find es geil 36 stundenwoche fordern und dann rumplären. Hammmer unsere landesangestellten was ist das nächste blärren sie etwa das soe freitags wegen 4 stunden a 3,45 zur arbeit müssen den um 10 haben sie ja kaffee pause, ach die wird ja rechtlich gestrichen wenn an nur 4 stunden am tag arbeitet also nächstes geblärre
Soviel mir bekannt ist, ist niemand gezwungen am Freitagnachmittag frei zu nehmen und dass ausser am Donnerstag die Büros für den Parteienverkehr geschlossen sind.
Und den den Leute, die ich kenne (Teilzeitkräfte) arbeit niemand am Freitagnachmittag und, die die Vollzeit arbeiten (keine, erwachsene, berufstätige Kinder) wünschen die 4 1/2 Tagewoche.
Sonst wird immer geplärrt, dass die Privatwirtschaft die “Privilegien” der arbeitenden Elternteile in der öffentlichen Verwaltung anpassen soll, gehe ich davon aus, dass auch viele Elternteile für diese Option gestimmt haben.
Die 4,5 Tagewoche macht eben bei dieser geringen Wochenarbeitszeit Sinn. Seit geraumer Zeit reden viele Wirtschaftszweige von der 4 Tageswoche. Zudem sind die 38 Wochenstunden noch ein theoretischer Wert denn jeder Angestellte verfügt noch über Freistunden, Schulungen, usw. Auch verlangen die Büroöffnungszeiten zusätzliches Dienstpersonal, Heizung, usw.
Die gewünschten Öffnungszeiten und die gewünschten Arbeitszeiten lassen sich eben schwer unter einem Hut bringen. Das sind man bereits in der Gastronomie wo niemand mehr an den Wochenenden arbeiten will. Vielleicht könnte man die Ämter auch am Montag geschlossen halten und dafür den Freitag arbeiten lassen.