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Naturns – Lokale bäuerliche Produkte verkosten und Wissenswertes zu ihrer Herstellung erfahren: Das und noch einiges mehr konnten die Besucher der Landwirtschaftsschau „Zwischen Berg und Tal“ am Samstag in Naturns. „Wir wollen mit der Bevölkerung ins Gespräch kommen und ihr die Vielfalt unserer Produkte zeigen“, hieß es bei der Eröffnung.
Der Obmann der Obstgenossenschaft Texel, Rudolf Höller, und Bauernbund-Ortsobmann Helmuth Müller konnten mehrere hundert Familien und Gäste zur Landwirtschaftsschau auf dem Genossenschaftsgelände in Naturns begrüßen. „Mit dieser Veranstaltung treten wir mit der Bevölkerung noch stärker in Dialog“, erklärte Höller. „Viele sind sich der Vielfalt bäuerlicher Produkte nicht bewusst. Wir wollen die Produkte der Bauern und Genossenschaften zeigen und erklären, wie diese hergestellt werden.“ Geschäftsführer Christoph Tappeiner betonte die Wichtigkeit des Dialogs. „Es braucht den regelmäßigen Austausch, damit die Menschen über die Arbeit und die Erzeugnisse der lokalen Landwirtschaft Bescheid wissen.“
Von Schafrassen bis Erdbeeranbau
Mit Informationsständen und Verkostungen gaben die Bäuerinnen und Bauern aus Naturns, Plaus und Partschins den Besuchern Einblick in die bäuerliche Welt. So erfuhren Interessierte etwa Wissenswertes über die heimischen Schafrassen, wie dem Schnalser Bergschaf. Auf Schautafeln und direkt von den Produzenten gab es Informationen über die Herstellung von Joghurt und Käse, den Anbau von Erdbeeren, Marillen und anderen Sonderkulturen. Die Besucher konnten Äpfel, Honig, Käse und Fruchtaufstriche verkosten sowie Weine lokaler Produzenten probieren. Wer sich für den Apfelanbau interessierte, konnte einen Informationsparcours in der Obstwiese begehen oder die Verarbeitungsräume der Genossenschaft besichtigen.
Lebensmittel und gepflegte Landschaft
Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler lobte die Initiative der bäuerlichen Organisationen und Genossenschaften. „Zur Vielfalt trägt auch die von den Bauern gestaltete Kulturlandschaft bei, mit Wiesen und Almen am Berg sowie Obstwiesen in den Tallagen“, betonte Schuler. Der Landesrat verwies auch auf die Artenvielfalt, die mit der Kulturlandschaft einhergeht: „Viele Tier- und Pflanzenarten, wie z. B. Wildbienen, kommen ausschließlich auf Kulturflächen vor.“ Trotz der vielfältigen Nebenleistungen tragen die Bauern in erster Linie zur Versorgung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln bei. „Diese Rolle der Landwirtschaft darf nicht verkannt werden“, appellierte Schuler.
Tourismus und Landwirtschaft
Naturns Bürgermeister Andreas Heidegger unterstrich die Bedeutung der lokalen Landwirtschaft: „„Durch ihre tägliche Arbeit gestalten unsere Bauern die einmalige Kulturlandschaft. Diese ist für die Einheimischen wichtig und zugleich Basis für den Tourismus.“ Der Bürgermeister ermunterte die Bauern, das Angebot regionaler Produkte stärker zu vernetzen und sichtbarer zu machen.
Ins gleiche Horn stieß Tourismusvereinspräsident Stefan Perathoner, der die Partnerschaft zwischen Landwirtschaft und Tourismus betonte. „Produkte wie Käse, Fruchtaufstriche, Wein oder Äpfel sind authentisch, weil sie vor Ort und für den Gast sichtbar erzeugt werden.“
Gut 450 landwirtschaftliche Betriebe gibt es in Naturns, Plaus und Partschins, die entweder Grünlandwirtschaft und Tierhaltung betreiben, Obst oder Wein produzieren oder Nischenkulturen anbauen.