Exportsteigerung und Mehr an Auslandsinvestitionen

Vietnams Wirtschaft 2024 um über sieben Prozent gewachsen

Montag, 06. Januar 2025 | 08:40 Uhr

Von: APA/Reuters

Das kommunistische Vietnam entwickelt sich zu einer der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften weltweit. Im vergangenen Jahr sei das Bruttoinlandsprodukt um rund 7,1 Prozent gestiegen, wie das Statistikamt am Montag mitteilte. Höhere Exporte und ein Zufluss an ausländischen Investitionen sorgten dafür, dass der 2023 erreichte Wert von rund fünf Prozent Wachstum deutlich übertroffen wurde.

Die Dynamik blieb bis zuletzt stark: Im vierten Quartal wuchs die Wirtschaft des südostasiatischen Landes, das rund 100 Millionen Einwohner zählt, mit 7,55 Prozent so schnell wie seit über zwei Jahren nicht mehr. “Das ist eine gute Grundlage für das Wachstum 2025”, sagte der Chef des Statistikamtes, Nguyen Thi Huong. Dabei musste Vietnam im vergangenen Jahr den heftigsten Taifun Asiens überstehen, der milliardenschwere Schäden anrichtete.

Exportsteigerung und Mehr an Auslandsinvestitionen

Profitiert hat das Land von der weltweit steigenden Konsumnachfrage. Dadurch legten die Exporte im vergangenen Jahr um 14,3 Prozent auf 405,5 Milliarden Dollar (393,73 Mrd. Euro) zu. Ausgeführt wurden vor allem Elektronik, Smartphones, Kleidung und landwirtschaftliche Erzeugnisse. Die Importe zogen sogar um 16,7 Prozent auf 380,8 Milliarden Dollar an. Die Regierung hat etwa die Kohleimporte für die Stromerzeugung erhöht, um Stromengpässe wie in vergangenen Jahren zu vermeiden.

Hoch im Kurs steht das kommunistische Vietnam bei ausländischen Unternehmen. Deren Investitionen wuchsen um 9,4 Prozent auf 25,35 Milliarden Dollar. Viele westliche Firmen sehen Vietnam als Alternative zum großen Nachbarn China und wollen mit Investitionen dort ihre Abhängigkeit von der Volksrepublik verringern.

Vietnams Regierung hat sich für dieses Jahr ein offizielles Wachstumsziel von 6,5 bis 7,0 Prozent gesetzt. Minister Pham Minh Chinh sagte im Dezember, dass sein Land sogar ein Wachstum von 8,0 Prozent anstrebe. Allerdings könnte Gegenwind durch den künftigen US-Präsidenten Donald Trump drohen, der hohe Zölle auf alle Importe angedroht hat. Die Analysten von Oxford Economics rechnen im laufenden Jahr mit einer geringeren Wachstumsrate von 6,5 Prozent. “Trotz der positiven Konjunkturdaten bleiben die Herausforderungen des Banken- und Immobiliensektors bestehen, und das Kreditwachstum liegt unter dem Trend”, so die Experten von Oxford Economics.

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