Von: mk
Bozen – Die Südtiroler Volksbank AG hat das Geschäftsjahr 2016 mit einem Nettogewinn von 7,7 Millionen Euro abgeschlossen. Die positive Entwicklung zeigt sich dank einer stabilen Rentabilität und Wachstum des Kundengeschäfts und bestätigt das Geschäftsmodell einer in Südtirol und im Nordosten Italiens tief verankerten Regionalbank.
• Reingewinn +7,7 Millionen Euro, dank des positiven Ergebnisses im zweiten Halbjahr (Reingewinn des 2. Halbjahres +35,1 Millionen, im Vergleich zu -27,4 Millionen im ersten Halbjahr 2016)
• neues Bruttokreditvolumen an Unternehmen und Familien beträgt +362,3 Millionen (+5,2 Prozent) (Darlehen +9,3 Prozent)
• 556 Kundenpositionen im Gegenwert von 140,2 Millionen wieder in bonis eingestuft;
• Anstieg direkte Kundeneinlagen um 4,7 Prozent auf 7.110,5 Millionen (Sichteinlagen +9,5Prozent)
• Anstieg indirekte Kundeneinlagen um 14,1 Prozent auf 3.467,8 Millionen (verwaltete Einlagen +21,2Prozent, Depotverwahrung +6,1 Prozent)
• Ausgewogener Anstieg der Einlagen und Ausleihungen: Kundenkredite / Direkte Kundeneinlagen (Retail) bei 103,7 Prozent
Stabile Rentabilität
Zinsmarge +138,9 Millionen (+4,9 Prozent ggü. 1. Halbjahr) und Nettokommissionen +82,1 Millionen (+5,9 Prozent ggü. dem ersten Halbjahr), Zins- und Dienstleistungsgeschäft +243,4 Millionen
Nettoergebnis der Finanzgebarung +151,5 Millionen, inklusive Wertberichtigungen auf Kredite und sonstige Finanztransaktionen von +91,9 Millionen
Gute Qualität des Kreditportefeuilles dank eines wirksamen Monitorings und der Verbesserung der Bewertungssysteme
Das wirksame Monitoring des Kreditrisikos nach der Integration der Banca Popolare di Marostica wurde bestätigt, parallel zu den Ergebnissen der Inspektion durch die Banca d’Italia:
– Geringer Anstieg der neuen Problemkredite, im Ausmaß von 2,4Prozent des gesamten Bruttokreditvolumens
– Problemkredite brutto bei 16,0 Prozent des gesamten Bruttokreditvolumens (notleidende Bruttopositionen bei 10,2 Prozent, wahrscheinliche Ausfälle brutto bei 5,6Prozent, fällige Kredite brutto bei 0,19 Prozent)
Verbesserung der Risikovorsorge:
– Deckungsgrad der Problemkredite bei 42,50 Prozent (notleidende Positionen 53,8 Prozent, wahrscheinliche Ausfälle 23,3 Prozent, fällige 9,0 Prozent) gegenüber 40,1 Prozent von 2015
– Deckungsgrad der Kredite in bonis bei 0,8 Prozent, gegenüber 0,7 Prozent von 2015
– Kreditkosten bei 123 BPS (Basispunkte).
Kontinuierliche Festigung des Eigenkapitals und der Mitgliederbasis
Tier 1 Ratio von 11,2 Prozent im Jahr 2015 auf 11,7 Prozent angestiegen, dank des positiven Bilanzergebnisses und der im Monat Jänner erfolgreich abgeschlossenen Kapitalerhöhung
Kontinuierliche Festigung der Mitgliederbasis mit 59.900 Mitgliedern, im Vergleich zu den 56.445 Mitgliedern und 1.833 Aktionären Ende 2015.
Heute hat der Verwaltungsrat der Südtiroler Volksbank den Bilanzentwurf für das Geschäftsjahr 2016 genehmigt. Dank der positiven Performance des zweiten Halbjahres schließt die Bank das Geschäftsjahr mit einem Gewinn von +7,7 Millionen ab. Dies ist eine Bestätigung der Fähigkeit der Volksbank, Wertschöpfung zu erzeugen und beweist die Solidität der Vermögenswerte der Bank in einem sehr komplexen und unsicheren wirtschaftlichen Umfeld.
„Wir arbeiten 2017 konzentriert daran, unseren Strategieplan weiter umzusetzen, die Kosten zu senken, die Effizienz und Rentabilität der Bank zu erhöhen und die Digitalisierung voranzutreiben. Auch als AG halten wir an unserem Geschäftsmodell einer tief verankerten Regionalbank in Südtirol und im Nordosten Italiens fest. Wir werden auch in Zukunft Kredite für Familien und kleine und mittlere Unternehmen im Einzugsgebiet vergeben – dabei ist es zusammen mit dem Management und den Mitarbeitern unser primäres Bemühen, unsere bestehenden Kunden und Mitglieder bestmöglich zufriedenzustellen.“, unterstrich Volksbank-Präsident Otmar Michaeler.
Generaldirektor Johannes Schneebacher sagte: “In einem schwierigen Marktumfeld und vor dem Hintergrund von historisch niedrigen Zinsen, ist es der Volksbank gelungen, die Zinsmarge und das Kommissionsgeschäft zu halten. In beiden Vertriebsdirektionen (Südtirol und Veneto) sind die Volumina angestiegen. Die Kosten konnten auf Gesamtbankebene gesenkt werden. Die Quote der Problemkredite (NPL) ist gesunken und liegt damit unter dem Durchschnitt der italienischen Banken.“
Das operative Ergebnis bestätigt die gute Entwicklung des Kundengeschäfts und den positiven Beitrag der Handelstätigkeit. Diese Faktoren haben, zusammen mit der steuerlichen Freistellung der immateriellen Aktiva, dazu beigetragen, den Anstieg der Betriebskosten zu neutralisieren, die sich vorwiegend aus den ordentlichen und außerordentlichen Zahlungen an den Bankensanierungsfonds und den Einlagensicherungsfonds ergeben haben.
Die Zinsmarge beläuft sich auf +138,9 Millionen, die Nettokommissionen belaufen sich auf +82,1 Millionen; diese Werte unterstreichen die solide Entwicklung des Kundengeschäfts. Im Detail betrug die Zinsmarge im zweiten Halbjahr +70,2 Millionen, das entspricht einem Zuwachs von +2,1 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr. Die Nettokommissionen verzeichnen im 2. Halbjahr einen Anstieg von +6,9 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016.
Das Jahresergebnis der Handelstätigkeit beträgt +16,2 Millionen, dank des positiven Beitrags der Trading-Aktivität (+2,2 Millionen) und der finanziellen Vermögenswerte AFS (+13,7 Millionen). Insgesamt hat das Finanzergebnis des zweiten Halbjahres für +8,9 Millionen zum Gesamtergebnis beigetragen, mit einem Zuwachs von +22,1 Prozent im Vergleich zu den +7,3 Millionen im ersten Halbjahr.
Die Wertberichtigungen belaufen sich auf -91,8 Millionen – ganz im Sinne einer stärkeren Risikovorsorge. Im Halbjahresvergleich verzeichnet die Bank im zweiten Halbjahr Wertberichtigungen im Umfang von insgesamt -6,1 Millionen, gegenüber den -85,8 Millionen des ersten Halbjahres.
Die Betriebskosten belaufen sich auf -170,5 Millionen, davon sind im abgelaufenen Geschäftsjahr 10,9 Millionen auf außerordentliche Beitragszahlungen an den Bankensanierungsfonds, den Einlagensicherungsfonds sowie auf sonstige Interventionen zu Gunsten des Bankensystems zurückzuführen.
Die Volumina haben sich positiv entwickelt und unterstreichen die Rolle der Bank als zentralen Faktor für das Wirtschaftswachstum im Einzugsgebiet. Die Brutto-Kundenausleihungen steigen im Jahresvergleich um +5,3 Prozent auf 7.268,8 Millionen, die Neuauszahlungen belaufen sich auf 362,3 Millionen. Berücksichtigt man ausschließlich die Kredite in bonis, beträgt der Zuwachs der Neuauszahlungen +247,3 Millionen, mit einem prozentuellen Anstieg zum Vorjahr von +4,2 Prozent.
556 Positionen (Unternehmenskredite) im Gegenwert von 140,2 Millionen wurden im Laufe des Jahres 2016 wieder in bonis zurückgeführt.
Die direkten Einlagen verzeichnen einen Zuwachs zum Vorjahr von 4,7 Prozent (+322,2 Millionen) und steigen auf insgesamt 7.110,5 Millionen, vor allem durch die sehr positive Entwicklung der Sichteinlagen, die den Rückgang bei den Bankobligationen mehr als aufgefangen hat. Positiv ist auch die Entwicklung der indirekten Einlagen, mit einem Zuwachs im Jahresvergleich von +14,1 Prozent auf 3.467,8 Millionen; dabei sind sowohl die verwalteten Einlagen (+21,2 Prozent auf 1.943,0 Millionen) als auch die reine Depotverwahrung (+6,1 Prozent auf 1.524,8 Millionen) angestiegen.
Ein starkes Augenmerk wurde weiterhin auf das Kreditportefeuille gerichtet, wo die Monitoring-Strukturen verstärkt und die Bewertungssysteme verfeinert wurden; der Deckungsgrad der Problemkredite ist auf 42,5 Prozent angestiegen (im Vergleich zu 40,1Prozent im Jahr 2015).
Die neuen Problemkredite machen 2,4 Prozent des gesamten Brutto-Kreditvolumens aus. Die Brutto-Problemkredite belaufen sich auf 16,0 Prozent des gesamten Kreditvolumens und sind im Vergleich zum Wert von Ende 2015 (15,2 Prozent) leicht angestiegen, hauptsächlich aufgrund der Zunahme der notleidenden Positionen und der wahrscheinlichen Ausfälle. Die Bruttopositionen der notleidenden Kredite belaufen sich auf 10,2 Prozent der Bruttogesamtkredite, die wahrscheinlichen Ausfälle brutto auf 5,6 Prozent und die fälligen Kredite brutto auf 0,19 Prozent.
Die Kreditqualität wurde in allen Segmenten verbessert: der Deckungsgrad der notleidenden Positionen liegt bei 53,8Prozent (50,9 Prozent im Jahr 2015), jener der wahrscheinlichen Ausfälle bei 23,3 Prozent (23,0 Prozent im Jahr 2015) und jener der fälligen Positionen bei 9,0 Prozent (7,7Prozent im Vorjahr). Der Deckungsgrad der Kredite in bonis steigt auf 0,77 Prozent im Vergleich zu 0,65 Prozent des Vorjahres. Die Kreditkosten belaufen sich auf 123 Basispunkte (BPS).
Die Vermögenslage hat sich weiterhin konsolidiert, die Kernkapitalquote CET 1 Ratio liegt bei 11,7 Prozent und ist somit deutlich höher als die aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen.
Die Bank steht weiterhin vor der Herausforderung, das Vermögen weiter zu stärken, die Kosten zu reduzieren und die Volumina zu steigern. Der Verwaltungsrat hat daher beschlossen der Mitgliederversammlung für das Geschäftsjahr 2016 die vollständige Zuweisung des Reingewinns an die Vermögensrücklagen vorzuschlagen, d.h. ohne Dividenden auszuschütten.