Von: bba
Bozen – Die mitgliederstärkste Garantiegenossenschaft Südtirols Garfidi bestätigte auch im vergangenen Jahr ihre Rolle als wichtige Partnerin der Südtiroler Wirtschaft. Wie bei der Vollversammlung jüngst deutlich wurde, erreichte das finanzierte Volumen zum Jahresende 2018 rund 112 Millionen Euro. Mit dem Ziel, Finanzierungslösungen nach Maß für Südtiroler Klein- und Mittelbetriebe zu finden, will Garfidi auch 2019 wachsen und den Dialog zwischen Banken, Verbänden und Unternehmen weiter verstärken.
Das Profil der Garantiegenossenschaft Garfidi ist klar und scharf: „Wir stehen allen Unternehmern, die ein Projekt in Angriff nehmen wollen, zur Seite. Das heißt: Wir begleiten sie während des gesamten Prozesses – von der Wahl des richtigen Finanzierungsinstruments über die Gespräche mit den Banken bis hin zur ausgestellten Garantie. Letztere trägt dazu bei, dass ein Betrieb einen Kredit oder ein Darlehen zu besseren Bedingungen erhält“, erklärte Garfidi-Direktor Christoph Rainer. Hinzu komme, dass Garfidi bereits seit 2016 als erste Garantiegenossenschaft in der Region über einen privilegierten Zugang zum zentralen Garantiefonds des Staates verfüge. „Diese Rückversicherung stärkt Unternehmern den Rücken und bringt sie gegenüber den Banken in eine bessere Verhandlungsposition.“
Beispielhaft für die Rolle Garfidis als Begleiterin der Wirtschaft war laut Rainer das Projekt Holz Pichler Forst. Die Gesellschaft der Holz Pichler AG wurde ins Leben gerufen, um die Waldbesitzer im Latemar-Gebiet bei der Finanzierung der Aufräumarbeiten infolge der Sturmereignisse des vergangenen Herbstes sowie bei der Einlagerung des Windwurfholzes zu unterstützen. „Wir waren nicht nur Garantiegeber – 50 Prozent der vier Millionen Euro Investitionsvolumen wurden von Garfidi garantiert -, sondern haben durch unsere Betreuung in der Planungsphase aktiv dazu beigetragen, dass Holz Pichler Forst den finanziellen Unterbau erhielt, den die Gesellschaft zum erfolgreichen Start benötigte.“ Hilfreich sei dabei auch die Zusammenarbeit mit dem zentralen Garantiefonds gewesen, der die Wichtigkeit der Operation verstanden und schnell reagiert habe.
Mehr Mitglieder, mehr Finanzierungen
Was die von der Vollversammlung genehmigte Bilanz angeht, fällt auf, dass sich Garfidi 2018 gut entwickeln konnte: Das gesamte finanzierte Volumen belief sich zum Jahresende auf 112 Millionen Euro (2017: 91,8 Millionen Euro). Die ausgestellten Garantien erhöhten sich von 44 auf 52 Millionen Euro. Einen Zuwachs gab es auch bei den Mitgliedern: Garfidi verzeichnete insgesamt 3149 Mitglieder, ein Plus von 2,4 Prozent gegenüber 2017. Damit bleibt die Garantiegenossenschaft gemessen an der Zahl der Mitglieder die Nummer Eins in Südtirol.
„Laden Banken zu Gesprächen ein“
Hinter Garfidi steht ein Großteil der heimischen Wirtschaft: HGV, hds, CNA-SVH, lvh und Freiberufler. Einige Vertreter dieser Verbände waren es dann auch, die sich an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Kredit in Südtirol: Kein Problem?“ beteiligten. Dabei wurde eines deutlich: Der Weg zum Kredit ist für Unternehmen in den letzten Jahren nicht leichter geworden. „Banken verlangen aufgrund veränderter Richtlinien immer mehr Sicherheiten. Dabei ist Garantie nicht gleich Garantie. Es kommt auf die Wahl der richtigen Garantie für die jeweilige Situation an“, so Garfidi-Präsidentin Barbara Jäger. Für die Zukunft strebt Jäger eine noch engere Verzahnung der verschiedenen Akteure im Finanzierungsprozess an: „In einem ersten Schritt laden wir die Südtiroler Banken zum gemeinsamen Austausch an einen Tisch ein. Dabei geht es darum, Wege und Modelle zu diskutieren, wie beide Seiten – also Unternehmen und Kreditinstitute – den Finanzierungsprozess optimieren können.“