Von: mk
Bruneck – Die starken Schneefälle Anfang Dezember haben wieder einmal gezeigt, wie dringend das Pustertal eine sichere Energieversorgung braucht. Darüber diskutiert wurde bei einer Sitzung des Bezirksausschusses Pustertal im Unternehmerverband Südtirol, an der auch Edyna-Generaldirektor Luis Amort und der Generaldirektor der Stadtwerke Bruneck, Gustav Mischi, teilgenommen haben. Einig war man sich dabei über die Notwendigkeit, die vorgesehenen Maßnahmen zur Realisierung der Hochspannungsleitung zwischen Vintl und Percha zu beschleunigen.
Dank der Zusammenarbeit aller Beteiligten- insbesondere Edyna, Stadtwerke Bruneck, Terna, Alperia Green Power, weiteren lokalen E-Werken sowie dem „Politecnico“ aus Mailand– konnte im September erfolgreich eine Notfallübung für die Wiederherstellung der Stromversorgung im Falle eines Blackouts durchgeführt werden, und zwar durch die Versorgung im Inselbetrieb durch die Wasserkraftwerke der Alperia Green Power in Lappach und Bruneck. „Im November 2019 hat das durch das schlechte Wetter verursachte Blackout große Schäden für die Unternehmen gebracht, deren Produktionstätigkeit unterbrochen wurde. Durch die im September erstmals getestete Lösung sollte dies in Zukunft vermieden werden. Die Erkenntnisse der Übung haben es nämlich ermöglicht, dass es heuer im Großraum Bruneck zu keinem totalen Blackout gekommen ist, auch nicht während der starken Schneefälle Anfang Dezember“, ist der Bezirksvertreter des Unternehmerverbandes im Pustertal, Toni Schenk (GKN Sinter Metals AG), zufrieden.
Die Stromversorgung im Inselbetrieb hat sich damit als effiziente Lösung erwiesen, falls die beiden Stromnetze aus Brixen und dem Cadore ausfallen. Die Pustertaler Wirtschaft braucht jedoch eine langfristige Lösung, mit der die Energieversorgungssicherheit auch außerhalb von Notsituationen sichergestellt werden kann. „Dies bedeutet in erster Linie ständige Instandhaltung der Hochspannungsleitungen, die das Pustertal beliefern, aber auch Investitionen in neue Verbindungen. Der Netzbetreiber Terna hat in seinem strategischen Plan einige wichtige Investitionen vorgesehen, wie die Realisierung der Hochspannungsleitung zwischen Lajen und Corvara sowie der grenzübergreifenden Linie nach Sillian in Osttirol. Strategisch ist jedoch auch die Leitung zwischen Vintl und Percha, für die Terna keinen zeitlichen Rahmen festgelegt hat, aber oberste Priorität haben sollte“, so Schenk.
Gemeinsam mit Edyna-Generaldirektor Luis Amort kam man zur Übereinstimmung, dass genau diese Leitung die höchste Sicherheit garantieren würde, zumal sie am wenigsten durch Unwetterschäden gefährdet ist. „Es handelt sich ohne Zweifel um eine Maßnahme, die die Energieversorgung im Pustertal wesentlich sicherer machen würde“, ist Amort überzeugt.
Dies sehen auch die verarbeitenden Unternehmen so. „Die Energieversorgungssicherheit ist grundlegend für die Effizienz der Produktionsprozesse und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Es handelt sich deshalb um einen strategischen Faktor, um hochwertige Arbeitsplätze und die Schaffung von Mehrwert abzusichern. Die Investition in eine moderne Energieverbindung würde nicht nur für die Unternehmen, sondern für die gesamte Bevölkerung ein Vorteil sein“, so Schenk abschließend.