Vorstellung der Zertifizierung zur Gleichberechtigung der Geschlechter im Unternehmen

Von: luk

Bozen – Im Rahmen einer Tagung, die heute Vormittag im Merkantilmuseum der Handelskammer Bozen stattfand, wurde die Zertifizierung zur Gleichberechtigung der Geschlechter vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein System, das Anreize für Unternehmen schaffen soll, konkrete Maßnahmen zur Verringerung der geschlechtsspezifischen Unterschiede zu ergreifen und Frauen in ihrer beruflichen Laufbahn zu unterstützen.

Das Zertifizierungssystem für Geschlechtergleichstellung ist wesentlicher Bestandteil des nationalen Aufbau- und Resilienzplans (PNRR). Unioncamere, die Vereinigung der italienischen Handelskammern, ist für die operative Umsetzung verantwortlich, während die Handelskammern als Informations- und Kontaktstellen auf lokaler Ebene eingebunden sind.

Luca Filippi, Vizegeneralsekretär der Handelskammer Bozen und Tiziana Pompei, Vizegeneralsekretärin von Unioncamere und Generaldirektorin von Si.Camera eröffneten die Veranstaltung. Tiziana Pompei begrüßte die Anwesenden mit einer Videobotschaft: „In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Chancengleichheit der Präsidentschaft des Ministerrats fördert Unioncamere die Ziele des PNRR im Hinblick auf die „Zertifizierung zur Gleichberechtigung der Geschlechter“. Die zentrale Aufgabe von Unioncamere besteht darin, eine Kultur der Inklusion in den wirtschaftlichen und sozialen Bereichen zu verbreiten, indem das gesamte Kammernetzwerk sowie die Beiräte zur Förderung des weiblichen Unternehmertums aktiv eingebunden werden.“

Auch Annemarie Kaser, Vorsitzende des Beirats zur Förderung des weiblichen Unternehmertums der Handelskammer Bozen, richtete ihre Grußworte an das Publikum: „Vielfalt und Geschlechtergleichstellung ist eine Win-win-Situation für alle – für die Unternehmen, für die Gesellschaft und vor allem für die Frauen, die in ihren Fähigkeiten und Potenzialen gestärkt werden.“

„Die Handelskammer Bozen unterstützt aktiv die Unternehmen, die an dieser Initiative teilnehmen. Mit der Zertifizierung zur Gleichberechtigung der Geschlechter streben wir eine höhere Arbeitsqualität sowie verbesserte Karriereperspektiven für Frauen im Betrieb an“, betonte Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen, der leider nicht persönlich an der Veranstaltung teilnehmen konnte.

Nach den Grußworten ging Matteo Borzaga, Professor für Arbeitsrecht an der Universität Trient, auf den rechtlichen Rahmen für die Zertifizierung zur Gleichberechtigung der Geschlechter ein und stellte die Vorteile für die Unternehmen vor. Diese beinhalten unter anderem eine Befreiung von einem Teil der Sozialversicherungsbeiträge sowie einen Bonuspunktwert bei der Beantragung von staatlichen Zuschüssen zur Kofinanzierung von Investitionen und bei der Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen.

Im Anschluss stellte Luca Filippi, Vizegeneralsekretär der Handelskammer Bozen, die Dienstleistungen vor, die das Kammersystem dem italienischen Unternehmertum zur Unterstützung der Einführung des Zertifizierungssystems für die Gleichstellung der Geschlechter bietet. Darüber hinaus stellte er die Kerninformationen der bald wieder zugänglichen neuen nationalen Ausschreibung vor, die demnächst unter certificazioneparitadigenere.unioncamere.gov.it abrufbar sein wird. Luca Filippi schloss mit einer Übersicht der von der Handelskammer Bozen ins Leben gerufenen Maßnahmen für Unternehmerinnen bzw. für Unternehmergründerinnen.

Danach gab Brigitte Hofer, Gleichstellungsrätin des Landes Südtirol, einen Überblick über den Überwachungsprozess der Beschäftigungslage im Unternehmen, der sich auf die jährlich einzureichenden Berichte stützt.

Abschließend berichteten Katherina Keim, technische Direktorin der Rauchbau GmbH und Marco Caresia, Geschäftsführer der ForTeam GmbH von ihren Erfahrungen bei der Umsetzung der Zertifizierung. Die Veranstaltung, die durch Luca Filippi moderiert wurde, endete mit einer Diskussion.

Zudem engagiert sich die Handelskammer Bozen gemeinsam mit dem Land Südtirol aktiv für die Unterstützung der Rolle der Frauen in Unternehmen durch gezielte Initiativen im Rahmen des audits familieundberuf.