Von: APA/dpa
Der Streit um einen möglichen Stellenabbau bei Volkswagen spitzt sich zu. Gut eine Woche nach der Ankündigung, Kündigungen und Werksschließungen nicht länger auszuschließen, hat VW die seit 1994 geltende Beschäftigungssicherung formal aufgekündigt. Das Kündigungsschreiben sei der Gewerkschaft IG Metall zugestellt worden, teilte Europas größter Autobauer mit. Der Vertrag laufe damit Ende des Jahres aus. Sechs Monate später sind dann betriebsbedingte Kündigungen möglich.
Betriebsrat und Gewerkschaft reagierten mit scharfer Ablehnung. “Jetzt hat das Unternehmen also wahr gemacht, wovon wir seit Tagen ausgehen”, sagte Betriebsratschefin Daniela Cavallo. “Es ist ein bitterer Tag.” Dagegen werde man sich erbittert zur Wehr setzen. “Wir werden alle Mittel nutzen, die wir haben, um dem Unternehmen deutlich, zu machen, dass das so mit uns nicht zu machen ist.” Betriebsbedingte Kündigungen und Werkschließungen werde der Betriebsrat nicht hinnehmen. “Das ist nach wie vor unsere ganz große rote Halt-Linie.”
Niedersachsens IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger sprach von “einem beispiellosen Angriff auf das gemeinsame, historische Tarifwerk”, mit dem VW die Situation nun unnötig eskaliere. “Es ist besser, wenn man die Probleme gemeinsam löst und nicht gegeneinander.” Mit der einseitigen Kündigung der Beschäftigungssicherung stelle “Volkswagen die Mitbestimmung vor eine der größten Zerreißproben in der Unternehmensgeschichte”.
Der Konzern verwies dagegen auf die kritische Lage bei der schwächelnden Kernmarke VW, die sich mit den bisherigen Maßnahmen wie Altersteilzeit und Abfindungsprogrammen nicht lösen lasse. “Wir müssen die Volkswagen AG in die Lage versetzen, die Kosten in Deutschland auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu senken, um aus eigener Kraft in neue Technologien und neue Produkte zu investieren”, sagte Personalvorstand Gunnar Kilian laut Mitteilung. Insgesamt hat VW in Deutschland 120.000 Mitarbeiter, mehr als die Hälfte davon in Wolfsburg.
Der Konzern will mit Gewerkschaft und Betriebsrat nun zügig über eine Neureglung verhandeln. “Die aktuelle Phase trägt zu einer Verunsicherung bei. Dieser können wir entgegenwirken, wenn wir zeitnah zukunftssichere Perspektiven für unser Unternehmen schaffen”, sagte Kilian. Ziel sei es, bis zum Auslaufen der Beschäftigungssicherung Mitte 2025 eine Anschlussregelung zu vereinbaren. “Dieser Zeitraum eröffnet uns jetzt die Möglichkeit, gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern Lösungen zu finden, wie wir Volkswagen nachhaltig wettbewerbs- und zukunftsfähig aufstellen.”
Die Tarifverhandlungen zum VW-Entgelttarif sollen vorgezogen und auf die jetzt gekündigten Verträge erweitert werden, kündigte VW an. Das hatte die IG Metall zuvor angeboten. Die Gewerkschaft rechnet nun damit, dass die Gespräche noch im September beginnen können. Bisher war die Tarifrunde bei VW, in der es eigentlich nur um Entgelte gehen sollte, erst ab Oktober geplant. Die Gewerkschaft fordert sieben Prozent mehr Lohn.
Neben dem Vertrag zur Beschäftigungssicherung, der betriebsbedingte Kündigungen seit 30 Jahren ausschloss, wurden auch mehrere andere Vereinbarungen gekündigt, darunter die Übernahmegarantie für Auszubildende und die Regelungen für Leiharbeit. VW hatte sich bisher verpflichtet, jedes Jahr 1.400 Auszubildende zu übernehmen, für die es aber keinen Bedarf mehr gebe. Diese Zahl wolle man nun nach unten korrigieren. Bei Leiharbeitern soll die bei VW bisher höhere Bezahlung auf das normale Zeitarbeitsniveau gesenkt werden.
Sollte es bis Mitte 2025 keine Einigung mit der Gewerkschaft über eine Neuregelung der Zukunftssicherung geben, so droht VW mit Entlassungen. Denn mit dem Wegfall der Job-Garantie fallen auch die Zugeständnisse der Belegschaft weg, auf die man sich vor 30 Jahren geeinigt hatte, etwa der Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Das würde die Lage des Unternehmens weiter verschärfen, warnte VW. “Das würde auch bedeuten, dass im Fall einer Rückkehr zum Tarifvertrag vor dem 1. Jänner 1994, betriebsbedingte Kündigungen nicht auszuschließen sind”, hieß es in der Mitteilung des Konzerns.
Volkswagen hatte vor gut einer Woche angekündigt, die seit 30 Jahren geltende Job-Garantie aufkündigen zu wollen und auch Werksschließungen nicht länger auszuschließen. Den konkreten Zeitpunkt, wann die Job-Garantie enden soll, hatte VW bisher offen gelassen. Die Belegschaft hatte danach auf mehreren Betriebsversammlungen an allen Standorten lautstark gegen die Pläne protestiert.
LÜGNER gegenüber den Konsumenten, der Natur und nun auch der eigenen Belegschaft.
Ein Konzern der erstens absolut zu boykottieren ist und der zweitens jeden einzelnen Cent an Staatshilfen zurückgeben soll!
ino:woasch du überhaupt dass der VW KOnzern zu 50 % dem STOOT keart ? 🙁
@Zugspitze947
Nein, das wusste weder info noch ich.
Die Volkswagen AG gehört zu:
31,3% der Porsche Automobil Holding SE
14,6% Qatar Holding LLC
42,3% ist in Streubesitz verschiedener Aktionäre
und 11,8% sind im Besitz des Bundeslandes Niedersachsen
Somit ist der Staat, die Bundesrepublik Deutschland NICHT an VW beteiligt und das Bundesland Niedersachsen zu 11,8% und nicht zu 50%.
Die Stimmrechte teilen sich wie folgt auf:
53,1% Porsche
17,0% Qatar
9,9% Streubesitz
20,0% Bundesland Niedersachsen
(Stand 31.12.2023)
Die Leit kennen sich bei die total inkompetentn (H)Ampel-Parteien bedonkn. De hobn die Wirtschaft ruiniert. Wor bei an grianen Kinderbuchautor, dear Wirtschaftsministerspieln terf, jo a nit onders zu erwortn.
@Lana77
Du glaubst VW lässt sich in 3 Jahren ruinieren?
Wären ein (schlechten) Geschichtslehrer und ein Malermeister die besseren Wirtschaftsminister?
Draghi sagte es schon: Produktivität fehlt.
Toyota macht mit der hälfte Arbeiter mehr Autos als VW.
Das so ein Konzern nicht mehr wettbewerbsfähig ist, ist logisch.
VW hat aufs falsche Pferd gesetzt, das war schon vor Jahren absehbar. Nun bekommen die Beschäftigten die Quittung.
Für mich: Managerversagen.
@Astronaut
Natürlich, was denn sonst?
VW hat mit seinem Dieselskandal weltweit an Ansehen verloren.
Der späte Einstieg in die E-Mobilität und die zuerst technisch schlechten Modelle hat VW auf dem wichtigen Chinamarkt massiv an Marktanteil gekostet.
Das Video ist von 2017 und sehr bezeichnend für die Jahrzehnte lang dargebrachte Überheblichkeit.
Ich bin mit Sicherheit kein Tesla-Fan, habe sie aber immer Ernst genommen, als andere Töne spuckten, wie “Die sind eh bald pleite” oder “Seht euch die Qualität an”.
https://www.youtube.com/watch?v=wSklSKRkIpk
Geschlafen hat das gesamte Management,das die Trends nicht erkannt hat.
Als erster Schritt muss bei diesen Damen und Herren gespart werden.