Von: bba
Bozen – Mit der neuen Strategie der Betreiber der Brennerautobahn A22, die bei heftigem Schneetreiben angewandt werden soll, werden hauptsächlich Südtirols Warentransporteure benachteiligt. Darum drückt der Präsident der Berufsgemeinschaft der Warentransporteure im lvh.apa, Elmar Morandell, seine Verwunderung über diese unverhältnismäßige Maßnahme aus und schlägt gleichzeitig ein paar weniger restriktive Lösungen vor, die die Lage ebenso entschärfen könnten.
Die Schneefälle der letzten Wochen haben in ganz Südtirol verheerende Schäden provoziert und die Verkehrslage auf der A22 Brennerautobahn war stark beeinträchtigt. Dennoch hat die neue Strategie der Betreiber der A22 zur Stauvermeidung für Verwunderung bei den Warentransporteuren gesorgt. Es sollten nämlich die Schwerfahrzeuge von der Autobahn abgeleitet werden beziehungsweise deren Einfahrt in die Autobahn sollte blockiert werden. Dies wirkt sich hauptsächlich auf die heimischen Transportunternehmen negativ aus, da diese aufgrund der Sperren keine Möglichkeit mehr haben, zum Firmensitz und somit auch nach Hause zu ihren Familien zurückzukehren.
Deshalb hat der Präsident der Frächter im lvh.apa, Elmar Morandell, seine Verwunderung ausgedrückt: „Aufgrund fehlender geeigneter Parkplätze entlang der Brennerautobahn wundert es mich, dass überhaupt über eine solche Einschränkung des Verkehrs nachgedacht wird. Bevor solche Schritte eingeleitet werden, sollten sich die Verantwortlichen im Klaren darüber sein, wo die Lkw – Fahrer die Zeit der Sperre ausharren können. Dafür werden Strukturen benötigt, die den Fahrern zumindest sanitäre Anlagen und eine warme Mahlzeit garantieren können. Ansonsten könnten diese Maßnahmen fast einer Freiheitsberaubung gleichgestellt werden“, so Morandell.
Außerdem sollten auch die wirtschaftlichen Einbußen der gesamten Südtiroler Wirtschaft berücksichtigt werden: „Wenn wir unpünktlich liefern, verzögern sich die Produktionsprozesse und die Regale in den Supermärkten können nicht aufgefüllt werden.“ Deshalb schlägt Morandell vor, dass den Fahrern mittels Stempel der Ordnungskräfte – wie auch von der EU – Verordnung vorgesehen – bescheinigt wird, dass sie wieder starten können, sobald es Straßenverhältnisse und Wetterlage zulassen.
Weiters sollten nicht immer die Lkw – Fahrer für die Staus auf der Brennerautobahn verantwortlich gemacht werden, da es häufig vorkommt, dass sich Pkw ohne Winterausrüstung auf der Autobahn tummeln und somit eine Gefährdung für alle anderen Verkehrsteilnehmer darstellen. „Um ein erneutes Chaos zu vermeiden, sollte auch für diese Fahrzeuglenker ein Fahrverbot auf der A22 gelten“, so Morandell.