Von: Ivd
Bozen – In einer Welt, in der man per Klick ein Taxi ruft, Lebensmittel bestellt und sogar Arzttermine bucht, scheint es fast absurd, dass manche Restaurants und Pizzerien noch immer auf telefonische Reservierungen bestehen. Genau dieses Verhalten könnte ihnen in der heutigen Zeit teuer zu stehen kommen.
Der Südtiroler Gastronomieexperte Mirko Bertoldi vom italienischen Handels- und Dienstleistungsverbands Confesercenti warnt: “Ohne Online-Buchung schneiden sich viele Restaurants ins eigene Fleisch.” Der Grund? Eine wachsende Abneigung gegen das Telefonieren – und die betrifft längst nicht mehr nur die Generation Z.
Angst vor dem Anruf: Ein unterschätztes Phänomen
Psychologische Studien zeigen, dass selbst Millennials zunehmend Hemmungen haben, zum Hörer zu greifen. Laut einer Untersuchung der britischen Royal Society of Public Health meiden satte 75 Prozent dieser Altersgruppe Telefonate, 63 Prozent tun so, als hätten sie den Anruf verpasst, und 12 Prozent schieben Verbindungsprobleme vor. Der wahre Knackpunkt: 81 Prozent empfinden regelrechte Nervosität, bevor sie eine Nummer wählen.
Das Ergebnis? Restaurants ohne Online-Reservierung fallen bei vielen potenziellen Gästen einfach durch das Raster. “Es gibt keinen Grund zu glauben, dass sich diese Zahlen in Südtirol anders verhalten würden”, betont Bertoldi. “Das ist kein lokales, sondern ein globales Phänomen. Wer sich dem verweigert, verliert Kunden.”
Digital oder irrelevant?
Es geht längst nicht mehr nur um Bequemlichkeit – es ist eine Frage der Wettbewerbsfähigkeit. Wer seinen Gästen keine digitale Buchungsmöglichkeit bietet, muss sich nicht wundern, wenn sie zur Konkurrenz weiterklicken. Denn seien wir ehrlich: Wer setzt sich noch gerne dem Stresserlebnis einer telefonischen Reservierung aus, wenn ein paar Klicks die Lösung sein könnten?
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