Von: luk
Bozen – Wie klappt die Instandhaltung und Kontrolle von jenen Teilen von Wasserkraftwerken, die sich im Wasser befinden? Diese Frage steht im Mittelpunkt der dritten Tagung „Inspektion & Instandhaltung von Wasserkraftwerken“, die heute im historischen Wasserkraftwerk “Carlo Cicogna” bei Kardaun stattfindet. Das Event wurde von IDM Südtirol gemeinsam mit verschiedenen Partnern organisiert und hat seinen Fokus auf Sicherheits- und Notschlussorgane gerichtet.
Bei Bedarf jederzeit den Wasserfluss unterbrechen: Diese Funktion übernehmen die Sicherheits- und Notschlussorgane von Wasserkraftanlagen. Das kann notwendig werden, wenn der Wasserdruck in den Druckrohren zu hoch ist, aber auch, wenn etwa der Kolben einer Turbine ausgetauscht werden muss. Diese Vorrichtungen sind daher essenziell für das Funktionieren der Anlage und müssen ständig gewartet werden.
Welche Neuheiten es auf dem Gebiet der Pflege und der Kontrolle dieser Systeme gibt, ist Thema der Tagung in Kardaun, an der Experten und Vertreter öffentlicher Institutionen aus Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz teilnehmen. Organisiert wurde die Veranstaltung von IDM Südtirol in Zusammenarbeit mit Alperia AG, der Freien Universität Bozen und den im Wasserkraftsektor spezialisierten Unternehmen Hydro Safety GmbH, Idroservice Italia GmbH und Teso GmbH. Bei Veranstaltungen wie der heutigen Tagung können sich die Teilnehmer untereinander austauschen und „an einer internationalen Plattform für den Dialog und Austausch von Erfahrungen und Know-how dieses Sektors arbeiten“, unterstrich Energielandesrat Richard Theiner, der das Event eröffnete. Dabei hob er die großen Kompetenzen hervor, die Südtirol im Bereich Wasserkraft bereits erworben hat.
“In Südtirol gibt es 29 große Wasserkraftanlagen, die alle im letzten Jahrhundert gebaut wurden. Wenn Südtirol weiterhin in diesem Bereich führend sein will, müssen wir uns für die innovativsten Technologien öffnen, die der Markt derzeit für die ordentliche und außerordentliche Instandhaltung der Anlagen bietet“, sagt Sebastian Mayrgündter, Verantwortlicher des Ecosystems Zivilschutz & Alpine Sicherheit von IDM. Um einen Überblick über die neuesten Entwicklungen zu bekommen, stehen die rechtlichen, wissenschaftlichen und praktischen Aspekte von Sicherheits- und Notschlussorganen und die letzten Trends des Sektors im Mittelpunkt des Events.
Die Teilnehmer erhalten zum einen Informationen institutioneller Art, wie etwa zum Stand der Umsetzung des Nationalen Damm-Registers (Registro Italiano Dighe), über den Architekt Andrea Salza| vom Ministerium für Infrastruktur berichtet. Zum anderen werden verschiedene technische und wissenschaftliche Berichte zum Thema vorgestellt. In einem eigenen Modul präsentieren internationale Referenten schließlich Best-Practice-Beispiele für Instandhaltung und Austausch von Sicherheits- und Notschlussorganen; so berichtet etwa die Ingenieurin Valentina Cavedon von Alperia über die praktischen Erfahrungen bei den Kraftwerken St. Pankraz und Kardaun.