Von: luk
Bozen – In Südtirol finden aktuell Testfahrten eines elektrischen Wasserstoffbusses der Firma Hyundai statt. Das Besondere? Erstmals wird ausführlich im extraurbanen Bereich getestet; und die Ergebnisse sind vielversprechend.
Südtirol kann eine lange, erfolgreiche Geschichte im Bereich der Wasserstoffbusse vorweisen: Bereits seit dem Jahre 2013 setzt SASA – dank mehrerer EU-Projekte – elektrische Brennstoffzellenbusse im urbanen öffentlichen Personennahverkehr ein. Was aber den extraurbanen Personentransport betrifft, gibt es aktuell keine spezifischen Angebote an emissionsfreien Bussen.
Gerade deshalb ist die aktuelle Testreihe besonders interessant: Obwohl der ELEC CITY Fuel Cell von Hyundai eigentlich für urbane Anwendungen konzipiert ist, wäre er aufgrund seiner Leistungsfähigkeit und seines Tankvolumens durchaus auch für längere, anspruchsvollere Strecken geeignet. Im Gegensatz zu den aktuell auf dem Markt verfügbaren H2-Bussen ist der Wasserstoff im Tank auf 700bar komprimiert und treibt ein 180 kW Brennstoffzellensystem an. Das Ergebnis? Eine Reichweite zwischen 500 und 700 km – je nach topografischer Beschaffenheit und Geschwindigkeit.
Das Potenzial dieser zukunftsweisenden Technologie für Südtirol soll durch die aktuellen Tests, welche in Zusammenarbeit mit dem Institut für Innovative Technologien (IIT) durchgeführt werden, abgeklärt werden. „Bisher verlaufen die Tests zu aller Zufriedenheit und auch die Reichweite – ausgehend von unserer Tankstelle in Bozen Süd – übertrifft alle Erwartungen“, zeigt sich zufrieden Thomas Klauser, Direktor des IIT.
Ein Highlight dieser Reihe fand am letzten Freitag statt, als der italienische Vize-Minister für nachhaltige Infrastrukturen und Mobilität, Alessandro Morelli, und der Landesrat für Mobilität, Daniel Alfreider, eine Testfahrt mit diesem innovativen emissionsfreien Fahrzeug unternahmen. Von Rasen ging es vollbesetzt zum Biathlonzentrum von Antholz: Neben den zwölf Personen waren noch zahlreiche, mit Wasser gefüllte Dummys an Bord („Einzelgewicht“ 80kg), um eine Vollbeladung zu simulieren. Das Ergebnis: Sämtliche Abschnitte wurden bravourös gemeistert und der Bus kehrte mit einer großen Restreichweite zur Wasserstofftankstelle nach Bozen zurück, von wo er in der Früh gestartet war.
“Ein erfolgreicher Test ist in jeder Hinsicht ein klares Zeichen dafür, dass auch die Olympischen Spiele im Jahr 2026 möglichst emissionsfrei und nachhaltig über die Bühne gehen sollen. Und dann vielleicht auch mit Wasserstoffbussen im extraurbanen Bereich”, so das IIT.