Von: luk
Bozen – Gestern fand in der Handelskammer Bozen ein runder Tisch zum Brenner Basistunnel statt, an der die Führungsspitze der Handelskammer und Vertreter/innen des lvh – Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister und des Kollegiums der Bauunternehmer teilnahmen. Im Vordergrund standen die geplanten Maßnahmen im Projektgebiet und die Chancen, die der BBT für die regionale Wirtschaft bietet.
Die Bauarbeiten für den Brenner Basistunnel haben 2007 begonnen und sollen laut Zeitplan 2027 abgeschlossen werden. Der BBT wird der längste Eisenbahntunnel der Welt mit ingesamt circa 230 Tunnelkilometer, von denen 82 km bereits ausgebrochen sind. Für 2018 sind circa 20 km geplant.
Die Gesamtkosten werden auf über 8,3 Milliarden Euro geschätzt, 40 Prozent davon trägt die Europäische Union, die restlichen 60 Prozent werden zwischen Italien und Österreich aufgeteilt. Mit mehr als 600 Arbeitern ist der BBT derzeit Südtirols größte Baustelle. Zugleich ist diese auch die sicherste, denn die Zahl der Unfälle liegt weit unter jener vergleichbarer Baustellen.
Handelskammerpräsident Michl Ebner betonte in seinem Auftaktstatement, wie wichtig es sei, die lokalen Unternehmen beim Bau des BBTs miteinzubeziehen: „Die heimische Bauwirtschaft darf bei der Vergabe der Aufträge des BBTs nicht außer Acht gelassen werden. Aus diesem Grund möchte die Handelskammer Bozen zusammen mit BBT SE über die Chancen für die regionale Wirtschaft informieren.“
In die gleiche Kerbe schlugen Thomas Pardeller, Direktor des lvh – Wirtschaftsverbands für Handwerk und Dienstleister und Michael Auer, Vize-Präsident des Kollegiums der Bauunternehmer, welche mit Nachdruck die Aufteilung der Baulose in kleinere Gewerke forderten und darauf hinwiesen, dass bisher an heimische Unternehmen nur geringfügige Aufträge erteilt wurden.
Im Rahmen der Veranstaltung sprach der Vorstand von BBT SE Raffaele Zurlo über die geplanten Maßnahmen im Projektgebiet. Zurlo verwies darauf, dass auch kleinere und mittlere Südtiroler Unternehmen noch zum Zug kommen können: „Es gibt kleinere, begleitende Bauvorhaben, im Wert von bis zu acht Millionen Euro, die noch nicht ausgeschrieben wurden. Den heimischen KMUs stehen dabei zusätzlich noch knapp 50 Millionen Euro an Ausgleichsmaßnahmen zur Verfügung. Diese werden teils über BBT SE selbst, über die zuständigen Landesämter, die Gemeinden oder RFI ausgeschrieben.“