Welternährungstag am 16. Oktober

Welthunger: 130 Jahre bis zur Beseitigung? – Ziel der UN in Gefahr

Mittwoch, 16. Oktober 2024 | 07:47 Uhr

Von: luk

Bozen – „Das zweite der 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs, Sustainable Development Goals) hat die weltweite Beseitigung von Hunger und Mangelernährung bis 2030 zum Ziel“, ruft Silke Raffeiner, die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol, in Erinnerung. Anlässlich des Welternährungstags am 16. Oktober konstatiert die Welthungerhilfe jedoch, dass eine angemessene Ernährung für Milliarden Menschen unerreichbar bleibe. Das Menschenrecht auf Nahrung werde massiv missachtet, Hungersnöte seien wieder auf dem Vormarsch.

Ein Instrument, um den Hunger zu quantifizieren, ist der Welthungerindex (WHI). In seine Berechnung fließen der Anteil an Unterernährung in der Bevölkerung, der Anteil der Kinder mit Wachstumsverzögerung bzw. mit akuter Unterernährung sowie die Kindersterblichkeit vor Erreichen des fünften Geburtstags ein. Ein WHI-Wert von 0 wäre der bestmögliche Wert (kein Hunger), ein WHI-Wert von 100 der schlechtestmögliche.

Für den Welthungerindex-Bericht 2024 wurden Daten aus 130 Ländern berücksichtigt. In sechs Ländern – Madagaskar, Tschad, Jemen, Somalia, Südsudan, Burundi – wird der Hunger als sehr ernst eingestuft (WHI von 35 bis 49,9), in 36 Ländern als ernst (WHI von 20 bis 34,9). In 37 Ländern herrscht mäßiger (WHI von zehn bis 19,9), in 51 Ländern geringer Hunger (WHI bis 9,9). Am schlimmsten ist die Situation in Afrika südlich der Sahara und in Südasien. Die multiplen Krisensituationen treffen nämlich die ärmsten Länder sowie die ärmsten Menschen am schwersten: Armut, schwere bewaffnete Konflikte, Flucht und Verfolgung, Menschenrechtsverletzungen, strukturelle Benachteiligung von Frauen, Wirtschaftskrisen, Schuldenkrisen, hohe inländische Nahrungsmittelpreise, wetterbedingte Katastrophen und die Auswirkungen der Klimakrise.

Der globale WHI-Wert für 2024 liegt bei 18,3, was als mäßiger Hunger gilt. Im Vergleich zum Jahr 2016, als der globale WHI-Wert bei 18,8 lag, gibt es zwar in einigen Regionen Fortschritte bei der Bekämpfung von Hunger und Mangelernährung, insgesamt hat sich die Lage jedoch nur geringfügig verbessert. Weltweit haben 733 Millionen Menschen keinen Zugang zu einer ausreichenden Versorgung mit Nahrung, weitere 2,8 Milliarden Menschen können sich keine ausgewogene Ernährung leisten. Die Welthungerhilfe warnt angesichts dieser Zahlen und menschlichen Schicksale davor, dass das UN-Ziel, den Hunger bis 2030 zu überwinden, „in großer Gefahr“ sei. Wenn das Tempo von 2016 bis 2024 auch in Zukunft beibehalten werde, werde der weltweite Hunger erst in mehr als 130 Jahren auf ein niedriges Niveau (WHI-Wert bis 9,9) sinken – und das, obwohl das Recht auf Nahrung bereits seit Jahrzehnten sowohl in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte als auch völkerrechtlich verankert ist.

Um endlich Ernährungsgerechtigkeit zu erreichen, fordert die Welthungerhilfe unter anderem eine gesetzliche Verankerung des Menschenrechts auf Nahrung auf staatlicher Ebene. Frauen und Mädchen seien am stärksten von Hunger und Mangelernährung betroffen. Daher sei die Gleichstellung aller Menschen in allen Lebensbereichen sowie eine gerechte Verteilung der Ressourcen (z.B. Land) anzustreben.

Kommentare

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24 Kommentare auf "Welthunger: 130 Jahre bis zur Beseitigung? – Ziel der UN in Gefahr"


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Homelander
1 Monat 7 Tage

Welthunger, wenn i des la les, kriage a an dickn Hols… Soll die Kirche mol epas tian, mit ihra gonz Milliarden, obo na se geat net! Bessa isch ins Fierpredigen, dass mir guita Leit sein sottn und spenden.. a kompletto Witz ols zomm, bol insra Leit la schaugn megn, wie se ibo die Runden kem…

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 7 Tage

Solange wir damit Probleme damit haben weil der Kaffee ein paar Cent steigt weil man ihn unbedingt in der Bar trinken möchte, anstatt in die Karibik mal in Jesolo urlauben müssen usw. müssen wir nicht darauf gucken was die Kirche macht!

Sosonadann
Sosonadann
Universalgelehrter
1 Monat 7 Tage

@Homi
Elegant die Kurve gekriegt vom Welthunger zu den bemitleidenswerten Einheimischen. Wie immer eine Glanzleistung!
Sei ehrlich, dich interessiert der Hunger auf der Welt erst, wenn die hungerleidenden Kinder ein paar Jahre später als junge Männer an den Küsten Italiens angespült werden!

Homelander
1 Monat 7 Tage

Sansone@ kannst gerne spenden, wenn du meinst, dass all das Geld dort ankommt, wo es ankommen soll… ich empfehle dir aber und ich sags dir als Freund hier, fahr mit der Missionshilfe in diese Länder und hilf mit… da machst du was ganz tolles.

Homelander
1 Monat 7 Tage

NG@ auch du, kannst mit Sansone in die Entwicklungsländer fahren und dort so richtig anpacken und helfen…

Oswi
Oswi
Grünschnabel
1 Monat 7 Tage

Einigen hier, würde es guttun für ein paar Wochen in Afrika zu leben, da wo die normalen Afrikaner leben nicht die Touristen. Dann würden sie, vielleicht, aufhören ihren Schmarrn zu verzapfen und anfangen zu verstehen, wie viel und wie gut es wir haben.

Neumi
Neumi
Kinig
1 Monat 7 Tage

Du hast doch fließend Wasser und ein Klo? Dann geht’s dir besser als den meisten, um die es hier geht.
Eventuell noch jeden Tag eine warme Mahlzeit? Das ist dann schon Luxus.

Oder hast du womöglich noch einen eigenen Fernseher? Internet? Ein dichtes Dach?
Dann wärst du einer der oberen 2% Privilegierten

Sosonadann
Sosonadann
Universalgelehrter
1 Monat 7 Tage

@Homi
Danke für den Tipp! Aber ich habe eine bessere Idee! Ich bleibe hier und sorge mit meinem ökologischen Handabdruck im Rahmen meiner Möglichkeiten dafür, für eine lebenswirkliche und lebenswerte Heimat in den betroffenen Ländern zu erhalten.
Anstatt hier rumzupöbeln, andere zu beschuldigen, die Zerstörung des Lebensraums anderer voranzutreiben und die Fliehenden unter Generalverdacht zu stellen.

Homelander
1 Monat 7 Tage

@Oswi jo nua tui la epas, konsch a ume fohrn und ihnan Helfn, odo du kenasch a ba dir a Familie aunemm, sie werden es dir danken, lieber Oswi

Homelander
1 Monat 7 Tage

@Sansone@ mit was denn??? mit deinem EAuto… na bittschian, wenn la still warsch… 

Sosonadann
Sosonadann
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

@Homi
Ich sehe, du weißt nicht, was ein ökologischer Handabdruck ist!
“Wenn la still warsch” denke ich bei den meisten deiner 100 Kommentare die Woche.
Warum wollen immer die Super-Kommentatoren hier, den anderen das Kommentieren ausreden? Macht N.G. auch gelegentlich!

Homelander
1 Monat 6 Tage

@Sosonadann ich hindere dich nicht, das zu tun, was du gerne tust! Und ausreden tu ich es dir auch nicht

Oswi
Oswi
Grünschnabel
1 Monat 6 Tage

Mein lieber Home, ich tu sehr viel von dem sie keine Ahnung haben. Ich hänge das auch nicht an die große Glocke, ist nicht meine Art! Ihnen etwas verständlich zu machen ist sowieso umsonst. Sie sind so verbissen in ihrem kleinbürgerlichen Denken, dass sie die Wand vor ihren Augen nicht sehen.

Homelander
1 Monat 6 Tage

Oswi@ freut mich, bist ein guter Mensch👍 trotzdem hast du mein Komentar nicht verstanden, wie es gemeint war.. aber das macht nichts😁

Sosonadann
Sosonadann
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

@Homi
Sehr nett von dir, danke!

Speedy Gonzales
Speedy Gonzales
Superredner
1 Monat 7 Tage

Für Kriege ist immer genug Geld da, für die Welthungerhilfe leider nicht.

Sosonadann
Sosonadann
Universalgelehrter
1 Monat 7 Tage

@Speedy
Dass dein Freund mit seinen Getreidespielchen den Hunger als Druckmittel einzusetzen, ist dir bekannt?

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
1 Monat 7 Tage

😁🤣🤣🤌🤌 ssnd konnsch dor Vorstellen, der glab Putin befreit ins von Neonazis.. Der hot jo kuan tau.. Frog nen mol welches Ziel Putin hot und wos er denkt wos er erreicht Nor wersch staunen wos zrug kimmp… ☝️ Wenn überhaupt wos zrug kimmp. Dai dai, überfordern mor nen mol nit in fanbub, den mogsch lei aufgeben, der werd nimmer gscheider.😉

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
1 Monat 7 Tage

Ssnd des isch zu “komplex”, der konn dor sicher nit folgen… 😁

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
1 Monat 7 Tage

Nia gonz verstanden ob der in dor Pubertät oder in dor Trotzphase hängen geblieben bisch.. wersch kuan Thema finden wo der Bua nit gegen die Logik unschwurbelt..
😁

fingerzeig
fingerzeig
Superredner
1 Monat 7 Tage

mit gerade x 3% der weltweiten militärausgaben, in diesen bereich investiert, müsste niemand mehr hunger leiden. prioritäten eben.

supersonic
supersonic
Tratscher
1 Monat 7 Tage

Lebensmittel abwerfen statt Bomben..Kinder denken so…also gscheider als jedes Argument.

Sosonadann
Sosonadann
Universalgelehrter
1 Monat 7 Tage

@supersonic
Leider ist bei regierenden Männern die Kindheit zu lange her, um sich an solche Gedanken zu erinnern.

thomas
thomas
Kinig
1 Monat 7 Tage

Jeder Erdenbürger sollte sauberes Trinkwasser, ausreichend Lebensmittel und ein Dach überm Kopf haben

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