Von: mk
Bozen – Einen konstruktiven Gesprächsaustausch führten vor kurzem die lvh-Spitze und die SVP-Parlamentarier. Die Vertreter des Südtiroler Handwerks übergaben bei der Gelegenheit einen Punktekatalog mit den brennendsten Themen.
Auf Einladung des Präsidenten des Wirtschaftsverbandes Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) Martin Haller trafen vor wenigen Tagen Senator Meinhard Durnwalder und die Kammerabgeordneten Renate Gebhard, Manfred Schullian und Dieter Steger im Haus des Handwerks zusammen. Eine starke Vertretung Südtirols in Rom ist auch für das lokale Handwerk wichtig. „Für uns hat der offene Dialog oberste Priorität und wir möchten auf die bisherige gute Zusammenarbeit mit unseren Vertretern in Rom aufbauen“, bringt es Haller auf den Punkt.
Im Zentrum des Gesprächs standen eine Reihe von Themen, die das Handwerk derzeit sehr beschäftigen. Dazu zählen der Zugang von KMU zu öffentlichen Aufträgen, die Vereinfachung des Steuerwesens und der Abbau der Steuerlast sowie die Ablehnung von Gesetzen in „Einheitsgröße“, da Kleinst- und Kleinbetriebe nicht über dieselbe Struktur wie große Unternehmen verfügen und in vielen Fällen der bürokratische Aufwand nicht stemmbar ist.
In Hinblick auf den Fachkräftemangel sieht das Handwerk die Förderung des Lehrlingswesens erforderlich. Nur wenn die vorhandenen attraktiven Ausbildungsmöglichkeiten gefördert würden, könnten auch neue Fachkräfte gewonnen werden. Wert gelegt werde außerdem auf die Nutzung der Chancen in Hinblick auf den PNRR. „Auch bei der Umsetzung des nationalen Aufbau- und Resilienzplanes müssen die Kleinst- und Kleinunternehmen involviert und beteiligt werden“, bekräftigt lvh-Vizepräsident Hannes Mussak.
Im Rahmen des Gesprächs wurde auch die Rolle des Handwerks im Wirtschaftskreislauf unterstrichen. „Unsere Betriebe sind wertvolle Arbeitgeber und Ausbilder. Als Grundpfeiler der Südtiroler Wirtschaft sollte das lokale Handwerk gestärkt und die Verantwortung der Betriebe auch belohnt werden“, unterstreicht der italienische Vizepräsident Giorgio Bergamo. Entsprechend wünsche man sich stabile und angemessene Förderungen, um Innovationen und Digitalisierungsprojekte von Kleinst- und Kleinbetrieben voranzutreiben.
Ausgetauscht hat sich die Runde auch über die aktuelle Belastung aufgrund der hohen Energiepreise und den Superbonus mit der damit zusammenhängenden Problematik der Vorfinanzierung über Subunternehmen. Der regelmäßige Dialog soll auch in Zukunft fortgesetzt werden. Das lvh-Präsidium lud die anwesenden Parlamentarier abschließend zur Generalversammlung des Confartigianato ein, welche nächste Woche in Rom stattfinden wird.