Neue WIFO-Studie

Wie können wir den Wohlstand in Südtirol sichern?

Mittwoch, 24. Juli 2024 | 12:12 Uhr

Von: luk

Bozen – Aufgrund der demographischen Entwicklung wird es in Zukunft immer weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter und immer mehr Menschen im Rentenalter geben. Diese Veränderung in der Altersstruktur der Gesellschaft gefährdet den Wohlstand der Südtirolerinnen und Südtiroler. Das WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hat daher untersucht, wie durch eine Erhöhung der Erwerbsbeteiligung und der Produktivität den negativen Folgen des demografischen Wandels entgegengewirkt werden kann.

Bis zum Jahr 2050 wird die Bevölkerung Südtirols laut Prognosen des ISTAT zwar auf etwas mehr als 575.000 Personen anwachsen. Dies entspricht einem Bevölkerungszuwachs von rund 8 Prozent gegenüber heute. Die Alterung der Gesellschaft, wie sie in den letzten 20 Jahren stattgefunden hat, wird sich aber weiter fortsetzen und in Zukunft noch verstärken. Kamen im Jahr 2000 noch etwa vier Personen im erwerbsfähigen Alter (20 bis 64 Jahre) auf eine Person im Rentenalter (65 Jahre und älter), so sind es heute nur noch drei. Ab etwa 2045 werden schließlich nur noch zwei Personen im erwerbsfähigen Alter einer Person im Rentenalter gegenüberstehen.

Diese Veränderung in der Altersstruktur der Gesellschaft hat weitreichende Folgen, auch für den Wohlstand der Südtirolerinnen und Südtiroler: Blieben die Erwerbsbeteiligung und die Produktivität auf dem heutigen Niveau, würde der Wohlstand der Südtiroler Bevölkerung (gemessen als Bruttoinlandsprodukt pro Kopf) aufgrund des demografischen Wandels bis zum Jahr 2050 um rund 13,6 Prozent sinken.

hk

Damit der Wohlstand auf dem heutigen Niveau gehalten und langfristig gesichert werden kann, ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren und wirtschaftspolitischer Maßnahmen erforderlich. Dem Wohlstandsverlust kann zum einen durch eine Erhöhung der Arbeitsproduktivität und zum anderen durch eine Steigerung des Arbeitsvolumens (z.B. durch eine Erhöhung der Erwerbsquote, eine Anhebung des Renteneintrittsalters oder eine Verringerung der Abwanderung von Südtiroler Arbeitskräften) entgegengewirkt werden.

„Sowohl bei der Erwerbsbeteiligung der Frauen als auch bei der der Männer besteht noch Potenzial nach oben. Um die Erwerbstätigenquote zu erhöhen sind Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf wie verlängerte Kinderbetreuungszeiten und flexible Arbeitszeiten notwendig. Ebenfalls gilt es der Abwanderung von jungen Südtiroler Arbeitskräften entgegenzuwirken. Hier stellt die Schaffung von leistbarem Wohnraum vor allem für den Mittelstand eine besondere Herausforderung dar“, betont Handelskammerpräsident Michl Ebner.

„Die Steigerung der Arbeitsproduktivität ist für die Sicherung des Wohlstandes unabdingbar. Innovationen sowie gut ausgebildete und hochqualifizierte Arbeitskräfte sind hierfür entscheidend. Darüber hinaus gilt es, bessere Entwicklungschancen für hochproduktive Sektoren wie das verarbeitende Gewerbe zu schaffen, wobei vor allem das Wachstum bestehender Unternehmen unterstützt werden muss“, ergänzt Marco Galateo, Landeshauptmannstellvertreter und Landesrat für wirtschaftliche Entwicklung.

Die Studie 2.24 „Wie können wir den Wohlstand in Südtirol sichern? Die Bedeutung von Erwerbstätigkeit und Produktivität“ liegt in der Handelskammer Bozen in gedruckter Form auf und steht auf der Website www.wifo.bz.it/studien zum Download bereit.

Bezirk: Bozen

Kommentare

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28 Kommentare auf "Wie können wir den Wohlstand in Südtirol sichern?"


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horst777
horst777
Tratscher
5 h 35 Min
Indem man eine stabile Mittelschicht aufbaut und neue Wirtschaftskreisläufe aufbaut. Südtirol hat seinen Wohlstand von heute sicherlich nicht der Pilitik und dem Tourismus zu verdanken. Die fleißigen Arbeiter und die technischen Innovationen haben den Wohlstand gebracht. Man hat leider auf das falsche Pferd Tourismus gesetzt. Sich keine Gedanken über Wohnraum, alternative Wirtschaft und deren Ausbildung gemacht. Der Wohlstand ist hier aber jetzt kommt die Talfahrt: Südtirol ist nicht attraktiv für qualifizierte Leute, sie wandern aus. Stattdessen kommen Touristen und Ausländer die den Tourismus Wahnsinn am Leben halten. Der Mittelstand bricht zusammen dank der jahrzehnte langen Miss Politik von durnwalder und… Weiterlesen »
schwarzes Schaf
schwarzes Schaf
Universalgelehrter
4 h 1 Min

Wir wissen ja das der Tourismus an allen Schuld ist, und der nicht den wohlstand gebracht hat, und sicherlich sind auch die Bauern nicht schuld das wir nicht voranschreiten, sieht man ja wieder bei der Zugverbindung Meran Bozen. Weil ja so viel verdient ist mit den Obstwiesen aber dann 5 Ferienwohnungen brauchen um zu überleben obwohl der wohlstand nicht vom Tourismus konmt.

N. G.
N. G.
Kinig
43 Min 22 Sek

Es spielt im Grunde absolut keine Rolle was uns den Reichtum gebracht hat sondern lediglich die Umstände warum es jetzt betgab geht. Hast du denn nicht verstanden was eigentlich passiert? Alles hängt an der Geburtenrate, zu wenig Nachwuchs und zu viel alte Leute. Dieses Problem kann nicht behoben werden. Den Standart zu halten bedeutet, mehr arbeiten, länger arbeiten und alle die arbeitsfähig sind in Arbeit zu bringen.
Wenn sehr bald nur noch 2 Erwerbstätige auf 5 Renter kommen, wur sills dann anders funktionieren? Nochmal, das hat mit früher nichts zu tun! Da waren es fast 5 auf 5!

hundeseele
hundeseele
Universalgelehrter
5 h 30 Min

…kompetentere Politiker u.LH wählen,wäre schon mal ein Anfang!

Skye
Skye
Tratscher
4 h 6 Min

@hund: was hat die “Erhöhung der Erwerbsbeteiligung und der Produktivität den negativen Folgen des demografischen Wandels” mit dem LH zu tun?? Er hat ja glaube ich 7 Kinder und ist damit weit weit über dem Schnitt. Wie viele Kinder hast du?

So ist das
3 h 8 Min

Das wäre wichtig 😳

N. G.
N. G.
Kinig
42 Min 37 Sek

Wieso? Gibt es dann mehr Geburten? GRINS

ghostbiker
ghostbiker
Universalgelehrter
2 h 47 Min

amol dei gonze Beitrogwirtschoft abschoffn…🤣

Skye
Skye
Tratscher
4 h 2 Min

Wie im Artikel beschrieben ist der demografische Wandel das Problem. Politiker müssen geeignete Rahmenbedingungen schaffen, damit die Leute wieder Kinder haben wollen!! Alles andere ist nur pipifax.
Mein Schwager ist auch schon zwanzig Jahre verheiratet und hat keine Kinder, weil er keine will. Basta. Diese Einstellung muss sich ändern.
PS: ich habe 3 Kinder…

bern
bern
Universalgelehrter
2 h 21 Min

Los von Rom ist der erste wichtige Schritt. Italien wirf im Jahr 2100 nur noch 30Millionen Einwohner haben. Der Staat wird überhaupt nicht mehr funktionieren und wir dürfen viel mehr Schulden bezahlen.

Plusminus
Plusminus
Tratscher
1 h 56 Min

So ein Schmarn, welches Land wäre den besser? Sag jetzt bitte nicht Österreich 😂

der echte Aaron
der echte Aaron
Universalgelehrter
17 Min 27 Sek

@Syke
Die Welt ist schon überbevölkert und das ist das große Problem dieses Planeten. Die Hälfte wäre gerade recht. Schont auch die Ressourcen und Umwelt des Planeten…..leider ist das nicht so einfach umzusetzen.

Gievkeks
Gievkeks
Universalgelehrter
10 Min 30 Sek

@Skye:
Es gibt eh schon viel zu viele Menschen. Hat irgendjemand mal diese fixe “mehr Kinder”- Idee fertiggedacht?

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
4 h 35 Min

Indem man is Geld bessa und gerechter verteilen würde… mit Steuergeldern vernünftiger umgeht und den gewissen mehr als den halben Lohn streichen würde, denn was einige Verdienen mit dem was sie effektiv leisten, ist ein Hohn für alle die fleissig Arbeiten… und dann gibt es noch die anderen, die gar nichts tun, und alles bekommen… und wir können das zahlen….

N. G.
N. G.
Kinig
26 Min 52 Sek

Argumentation eines Volksschülers!

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
3 h 20 Min

Gonz uanfoch, Hotelier oder Politiker werden…

Doolin
Doolin
Kinig
2 h 20 Min

…ohne Touris gehn wir unter…
😥

sophie
sophie
Kinig
4 h 49 Min

Vielleicht mit Gehälter und Renten anpassen, oder dauerts wieder bis zu den nächsten Wahlversprechen????

RealistischerIdealist
2 h 20 Min

@sophie na bis 2050 odo no länger…

giftzwerg
giftzwerg
Tratscher
3 h 11 Min

die wirtschaft muss nicht immer wachsen, sie muss nur gerechter verteilt werden.
das problem ist ,dass man immer mehr schmarotzer durchfüttern muss, mehnschen die uns das leben durch burokratiie schwermachen und nichts produzieren außer uns kontrollieren 

Aurelius
Aurelius
Kinig
4 h 7 Min

weniger Tourismus mehr Ruhe, weniger Äpfel und Wein weniger Pestizide, mehr Luftqualität….

spion
spion
Grünschnabel
1 h 35 Min

Mit diesem Lh sicherlich nicht.

real1st
real1st
Tratscher
5 h 19 Min

indem man Studien macht und danach noch Studien über die Studien

Plusminus
Plusminus
Tratscher
1 h 52 Min

Die theoretische Lösung ist, arbeiten bis zum Tod, für die, die es sich leisten können auch ohne Rente alt zu werden. Vielleicht mal die Renten der Reichen kürzen und Hinterbliebenenrenten nur an die, die unter das Lebensminimum fallen würden. Wer nicht verheiratet ist bekommt ja auch nichts.

Wohlzeit
Wohlzeit
Superredner
1 h 40 Min

Nur mit Forderungen an Andere und Wahlfloskeln wird s wohl nicht funktionieren

Doolin
Doolin
Kinig
4 h 59 Min

…wir holen noch mehr Touris her…

😄

Gievkeks
Gievkeks
Universalgelehrter
13 Min 23 Sek

Erben oder Auswandern sind für viele die einzigen Optionen um den eigenen Wohlstand zu sichern.

N. G.
N. G.
Kinig
11 Min 45 Sek

Wie soll eine Landesregierung Rückhalt für kommende Maßnahmen finden wenn es zu viele Menschen gibt die das Problem weder erkennen und die Gründe dafür gar nicht verstehen!?
Der Beweis steht hier, Kommentare ohne Sinn und Verstand die mit dem Problem und dessen Lösung gar nichts zu tun haben! Bis auf wenige Ausnahmen.

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