Von: apa
Die Wienerinnen und Wiener erachten mehrheitlich eine Wochenarbeitszeit von 34 Stunden für optimal. In einer vom Wiener SPÖ-Klub in Auftrag gegebenen Umfrage (Sample 1.000 Personen) haben sich rund zwei Drittel für diese Variante ausgesprochen. Gewünscht wird weiters, die Arbeitszeit innerhalb von vier Wochentagen erledigen zu können. Dafür haben 63 Prozent votiert. Generell zeigten sich die Befragten durchaus zufrieden mit der Arbeitswelt.
Wie SPÖ-Klubchef Josef Taucher und Arbeiterkammerpräsidentin Renate Anderl erläuterten, steht die Höhe des Gehalts immer noch ganz oben auf der Liste der motivierenden Jobfaktoren. Doch auch die Work-Life-Balance spielt inzwischen eine große Rolle. Die Teilnehmer an der im Jänner durchgeführten Studie äußerten unterschiedliche Präferenzen in Sachen Arbeitszeit. 34 Stunden kristallisierten sich hier als beliebteste Option heraus.
Immerhin noch 57 Prozent waren für eine 32-Stunden-Woche, wobei nicht wenige eine Reduktion auch ablehnen. Bei der 32-Stunden-Woche hielten etwa 40 Prozent dagegen. Bei der Viertagewoche war die Zustimmung von Jüngeren, Frauen und Familien mit Kindern am höchsten. Auch die Option, die Tätigkeit im Homeoffice auszuüben, wurde abgefragt. Hier erachteten zwei Drittel zwei Homeofficetage als ideal.
Insgesamt scheinen die Wienerinnen und Wiener zufrieden mit ihren Jobs zu sein. Zwei Drittel der befragte Personen äußerten sich diesbezüglich voll und ganz oder zumindest eher zufrieden. Als problematisch bewerteten Taucher und Anderl hingegen den Umstand, dass mehr als ein Viertel häufig krank zur Arbeit geht, jeder zweite Beschäftigte zumindest gelegentlich.
Die AK-Präsidentin zeigte sich überzeugt, dass eine Arbeitszeitverkürzung nicht kontraproduktiv wäre. Betriebe, die etwa auf 30 Stunden bei vollem Lohn reduziert hätten, würde damit gute Erfahrungen machen, hob sie hervor. Die Beschäftigten seien motivierter und die Krankenstandstage hätten abgenommen.
Sowohl Anderl als auch SP-Klubchef Taucher hielten fest, dass es sinnvollerweise individuelle Lösungen je nach Branche und Betrieb geben solle. Verwiesen wurde darauf, dass die Produktivität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vergangenen Jahren gestiegen sei – und damit auch die Belastung. Darum seien Maßnahmen nötig. “Die Leute brauchen Luft zum durchatmen”, befand Taucher.